Der fliegende Holländer: Die Legende um die Geisterfahrer

Dass Seefahren ein gefährliches Abenteuer ist, wissen wir spätestens seit den Abenteuern des Kapitäns Jack Sparrow aus der Fluch der Karibik-Filmreihe. Der fliegende Holländer hat ein ganz ähnliches Schicksal erwischt. Auf ewig dazu verdammt auf den Meeren umher zu geistern. Im Laufe der Zeit gab es immer wieder Berichte über Sichtungen, die mit dem fliegenden Holländer und seinem Geisterschiff assoziiert wurden. Die Figur des Seefahrers findet sich auch heute noch in Literaturwerken, Theaterstücken, Filme und Serien. Was es mit dem fliegenden Holländer und der Legende um die Geisterfahrer auf sich hat, erfährst du im Folgenden.

Der Ursprung der Sage

Die Erzählung des fliegenden Holländers geht auf eine Sage zurück, die von einem Kapitän handelt, der mit einem Zauberbann belegt wird. Die Geschichte gibt es in vielen Variationen, die sich vor allem im 17. Jahrhundert abspielen.

Hauptschauplatz der Handlung ist die Bucht vor Kapstadt in Südafrika. Damals war die Stadt ein Teil der Kolonialmacht der Niederlande. In dem sogenannten goldenen Zeitalter zwischen dem 17. und 18. Jahrhundert gehörten die Niederlande zu den führenden Seemächten.

Somit waren viele Männer auf ihren Segelschiffen unterwegs, während sie ihre Familien zurückließen. Dem war es zu verdanken, dass sich die Sage um den fliegenden Holländer über die Jahrhunderte verbreitet hat.

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Die Legende

Ein niederländischer Kapitän ist mit seinem Segelschiff in der Nähe des Kaps der Guten Hoffnung unterwegs. Wegen eines Sturms schaukelt das Schiff und es besteht Lebensgefahr für den Kapitän und die Besatzung.

Da der Sturm einige Wochen andauert, gelingt es dem Kapitän und seinen Seeleuten nicht, das Kap zu umsegeln. Am Ende mit ihren Kräften möchte die Besatzung kapitulieren und das Abenteuer abbrechen. Der Kapitän kann dem Vorhaben nicht zustimmen und reagiert mit Wutausbrüchen.

Dabei wagt er es, sich nicht nur gegen die Welt, sondern auch gegen Gott zu wenden. Er schwört, dass er nicht aufgeben wird, bis er das Kap umsegelt hat. Auch wenn dieses Vorhaben bis zum jüngsten Tag andauern sollte, würde er nicht davon ablassen.

Da es sich dabei offensichtlich um eine Gotteslästerung handelt, wird der Kapitän für seine blasphemischen Äußerungen zur ewigen Seereise auf dem Meer verdammt.

Der fliegende Holländer in der Literatur

Die Sage um den fliegenden Holländer diente auch als Vorlage für diverse literarische Werke. Dafür wurde die Handlung verändert, jedoch bleibt der Protagonist im Geschehen. Demnach soll der Kapitän auf einen Pakt mit dem Teufel eingegangen sein, um das Herz einer Frau zu gewinnen und an Land gehen zu können.

Der Kapitän wird jedoch von der Frau abgewiesen, da sie sich lieber einem Gebet widmet. Das kommt ihr noch teuer zu stehen, denn der Kapitän rächt sich an ihr und ermordet sie. Aus diesem Grund wird er mit einem Fluch bestraft und muss für immer im Meer verweilen.

Der Fluch kann nur gebrochen werden, wenn der Kapitän seine wahre Liebe findet. Damit er diese Aufgabe meistern kann, darf er von Zeit zu Zeit an Land. Stellt sich seine Wahl als falsch heraus, tötet er die auserwählten Frauen und muss weiter auf dem Meer umhersegeln.

In manchen literarischen Werken ist der fliegende Holländer nicht nur auf dem Gebiet des Kaps der Guten Hoffnung unterwegs, sondern darf sich mit seinem Schiff auf dem Meer frei bewegen.

Für den nötigen Gruselfaktor sorgt das Geisterschiff des Kapitäns. Dabei handelt es sich nicht um ein gewöhnliches Schiff. Das Geisterschiff kann rückwärts segeln und sogar in der Luft schweben.

In anderen Literaturadaptionen wird neben dem Schiff des fliegenden Holländers auch ein weiteres Boot erwähnt. Dieses nähert sich allen Seefahrern, die am Geisterschiff vorbeifahren. Das Boot dient als Übermittler von Briefen der Besatzung des fliegenden Holländers.

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Sichtung des fliegenden Holländers

Es gibt zwar keine Beweise, dass der fliegende Holländer tatsächlich existiert hat. Dennoch gibt es mehrere Seeabenteuer, die mit dem fliegenden Holländer in Verbindung gebracht werden.

Als der holländische Kapitän Bernhard Fokke 1678 von den Niederlanden nach Indonesien aufbricht, rückt die Sage des fliegenden Holländers in den Vordergrund. Denn Fokke gelangte es, innerhalb von 90 Tagen nach Jakarta zu kommen.

Viele waren sich einig, dass er einen Pakt mit dem Teufel geschlossen haben muss, ähnlich wie der fliegende Holländer aus der Sage. Denn im 17. Jahrhundert gehörte eine Überfahrt vom Atlantischen Ozean zum Pazifischen Ozean zu den gefährlichsten Seereisen überhaupt. Viele Seefahrer verunglückten und kehrten nie wieder zurück.

Des Weiteren gibt es einen berühmten Zeugen, der das Schiff gesichtet haben soll. Dabei handelt es sich um den britischen Prinzen George V., der 1881 ein Geisterschiff beobachtete. Der damals 16-jährige Prinz hielt diese Erfahrung in seinem Tagebuch fest.

Geisterschiffe auf hoher See

Heute weiß man, dass Seuchen und Krankheiten zu einer hohen Sterblichkeitsrate unter den Seefahrern beitrugen. Während die Pest wütete, starben die meisten Seefahrer an den Folgen.

Diejenigen, die überlebten, suchten vergeblich Hilfe. Sie wurden daran gehindert, in einen Hafen einzufahren. Zu groß war die Angst der Landbewohner vor den ansteckenden Krankheiten. Damit trieben viele Geisterschiffe auf dem Meer umher.

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Das Geisterschiff in Filmen und Serien

Auch aus der Filmwelt ist das Geisterschiff des fliegenden Holländers nicht mehr wegzudenken. In der Piratenfilmreihe „Fluch der Karibik“ von Walt Disney Pictures ist ein Geisterschiff Teil der Handlung und kann sogar fliegen.

Das gewöhnliche Piratenjägerschiff Silent Mary gelangt in das Teufelsdreieck und kehrt erst nach 44 Jahren zurück. Aus dem einstigen Marineschiff ist ein düsteres Geisterschiff geworden. Nicht nur der holländische Seefahrer muss sich seinem Schicksal stellen, auch die Mannschaft der Silent Mary besteht aus Untoten.

Auch in der US-amerikanischen Zeichentrickserie SpongeBob Schwammkopf bekommt der gleichnamige Schwamm Besuch vom fliegenden Holländer. Der Pirat erscheint nicht nur in Form eines grünen Geists, der mit seinem Geisterschiff durch das Meer segelt. Wie in der Sage findet der fliegende Holländer keine Ruhe und erschreckt die Meeresbewohner in Bikini Bottom.

Richard Wagner und der fliegende Holländer

In Richard Wagners Opernstück „Der fliegende Holländer“ wird der Seefahrer mit der Liebe konfrontiert. Das Opernstück dreht sich um das traurige Schicksal des fliegenden Holländers. Der Seefahrer versucht den Bann des Fluchs zu brechen, indem er die wahre Liebe sucht.

Seit der Uraufführung 1843 hat die Inszenierung weltweit große Erfolge gefeiert und die Handlung von einer romantischen Perspektive aufgegriffen. Wagners Schauplatz ist jedoch nicht das Kap der Guten Hoffnung, sondern Schottland und Norwegen.

Fazit

Die Sage des fliegenden Holländers ist über die Jahrhunderte nicht in Vergessenheit geraten. Ob es sich bei den Sichtungen auf dem Meer tatsächlich um das Geisterschiff des fliegenden Holländers handelte oder es lediglich der Vorstellungskraft der Seefahrer geschuldet war, ist nicht bewiesen. Nichtsdestotrotz ist der Seefahrer mit seinem Geisterschiff fester Bestandteil der Popkultur und lange kein Unbekannter mehr.

 

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