AjoureLifestyleSport und gesunde Ernährung sollen der Demenz vorbeugen

Sport und gesunde Ernährung sollen der Demenz vorbeugen

Ein gesunder Lebensstil gilt als gute Basis für ein langes und erfülltes Leben. Doch ob ausreichende Bewegung und eine ausgewogene Ernährung tatsächlich im Detail dafür verantwortlich sind, konnte man uns bisher nicht nachweisen. Die Natur bietet jede Menge gesunde Lebensmittel, deren Einfluss auf das Gehirn ist jedoch noch nicht vollständig erforscht. Das soll sich nun durch eine umfassende Studie ändern. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen die Auswirkungen auf das menschliche Gehirn.

Dieses fährt mit zunehmendem Alter seine Leistung Schritt für Schritt zurück. Verantwortlich dafür sind eine sich verschlechternde Durchblutung und Veränderungen im Hirngewebe. Dort werden Nervenverbindungen abgebaut und anschließend nicht mehr erneuert. Das kann in letzter Konsequenz zu Demenz führen. Mentale Stärke ist in vielen Bereichen des Lebens wichtig. Das gilt nicht nur für den Sport, daher sollten wir auch das Gehirn regelmäßig trainieren.

Gehirn trainieren gegen Demenz

6.000 Studienteilnehmer legen ihren Lebensstil offen

Bisher ist es der Wissenschaft noch nicht gelungen, eine umfassende Strategie zu entwickeln, wie sich dieser Prozess vermeiden oder zumindest reduzieren lässt. Nur so können wir den Demenzerkrankungen aus dem Weg gehen. Zwar gibt es jede Menge Ratschläge, doch diese sind bisher nicht ausreichend wissenschaftlich untermauert. Bisher scheiterten die Untersuchungen daran, dass es offenbar nicht möglich war, den Lebensstil einer großen Gruppe der Bevölkerung langfristig im Detail zu verfolgen.

Doch Wissenschaftler in Australien möchten diesen Teufelskreis nun durchbrechen. Die Forscher an der University of New South Wales in Sydney arbeiten bereits seit drei Jahren an einem Projekt namens „Erhalte Dein Gehirn“. Nicht weniger als 6.000 Personen sind mit dabei. Sie befinden sich im mittleren bis höheren Alter. Anders als in den Studien zuvor verzichten die Forscher diesmal vollständig auf pharmakologische Methoden. Sie setzen voll und ganz auf den Untersuchungsfaktor persönlicher Lebensstile.


Auch interessant für dich: Mittagessen für Sportler – So solltest du dich mittags fürs Training ernähren


Wie viel können wir selbst beeinflussen?

Bisher geht die Wissenschaft davon aus, dass wir rund 40 Prozent des Demenzrisikos selbst beeinflussen können. Doch das ist lediglich eine Schätzung. Genaue Zahlen, die auf einer breit angelegten Studie basieren, haben die Forscher bisher nicht zur Verfügung. Das soll sich nun durch die Arbeit in Australien ändern. Wenn alles klappt, könnten wir in Zukunft Präventivmaßnahmen setzen, um den Alterungsprozess im Gehirn zumindest zu verlangsamen.

Eine der Leiterinnen der Studie sagte gegenüber dem Magazin „Science“, dass die Schwerpunkte in ihren Untersuchungen auf den Bereichen Bewegung, Ernährung, geistige Gesundheit und Training des Gehirns liegen. Doch hier geht es darum, unzählige Daten zu erfassen. Das kann bei so einer großen Gruppe an Personen schnell zu einer Herausforderung werden. Die Studie setzt daher auf eine automatische Datenerfassung. Diese arbeitet mit Internet-basierten Fragebögen. Dabei kommen beispielsweise auch Geräte von Apple zum Einsatz. Verknüpft man Fragebögen mit tatsächlichen Sensordaten und nutzt dafür ein iPhone und die Apple Watch, hat man ausreichend gute Tools zur Verfügung, um die Datenerfassung zu steuern.

gesunde Ernährung gegen Demenz

Früherkennung durch Fahrzeugdaten

Dieses Prinzip ist nicht neu. In den USA nutzen Forscher beispielsweise die Fahrdaten, um eine sich abzeichnende Demenz frühzeitig zu erkennen. Daraus lassen sich kognitive Störungen ableiten. Die Genauigkeit dieser Prognosen liegt laut der Veröffentlichung in einem Fachjournal bei 88 Prozent. Doch wir können es mit der Vorsorge offenbar auch übertreiben. Bestes Beispiel dafür sind die Auswirkungen des Spitzensports.

Die Jagd nach dem Torrekord von Gerd Müller in der Deutschen Fußball-Bundesliga hat das Thema Demenz wieder in den Blickpunkt der Öffentlichkeit gerückt. Der deutsche Fußballheld leidet bereits seit Jahren an einer Alzheimererkrankung, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet. Er konnte den Triumph von Robert Lewandowski, der seinen legendären Rekord brechen konnte, nicht mehr bewusst miterleben. Sein Fall bestätigt die Erkenntnis, dass Profisportler ein größeres Risiko haben, an Demenz zu erkranken.

Der neue Rekordhalter aus Polen ist hingegen ein leuchtendes Beispiel für Fitness. Lewandowski macht sich nun bereit, seine Top-Form auch bei der Fußball-Europameisterschaft unter Beweis zu stellen. Dort gilt seine Mannschaft jedoch bestenfalls als Außenseiter. Sie erhält derzeit auf Betway eine Fußball Wetten Quote von 81 (Stand 9.6.) und befindet sich damit im Mittelfeld der Teilnehmer. Doch gerade im Fußball sind Überraschungen immer möglich. Gerd Müller hingegen ist ein Beispiel für die erhöhte Demenz-Gefahr im Profisport.

Eine entsprechende Studie der Universität Glasgow und der Hampden Sports Clinic belegen dies eindeutig. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass Fußballprofis zwar 3,25 Jahre länger lebten und weniger oft an Herzkrankheiten und Lungenkrebs litten, doch sie wiesen ein deutlich höheres Risiko, an Demenz zu erkranken auf als die Normalbürger. Die Ursachen für diese erstaunlichen Erkenntnisse sind noch unklar, weitere Untersuchungen sollen folgen.

Dies soll allerdings keineswegs bedeuten, weniger Sport zu betreiben, denn es gibt jede Menge Gründe für regelmäßigen Sport. In Deutschland wird jedoch immer noch zu wenig Sport betrieben. Wir hoffen nun darauf, dass die australische Studie endlich Aufschluss darüber gibt, wie stark ein gesunder Lebensstil das Demenzrisiko senken kann.

 

Fotos: 1STunningART / stock.adobe.com; Fakurian Design / Unsplash; Photo Mix / Pixabay

Ajouré MEN Redaktion
Ajouré MEN Redaktion
Wir legen wir größten Wert auf die Qualität und Verlässlichkeit unserer Inhalte. Um sicherzustellen, dass unsere Artikel stets korrekt und vertrauenswürdig sind, stützen wir uns ausschließlich auf renommierte Quellen und wissenschaftliche Studien. Unsere redaktionellen Richtlinien gewährleisten dabei stets fundierte Inhalte. Informiere dich über unsere hohen journalistischen Standards und unsere sorgfältige Faktenprüfung.

BELIEBTE ARTIKEL

VERWANDTE BEITRÄGE