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Der Chupacabra – alles zum südamerikanischen Fabelwesen

Seit einigen Jahren sorgen hundeartige Kreaturen in Südamerika sowie in Florida für Angst und Schrecken. Zwar blieben Menschen von dem Wesen bislang verschont. Kleinere Nutztiere hingegen fallen dem Chupacabra aber immer häufiger zum Opfer.

Erklärungsversuche ergeben sich zumeist aus der Mythologie. Auch die These, es handele sich um außerirdische Lebensformen, hält sich standhaft. Der Wissenschaft fehlen dagegen bislang eindeutige Belege, die eine Identifizierung des unbekannten Tieres erlauben, das unter dem Namen Chupacabra in den Erzählungen auftaucht.

Ist das Grund genug, sich Sorgen zu machen – oder handelt es sich nur um Wölfe mit einer Hautkrankheit?

Was ist der Chupacabra eigentlich?

Wie bei vielen Fabelwesen üblich, so unterscheiden sich auch hier die Aussagen jener Menschen, die ihn mit ihren eigenen Augen gesehen haben wollen. Klar dürfte sein, dass es sich um eine Art Tier handelt, das über die typischen Merkmale eines Wolfes, eines Kojoten oder eines normalen Hundes verfügt.

Das Lebewesen zeigt sich sehr dünn und fast schon abgemagert, sein Körper ist nur spärlich mit Fell überzogen, oftmals befinden sich Narben oder offene Wunden an den sichtbaren Stellen der Haut. Markant sind die spitz aus dem Gesicht hervortretende Nase und die auffällig langen Zähne.

Nach den bisherigen Beobachtungen scheint das Wesen auf vier Pfoten zu laufen, wurde aber ebenso schon beim Gang auf den Hinterbeinen gesehen. Es tritt bevorzugt in der Nacht auf, ist durch seine dunkle Färbung sowie seine schleichende und fast geräuschlose Fortbewegung fast nicht zu erkennen.

Das Licht der Städte meidet das Tier, von dem bislang keine Angriffe auf Menschen bekannt sind. Offen ist zudem, um welche Spezies es sich dabei konkret handeln könnte. In Lateinamerika, wo der Chupacabra beheimatet sein soll, lassen sich sein Leben und die Charakteristika seiner Art nicht nachverfolgen. Ob es sich um ein Mischwesen handelt, kann daher nicht beantwortet werden.

Wann und wo trat das Fabelwesen erstmals auf?

Chupacabra

Der Chupa – wie das Tier in Südamerika durchaus liebevoll genannt wird – bewegt sich in Ländern wie Peru, Panama oder Chile. Dort soll es nachts über die Felder schleichen, sich Käfigen und Ställen mit Nutztieren nähern sowie in Sandfurchen und gegrabenen Erdvertiefungen nach Schutz suchen.

Allerdings wurden Vertreter seiner Art in den letzten Jahren auch häufiger in den südlichen Bereichen der Vereinigten Staaten von Amerika gesichtet. Ob es sich dabei um einzelne Exemplare handelt, die derart weite Strecken zurücklegen, oder ob sich das Wolfswesen fern seiner Heimat ausbreitet, lässt sich nicht eindeutig feststellen.

Übrigens handelt es sich hierbei um relativ neue Beobachtungen. Der Chupacabra wurde in der Mitte der 1990er Jahre erstmals gesichtet. Sprach sich die Entdeckung schnell von Ort zu Ort, so gelangten auch die südamerikanischen Behörden in diesem Zeitraum zu Informationen über dieses Wesen. Ausgedehnte Suchaktionen blieben indes erfolglos.

So konnte die bislang unbekannte Art nicht in der Natur nachgewiesen werden. Mehr noch: Auch gefundene Reste von Fell oder Kot gehörten immer zu einheimischen Tieren. Spuren im Sand ließen sich stets Wölfen, Hunden oder Kojoten zuordnen. Echte Beweise, die auf die Existenz eines noch nicht erforschten Wesens deuten, liegen nicht vor.


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Warum ist das Tier gefährlich?

Zu Begegnungen zwischen Menschen und dem Chupa ist es in der Vergangenheit kaum einmal gekommen. Sichtungen erfolgten in der Regel aus großen Entfernungen – die eine eindeutige Identifizierung natürlich erschweren. Ebenso liegen seitens der Behörden keine offiziellen Warnhinweise oder Ratschläge zum Verhalten für die Menschen vor.

Dass das Hundewesen eine konkrete Bedrohung für in den lateinamerikanischen Bergen wandernde Personen darstellen könnte, muss gegenwärtig verneint werden. Ohnehin gilt das Tier als sehr scheu. Da ihm nachgesagt wird, über ausgezeichnete Sinnesorgane zu verfügen, kann es Geräusche und Gerüche über weite Distanzen wahrnehmen.

Dennoch ist Vorsicht angeraten. Sie gilt vor allem für alle kleineren Nutztiere, bei denen es sich um Hühner, Enten und Gänse ebenso wie um Kaninchen, Ziegen und deren Lämmer sowie um Kälber und Fohlen handeln kann. Die Konfrontation mit größeren Arten wie ausgewachsenen Pferden und Kühen hat der Chupa bislang gemieden.

Seinem Namen kommt in der südamerikanischen Heimat übrigens eine besondere Bedeutung zu: Gemeint ist ein Tier, das Ziegen das Blut aus dem Leib saugt. Das auf diese Weise getötete Opfer wird nicht an Ort und Stelle verspeist, sondern zunächst in ein abgelegenes Versteck transportiert und dort bis auf wenige Knochen vertilgt.

Welche Rolle spielt der Chupacabra in der Mythologie?

Sind die ersten Sichtungen des Fabelwesens kaum 30 Jahre alt, so wäre es dennoch falsch, hierbei eine moderne Entwicklung zu vermuten. Immerhin haben es hundeartige Wesen bereits vor vielen Jahrtausenden in die Sagenschreibung der Azteken und Mayas geschafft.

Jener antiken Kulturen also, die für ihre Zeit überdurchschnittlich weit entwickelt waren. Zeichnungen von Wölfen und Kojoten, die einen Vergleich mit dem Chupa nicht scheuen müssen, wurden schon damals angelegt.

Auch die typischen Merkmale des schlanken Körpers, der spitzen Zähne und der langen Krallen haben Eingang in die Mythologie gefunden.

Allerdings hat die Deutung des Fabelwesens über die Jahrtausende eine Wendung genommen. Gerade in den ländlichen Regionen Südamerikas heißt es heute oft, es handele sich bei ihm nicht um ein Tier, sondern um eine von den Außerirdischen zur Erde gesandte Spezies.

Sie ernähre sich von Blut, suche aufgrund ihres eigenen mageren Körperbaus dafür zunächst aber schwache und weitgehend wehrlose Opfer auf. Damit wiederum ist die Angst verbunden, der Chupa könne im Laufe seines Lebens sehr wohl an Größe und Kraft gewinnen, um anschließend Menschen zu attackieren.

Auch der Aberglaube an Tierwesen, die den Familien ihre Kinder rauben, hält sich in Südamerika seit langen Zeiten.


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Gibt es wissenschaftliche Analysen der Beobachtungen?

Demgegenüber haben bisherige Untersuchungen noch keinerlei Klarheit in die Materie bringen können. Weder wurde ein Chupa gefangen. Noch wurde wenigstens eines der Exemplare derart eindeutig auf Videos oder Fotos festgehalten, dass damit eine Bestimmung ermöglicht worden wäre.

Solange konkrete Beweise aber fehlen, müssen andere Erklärungsversuche vorgenommen werden. Einer von ihnen stellt die These auf, es handele sich bei den Wesen um Kojoten, die unter einem Gendefekt leiden – ihr Verhalten und ihr Aussehen weiche deshalb von den Artgenossen ab.

Auch eine bislang unbekannte Kreuzung unterschiedlicher Spezies lässt sich dabei nicht ausschließen.

Etwas schlüssiger ist dagegen eine andere Vermutung. Sie bezieht sich auf die Ausbreitung der unter Tieren verbreiteten Räude – einer Krankheit, die zum Verlust von Körpergewicht und den damit einhergehenden veränderten Proportionen des Leibes führt.

Auch das spärliche Fell sowie die mit Wunden verzierte Haut könnten diese Diagnose unterstützen. Allerdings befällt die Räude nicht alleine hundeartige Tiere. Sie müsste zur Zeit der Sichtungen des Chupas also gleichfalls bei anderen Spezies nachweisbar sein – derartige Hinweise fehlen aber.

Somit lässt sich gegenwärtig nicht eindeutig erklären, ob es sich um ein Fabelwesen oder um ein natürliches Lebewesen handelt. Die südamerikanischen Behörden nehmen Beobachtungen des Chupas aber sehr ernst.

Fazit: Der Chupacabra

Chupacabra

Seit vielen Jahrtausenden ist in der südamerikanischen Mythologie die Rede von einem Hundewesen, das Angst und Schrecken unter den Menschen verbreitet. Seit dem Jahr 1995 werden in Chile, Peru und Panama sowie in jüngster Zeit auch im US-amerikanischen Bundesstaat Florida immer wieder Tiere gesichtet, die einem schlanken Hund ähneln.

Die Art tötet Hühner, Kaninchen und Ziegen, hat bislang aber noch keine Menschen angefallen. Welche Spezies dort ihr Unwesen treibt, ist aktuell offen. Eindeutige Beweise für eine Identifizierung fehlen. Ob es sich dabei um Kojoten mit einem Gendefekt oder um Wölfe und Hunde handelt, die unter der Räude leiden, wird noch zu untersuchen sein.

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Quellen:
  • https://de.wikipedia.org/wiki/Chupacabra
  • https://www.t-online.de/leben/familie/freizeit/id_76711544/chupacabra-in-texas-gesichtet-das-blutsaugende-geschoepf-aus-suedamerika.html
  • https://www.travelbook.de/mystery/el-chupacabra-das-ist-amerikas-beruehmtestes-monster
  • https://www.youtube.com/watch?v=Tdb8KHwKoxI
  • https://www.familie.de/artikel/was-ist-ein-chupacabra-das-fabelwesen-erklaert–q5v4hr6359

 

Bilder: Terra X History / YouTube

Ajouré MEN Redaktion
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