Möglichst viel Gewicht in kurzer Zeit zu verlieren, ist Ziel der Militär-Diät. Infolge starker Kalorienreduktion wird der Körper zum Abnehmen gebracht. Das kennst du schon von anderen Crash-Diäten? Ja richtig – bis dahin völlig korrekt! Doch im Unterschied zu bekannten Crash-Diäten setzt die einwöchige Militär-Diät neben der Kalorienreduktion auf das strikte Einhalten eines Ernährungsplanes.
Militär-Diät – das Ziel
Über die Dauer von drei Tagen hinweg dürfen lediglich bestimmte Lebensmittel in definierter Kombination miteinander verzehrt werden. Zwischenmahlzeiten sind tabu. Die Wahl der Lebensmittel an den folgenden vier Tagen ist nicht reglementiert. 1500 Kilokalorien pro Tag dürfen jedoch nicht überschritten werden. Dieses Vorgehen soll die Pfunde rasant purzeln lassen. Bis zu 5 Kilogramm in der Woche werden in Aussicht gestellt. Ideal für alle, die schnell abnehmen wollen – oder?
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Militär-Diät – das Vorgehen
Das Prinzip einer jeden Diät ist wiederkehrend das gleiche: Führe weniger Energie zu als dein Körper verbrennt. Auch diese Diät setzt auf das Herbeiführen eines Energie-Defizits im Körper. Erreicht wird dies infolge deutlich reduzierter Kalorienzufuhr.
Um die lebensnotwendigen Funktionen aufrechtzuerhalten, benötigt der menschliche Körper ein Mindestmaß an Energie, den Grundumsatz. Dieser beziffert sich für erwachsene Menschen auf etwa eine Kilokalorie pro Kilogramm Körpergewicht und Stunde.
Bei einem angenommenen Gewicht von 75 Kilogramm verbraucht dein Körper im Zustand der Ruhe, ohne Bewegung, ca. 1800 Kilokalorien am Tag. Die Energiemenge, die dem Körper mit einer Diät vorenthalten wird, holt er sich aus seinen gespeicherten Reserven. Das Aufbrauchen dieser Reserven führt zum Gewichtsverlust.
Neben der reduzierten Kalorienzufuhr gibt die Militär-Diät einen strengen Ernährungsplan vor. Dieser legt fest, welche Lebensmittel in welcher Folge verzehrt werden dürfen. Dem liegt die These zugrunde, dass bestimmte Lebensmittel in Kombination miteinander den Stoffwechsel anregen und so nochmals für eine zusätzliche Energieverbrennung sorgen.
Dies wird beispielsweise dem Zusammenwirken von Kaffee und Grapefruit nachgesagt. Der Gewichtsverlust soll so beschleunigt und damit die Effizienz der Diät gesteigert werden. Nachgewiesen wurde dieser Effekt bislang jedoch nicht.
Der Ernährungsplan sieht im wesentlichen Obst und eiweißreiche Lebensmittel vor. Die Aufnahme von Kohlehydraten wird reduziert; zusätzlicher Zucker wird gänzlich vermieden.
Dritter wesentlicher Eckpunkt dieser Diät ist der konsequente Verzicht auf Zwischenmahlzeiten. Ein Snack zwischen den Hauptmahlzeiten regt den Körper zur ständigen Ausschüttung von Insulin an. Ein hoher Insulin-Spiegel im Körper fördert die Bildung von Fettgewebe.
Der Energiegehalt der aufgenommenen Lebensmittel ist während der ersten drei Tage auf jeweils 1000 Kilokalorien limitiert – mehr ist nicht drin. Zudem ist in dieser Zeit der vorgegebene Ernährungsplan konsequent einzuhalten. Dem schließt sich eine 4-tägige Phase an, in der alles gegessen werden darf. Das Tageslimit von 1500 Kilokalorien darf dabei jedoch nicht überschritten werden.
Wie drastisch diese Kalorienreduktion ist, wird im Vergleich mit dem durchschnittlichen Energiebedarf eines Menschen deutlich. Dieser setzt sich zusammen aus Grundumsatz und der Energie, die für das Ausführen täglicher Aktivitäten benötigt wird. Der Statistik zufolge verbraucht eine Frau demnach etwa 2000 Kilokalorien am Tag; ein Mann hat einen Tagesenergiebedarf von etwa 2500 bis 3000 Kilokalorien. In Relation zu den gestatteten 1000 Tageskalorien der Diät wird das Energie-Defizit deutlich. Dass dies für eine rasante Gewichtsreduktion sorgt, wundert nicht.
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Militär Diät – der Haken
Die gute Nachricht zu Beginn: Folgst du dem vorgegebenen Ernährungsplan der Militär-Diät, wirst du ganz sicher abnehmen. Der Blick auf die Waage nach diesen sieben Tagen wird sehr wahrscheinlich ein erfreuliches Ereignis sein.
Die weniger gute Nachricht: Die verlorenen Pfunde sind aller Wahrscheinlichkeit nicht von Dauer. Zudem hast du deiner Gesundheit mit dieser Crash-Diät keinen Gefallen getan.
Wie kann das sein? Die Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) gibt den Maximal-Wert für ein gesundheitsförderliches Abnehmen mit etwa einem halben Kilogramm pro Woche an. Ob mit der hier beschriebenen Diät die in Aussicht gestellten 5 Kilogramm Gewichtsreduktion in einer Woche überhaupt erreicht werden können, ist fraglich.
Im Grunde ist dies aber auch nicht von Belang. Selbst wenn es sich nur um 4 oder 3,5 Kilogramm handeln sollte, liegt dieser Wert doch weit über dem empfohlenen Maximum. Dass dies der Gesundheit des Körpers dient, dürfte schwer zu argumentieren sein.
Hinzu kommt, dass sich im geringeren Gewicht, das deine Waage nach der Diät anzeigt, nicht der Verlust an ungeliebter Fettmasse widerspiegelt. Vielmehr kommt es durch die drastische Kalorienreduktion vermehrt zum Ausschwemmen von Wassereinlagerungen.
Gleichzeitig wird Muskelmasse abgebaut. Die Muskulatur fördert jedoch die Fettverbrennung im Körper. Wird der Anteil an Muskelgewebe im Körper reduziert, verlangsamt sich auch die Fettverbrennung. Während dieser Diät wird empfohlen, keinen Sport zu treiben. Dem Abbau von Muskelmasse wird also nichts entgegengesetzt.
In der Folge wird es für den Körper wegen der fehlenden Muskelmasse noch schwieriger, Fett abzubauen. Hier ist der Jo-Jo-Effekt quasi vorprogrammiert. Insbesondere dann, wenn du nach der Diät wieder zu deinen alten Ernährungsgewohnheiten zurückkehrst.
Der Körper muss die drastische Reduktion der verfügbaren Energiemenge während der Diät kompensieren. Er tut dies, indem er versucht, unnötigen Energieverbrauch zu vermeiden. Es tritt ein Gefühl von Kraftlosigkeit, Abgeschlagenheit und mangelnder Motivation ein. Die reduzierte, wenig abwechslungsreiche Speisefolge des Ernährungsplanes verhilft im Übrigen nicht dazu, deine Stimmung zu heben.
Solltest du anstreben, dein Gewicht nachhaltig zu reduzieren, ist die Militär-Diät also ganz sicher nicht das beste Mittel der Wahl. Ganz im Gegenteil. Wie alle Crash-Diäten ist auch diese Diät nicht darauf ausgelegt, zu langfristigen Ergebnissen zu führen.
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Militär-Diät – die Alternativen
Um es kurz zu machen: Ein langfristiger Gewichtsverlust ist mit kurzfristigen Maßnahmen in der Regel nicht zu realisieren. Voraussetzung für einen nachhaltigen Erfolg sind Disziplin und ein ganzheitlicher Ansatz, der auch, jedoch nicht ausschließlich auf Ernährung fokussiert.
Natürlich solltest du zunächst einmal die eigenen Ernährungsgewohnheiten hinterfragen. Von Bedeutung ist dabei, was, wie viel und wann du isst. Bereits beim Einkauf sollte sich deine Aufmerksamkeit auf proteinreiche Lebensmittel, Obst und Gemüse sowie das Reduzieren von Zucker richten.
Mach dir bewusst, dass neben dem offensichtlich erkennbaren Zucker in Lebensmitteln wie Schokolade und Gebäck der sogenannte versteckte Zucker in einer Vielzahl unserer Lebensmittel enthalten ist. Dies ist beispielsweise bei Brot, Wurst, Ketchup und sogar Gewürzgurken der Fall. Dort wird insbesondere die geschmacksverstärkende Wirkung des Zuckers genutzt.
Der Verzicht auf Snacks oder Zwischenmahlzeiten ist ebenfalls sinnvoll, um einen kontinuierlich hohen Insulin-Spiegel zu vermeiden. Aber auch hier gilt, dass die Dosis das Gift macht. Auf das richtige Maß kommt es an. Die Ernährung sollte vielfältig und ausgewogen sein.
Im Kontext zu deiner Ernährung solltest du dich mit deinen Bewegungsgewohnheiten auseinandersetzen. Regelmäßige sportliche Aktivitäten verbrennen Energie und bauen Muskelmasse auf. Hier zählt die Kontinuität. Idealerweise integrierst du die Stunde Walking oder die 30 Minuten Jogging in deinen Alltag. Geh moderat vor und setz dir in puncto Ernährung und Bewegung realistische Ziele, die du auch mittel- und langfristig einhalten kannst.
Es geht nicht darum, zu hungern. Eine Kalorienreduktion um täglich 200 bis 500 Kilokalorien ist vollkommen in Ordnung und schadet der Gesundheit nicht. Bewegung und Sport dürfen herausfordernd sein, sollen aber auch Spaß machen und nicht zur Tortur werden.
Die Lebensqualität darf dabei nicht auf der Strecke bleiben. Anderenfalls wird es dir schwerfallen, dich immer wieder neu zu motivieren und konsequent bei der Sache zu bleiben.
Folgende Tipps können dir bei der dauerhaften Umstellung deiner Ernährung helfen:
- Integriere an jedem Tag Obst und Gemüse in deinen Speiseplan.
- Achte bereits beim Einkaufen darauf, eher proteinreiche als zuckerhaltige Lebensmittel auszuwählen.
- Halte regelmäßige Mahlzeiten ein und iss dich, idealerweise an kalorienarmen Lebensmitteln wie Obst und Gemüse, satt. So vermeidest du Heißhunger-Attacken.
- Vermeide Verbote in Bezug auf die Auswahl deiner Lebensmittel. In Maßen ist alles erlaubt. Auch das Stück Schokolade ist völlig in Ordnung – aber eben nicht zu oft.
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Militär Diät – das Fazit
Wie alle Crash-Diäten orientiert auch diese Diät nicht auf eine langfristige Gewichtsreduktion. Sie wird mit hoher Wahrscheinlichkeit zu einem kurzfristigen Effekt führen. Ein nachhaltiger Erfolg ist damit jedoch nicht zu erzielen.
So attraktiv die Verheißungen klingen mögen, so wenig nachhaltig und ernüchternd sind die mittelfristigen Ergebnisse. Alle auf kurzfristige Resultate ausgerichteten Diäten generieren den Gewichtsverlust aus vermehrtem Ausscheiden von Wasser und dem Abbau von Muskelmasse. Dies erschwert in der Folge die Fettverbrennung und führt zu einem ausgeprägten Jo-Jo-Effekt.
Der vermeintliche Erfolg wird zum Bumerang. Für ein langfristig angelegtes Abnehmen sind Diäten generell eher ungeeignet. Vielmehr empfiehlt sich eine dauerhafte Umstellung der bisherigen Ernährungsgewohnheiten, idealerweise in Kombination mit Bewegung und Sport.
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- https://www.edeka.de/ernaehrung/bewusste-ernaehrung/abnehmen/bewusst-abnehmen/militaer-diaet.jsp
- https://www.foodspring.de/magazine/schnell-bis-zu-5-kilo-abnehmen-dank-militaer-diaet
- https://www.rtl.de/cms/so-funktioniert-die-militaer-diaet-4105028.html
- https://www.menshealth.de/abnehmen/so-gefaehrlich-ist-die-militaer-diaet/
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