AjoureLifestylePeopleChristopher Walken: Die US-Legende im Porträt

Christopher Walken: Die US-Legende im Porträt

Es gibt Schauspielerinnen und Schauspieler, die seit mehr als einem halben Jahrhundert vor der Kamera und auf den Theaterbühnen stehen. Und je älter sie werden, desto seltener gelingt es uns, sie in neuen Filmen zu bewundern. Einer unter ihnen ist Christopher Walken – oftmals in bösen Rollen besetzt, überzeugte er über Jahrzehnte hinweg mit tiefsinnigen und wandlungsfähigen Charakteren. So einzigartig sein Auftreten, so unverwechselbar sind seine Stimme und sein Aussehen. Zwei Merkmale, die er immer häufiger zum Wohle der Gesellschaft einsetzt.

Erste Schritte einer späteren Weltkarriere

Viele Künstler haben sich im Laufe ihres Lebens inspirieren und damit zu jenen großen Taten motivieren lassen, die sie in späteren Jahren erschaffen sollten. Auch Christopher Walken, dessen Vorname eigentlich Ronald lautet, gehört zu ihnen.

Denn der im Jahre 1943 geborene Darsteller stand bereits auffallend früh vor der Kamera: Als dreijähriges Kind ließ er sich für Werbefotos ablichten und mit gerade einmal zehn Jahren hatte er jene Begegnung, die sein Leben fortan verändern sollte.

In einer Fernsehproduktion traf er die beiden Show-Legenden Dean Martin und Jerry Lewis, die ihn dazu ermunterten, dem Schauspiel erhalten zu bleiben.

Dass es Walken damit bis nach Hollywood schaffen würde, war zu dieser Zeit natürlich nicht erkennbar. Zwar brachte seine Mutter – eine aus Schottland stammende Frau – ein erhebliches Interesse für das Theater und die darstellenden Künste mit in die Familie.

Dadurch betraten später neben Christopher auch dessen Brüder Glenn und Kenneth jene Bretter, die die Welt bedeuten. Väterlicherseits reichen die Vorfahren dagegen bis in die deutsche Stadt Gelsenkirchen, wo die Wälkens einst eine lange Tradition im Bäckereihandwerk fortführten.

In Interviews glänzt Walken daher sogar heute noch manchmal mit seinen guten Deutschkenntnissen und einer Liebe für das Land im Herzen Europas.

Eine Jugend, die nur das Schauspiel kennt

Christopher Walken

Wie einflussreich das kurze Gespräch mit Lewis und Martin war, lässt sich ganz gut daran erkennen, wie Christopher Walken in der Kindheit und Jugend seine Freizeit verbrachte. Denn der Junge, der als gewissenhafter Schüler galt, bewarb sich für alle Theaterstücke, für die Darsteller seines Alters gesucht wurden.

Ganz gleich, ob es sich dabei um Aufführungen an seiner Schule oder um professionelle Arbeiten an den großen Bühnen seiner Heimatstadt New York handelte. Ablehnungen akzeptierte er nur widerwillig. Bereits als Jugendlicher entwickelte Walken einen starken Ehrgeiz – und errang mit gerade einmal 15 Jahren seine erste Rolle am Broadway.

Fortan führte er eine Art Doppelleben. Musste er einerseits die harte Schulbank drücken und sich alsbald für ein Studium entscheiden, so blieb er andererseits dem Schauspiel treu.

Auch darin ist ein Grund zu sehen, warum er die an der Universität eingeschlagene Fachrichtung der Englischen Literatur nach nur wenigen Jahren aufgab.

Walkens Talent hatte sich zu jener Zeit – und somit in den frühen 1960er Jahren – bereits herumgesprochen. Immer wieder wurde er für Theater-, Fernseh- und Showproduktionen gebucht, wo er häufig auf die Größen der Branche traf – und auf diese Weise auch seine spätere Frau kennenlernte.

Fact Sheet

  • Vollständiger Name: Ronald Walken
  • Geboren: 31.03.1943, New York City, New York
  • Eltern: Paul Walken, Rosalie Russell
  • Ehepartnerin: Georgianne Walken(seit 1969)
  • Beruf: Schauspieler
  • wichtige gewonnene Auszeichnungen: Oscar als bester Nebendarsteller (1979, Die durch die Hölle gehen), Critics Choice Award/Bestes Schauspielensemble (2008), VGX – Bester männlicher Nebendarsteller(2005)
  • Größe: 1,83m
  • Sternzeichen: Widder
  • Fun fact: Walken hat mit 16 als ein Löwenbändiger im Zirkus gearbeitet

Die Aura eines einzigartigen Menschen

Jedoch tat Christopher Walken all das nicht, weil er das Licht der Öffentlichkeit suchte oder weil es ihm darum ging, zu Prominenz zu gelangen. Frühe Wegbegleiter beschreiben ihn als sehr ruhigen und in sich gekehrten Menschen, der lediglich in bestimmten Situationen über sich hinauswachsen konnte.

Schon in jungen Jahren soll er mit einer vielseitig einsetzbaren Stimme aufgefallen sein, die sowohl hohe als auch tiefe Töne zu formulieren verstand. Der kaum erwachsene Walken schaffte es damit, Personen unterschiedlicher Altersgruppen überzeugend zu imitieren – was ihm einige Lacher und viel Bewunderung einbrachte.

Häufig suchte der Teenager jene Situationen, die ihn über seine eigenen Grenzen hinausführten. Am Theater sprach er für Rollen vor, für die er eigentlich zu jung war. Als er einmal Geld benötigte, nahm er im Zirkus den Job des Löwenbändigers an.

Es verwundert daher nicht, dass er bereits in jungem Alter aus der Masse der Mitmenschen herausragte und sich mit diversen Jungdarstellern anfreundete, die zu jener Zeit ins Showgeschäft drängten. Denn während die damaligen Legenden – wie etwa Jerry Lewis oder Dean Martin – lukrative Aufträge vor der Kamera annahmen, eroberten spätere Stars wie Meryl Streep, Al Pacino oder Robert De Niro die Theaterbühnen.


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Der Durchbruch in den 1970er Jahren

Christopher Walken

Jenen Kontakten ist es auch zu verdanken, dass Christopher Walken die 1970er Jahre als sehr erfolgreiches Jahrzehnt erlebte. Zuvor hatte er sich mit seinen Arbeiten am Theater, zu denen etwa König Philip von Frankreich gehörte, als ein vielschichtiger Schauspieler etabliert.

Es hieß, dass es zwar kaum eine Rolle gäbe, die ihm auf den Leib geschrieben wäre – demgegenüber sei Walken aber in der Lage, alles zu spielen, was ihm angeboten würde. Fiel also einmal die weibliche Besetzung einer Nebenrolle aus, sprang Walken kurzerhand für sie ein. Stets mit dem Anspruch, perfekt zu agieren.

Ein Vorgehen, das in der Branche nicht unentdeckt blieb. Konnte Walken damals bereits einige junge Darsteller zu seinen Freunden zählen, so gesellten sich alsbald aufstrebende Regisseure wie Michael Cimino oder Woody Allen zu seinem Bekanntenkreis.

Sie – vereinnahmt von seiner Ausstrahlung und seinem Talent – besetzten ihn ohne langes Zögern für herausragende und teils sogar mit dem Oscar prämierte Filme wie „Der Stadtneurotiker“ oder „Die durch die Hölle gehen„. Walken war damit innerhalb weniger Jahre und weit vor seinem 40. Geburtstag in Hollywood angekommen und erwarb sich schnell das Recht, seine Rollen eigenständig entwickeln zu dürfen.


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Ein Star der Superlative

Christopher Walken beschritt ab da einen Weg, der parallel zur Karriere von Meryl Streep und Diane Keaton sowie von Al Pacino und Robert De Niro verlief: Von den 1980er bis in die späten 2000er Jahre ernteten diese Schauspieler die Früchte ihrer bisherigen Arbeit.

Spielten sie eben noch an den Theaterbühnen vor einem überschaubaren Publikum, so konnte plötzlich kaum noch ein Blockbuster in Hollywood gedreht werden, für deren Hauptrollen sie nicht im Gespräch waren. Der Schritt vom Talent zum Superstar also, der sich natürlich bei den Gagen bemerkbar machte. Es waren genau diese Darsteller, die das Publikum sehen wollte – und die entsprechend hohe Löhne für sich aushandeln konnten.

Walken, der 1979 für den Film „Die durch die Hölle gehen“ den Oscar für den besten Darsteller in einer Nebenrolle gewonnen hatte, sah sich plötzlich auf der Leinwand neben Batman und James Bond agieren.

Er liebte den Austausch mit dem jungen Regisseur Quentin Tarantino, der ihn für „Pulp Fiction“ buchte und damit sein Meisterstück erschuf. Erneut waren es die herausfordernden Projekte, die Walken faszinierten. Rollen, die zu speziell waren, um andere Schauspielkollegen anzusprechen. Unermüdlich nahm er Angebote an, drehte an zwei oder drei Sets gleichzeitig und war so oft wie kaum ein anderer Darsteller im Kino zu sehen.

Filmografie von Christopher Walken

Film Rolle Jahr
Der Stadtneurotiker  Duane Hall 1977
Die durch die Hölle gehen  Nikonar ‚Nick‘ Chevotarevich 1978
Heaven´s Gate  Nathan D Champion 1980
Keine Produkte gefunden. Max Zorin 1985
Batmans Rückkehr  Max Shreck 1992
Pulp Fiction  Captain Koons 1994
Last Man Standing  Hickey 1996
Eve und der letzte Gentlemen  Calvin 1999
Sleepy Hollow  der kopflose Reiter 1999
Catch me if you can - mein Leben auf der Flucht  Frank W Abagnale Sr 2002
Mann unter Feuer  Rayburn 2004
Hairspray  Wilbur Turnblad 2007
Saiten des Lebens  Peter Mitchell 2012
7 Psychos  Hans 2012
The Jungle Book  King Louie 2016
Eddy the Eagle- Alles ist möglich  Warren Sharp 2016

Auch Löwenbändiger benötigen ihre Ruhe

Christopher Walken

Seither ist es um Christopher Walken allerdings ruhig geworden. Er, der in den langen Jahrzehnten seiner Karriere auf der Theaterbühne sowie vor der Kamera stand und der neben seiner Tätigkeit als Schauspieler auch als Regisseur, Produzent und Synchronsprecher in Erscheinung trat, hat in den 2010er Jahren mehr und mehr den Rückzug aus dem Showgeschäft angetreten.

Zwar bleibt er der Branche durchaus treu, indem er pro Jahr noch immer einen oder zwei Filme dreht. Meist entscheidet er sich dabei aber für Projekte, in denen er vermehrt seine witzige Seite herausstellen kann.

Ob wir ihn noch einmal in einer großen Rolle erleben werden, ist allerdings ungewiss. Wahrscheinlicher dürfte dagegen sein, dass sich Walken für experimentelle Arbeiten entscheidet.

So soll ihm die Mitwirkung an Musikvideos von Madonna und Fat Boy Slim sowie an dem Videospiel „Privateer 2“ sehr viel Spaß bereitet haben. Walken ist damit auch der jüngeren Generation bekannt, sein Gesicht und frühere Zitate werden gerne für Memes verwendet.

Da er sich für die Legalisierung von Cannabis und für die gleichgeschlechtliche Ehe einsetzt, übernimmt er zudem immer wieder einmal kleinere Wahlkampfauftritte für die Demokratische Partei. Gänzlich von der Bildfläche verschwindet er also noch lange nicht.

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Quellen:
  • https://de.wikipedia.org/wiki/Christopher_Walken
  • https://www.filmstarts.de/personen/1969/filmo/
  • https://www.imdb.com/name/nm0000686/
  • https://www.gala.de/stars/starportraets/christopher-walken–21385088.html

 

Bilder: Copyright PVM Productions INC. 2019 / Mongrel Media; Copyright Sidney Kimmel Entertainment; Copyright United International Pictures (UIP); Copyright KSM

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