AjoureLifestyleRatgeberWeniger Alkohol trinken: So sagst du der Flasche auf nimmer Wiedersehen

Weniger Alkohol trinken: So sagst du der Flasche auf nimmer Wiedersehen

Wie heißt es so schön: Ein Gläschen in Ehren kann niemand verwehren. Mit einem Gläschen allein ist es aber oftmals nicht getan. Deutschland gilt im internationalen Vergleich als ein Land mit besonders ausgeprägtem Alkoholkonsum. Die gute Nachricht: Immerhin hat sich dieser in den letzten Jahrzehnten schon verringert. Wenn auch du weniger Alkohol trinken willst, findest du hier zahlreiche Tipps.

Konsumierte man hierzulande pro Kopf Anfang der 80er Jahre noch durchschnittlich 15 Liter Alkohol im Jahr, sind es mittlerweile nur noch knappe 10 Liter. Doch welches Ausmaß an Alkoholkonsum ist eigentlich noch normal, ab wann hat man ein Alkoholproblem und stimmt es, dass Alkohol in Maßen sogar gesund sein soll?


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Der große Mythos: In geringen Mengen ist Alkohol gesund

Schon seit Ewigkeiten geistert die urbane Legende umher, dass ein Gläschen Rotwein am Tag gut für das Herz-Kreislauf-System sein soll. Überzeugte Trinker von hartem Stoff argumentieren auch gerne, dass dieser die Bakterien abtötet. Doch was ist dran an diesen Ausreden, nicht weniger Alkohol trinken zu wollen? Tatsächlich sind diese eher in das Reich der Märchen zu verweisen.

Prinzipiell stimmt es schon, dass vor allem Rotwein aufgrund der dort in hoher Konzentration enthaltenen Tannine eine positive Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System haben kann. Statistische Erhebungen haben gezeigt, dass Menschen, die regelmäßig in geringen Mengen Rotwein konsumieren, ein geringeres Risiko haben, einen Herzinfarkt zu erleiden.

Bei den Tanninen handelt es sich um Pflanzenstoffe, die vor allen in Weintrauben in hohen Mengen enthalten sind. Allerdings braucht man nicht zwingend Rotwein zu trinken, um in den Genuss ihrer gefäßschützenden Wirkungen zu kommen. Dazu würde es auch genügen, ab und zu ein paar Weintrauben zu essen oder Traubensaft zu trinken. Auch in anderen Obstsorten wie Brombeeren, Himbeeren und Preiselbeeren, ja sogar in Äpfeln sind Tannine enthalten.

Außerdem finden sie sich in dunkler Schokolade. Nicht zuletzt haben Tannine auch unerwünschte Nebenwirkungen, denn sie behindern die Aufnahme von Eisen und Mineralien, wenn man sie in großen Mengen zu sich nimmt.

Fazit: Rotwein kann theoretisch dabei helfen, deine Blutgefäße zu schützen, allerdings dürfen die konsumierten Mengen nicht zu groß sein. Zu viel Alkohol kann nämlich gerade zu Bluthochdruck und Herzkrankheiten führen. Viel sinnvoller wäre es daher, weniger Alkohol trinken und ab und zu eine Paprika zu essen. Damit kannst du viel mehr für deine Gesundheit tun, ohne die negativen Begleiteffekte des Alkohols in Kauf nehmen zu müssen.


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Das sind die wahren gesundheitlichen Auswirkungen von Alkohol

Weniger Alkohol trinken gesundheitliche Auswrikungen

In der Praxis bietet der Genuss von Alkohol dir überhaupt keinen gesundheitlichen Vorteil. Die negativen Effekte auf deinen Körper sind allerdings immens, wenn du regelmäßig Alkohol konsumierst.

Der größte Leidtragende eines regelmäßigen Alkoholkonsums ist deine Leber. Alkohol ist nämlich für den Körper nicht direkt verwertbar. Er muss erst mühselig aufgespalten und abgebaut werden, um daraus Energie zu gewinnen. Das Organ, das diese Aufgabe übernehmen muss, ist die Leber. Wird sie permanent mit Alkohol konfrontiert, dann muss sie ständig auf Hochtouren arbeiten.

Wie bei jedem Akkordarbeiter führt dies dazu, dass sie irgendwann erschöpft ist. In gewissen Maßen kann sich die Leber regenerieren, wenn man ihr eine Pause gönnt. Wer regelmäßig oder sogar täglich trinkt, der gibt ihr dazu aber keine Chance. Schon nach einigen Jahren regelmäßigen Alkoholkonsums kann es dazu kommen, dass die Leber praktisch kaputtgesoffen wurde. Es kommt zu einer Leberzirrhose. Du stehst vor der Alternative, entweder weniger Alkohol zu trinken oder du brauchst eine Lebertransplantation.

Neben der Leber kann auch das Gehirn durch dauernden Alkoholkonsum Schaden nehmen. Wohl jeder kennt die Binsenweisheit, nach der ein Vollrausch tausende Gehirnzellen abtötet. Das ist so zwar nicht korrekt, denn nach neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen ist es nicht der Alkohol selbst, der den Gehirnzellen schadet. Bedenklich sind allerdings die langfristigen Auswirkungen selbst niedriger Alkoholspiegel auf das Gehirn.

Denn Alkohol blockiert die Aufnahme von B-Vitaminen im Körper, welche zur Versorgung der Nervenzellen besonders wichtig sind. Daher können bei langfristigen Alkoholkonsum, selbst wenn dieser nur mäßig ist, schleichende Schäden am Gehirn auftreten, die sich in nachlassendem Erinnerungsvermögen und mangelnder Konzentration zuerst bemerkbar machen. Dies kann irgendwann sogar in einer Demenz enden

Nicht zu vernachlässigen sind auch die psychischen Folgen von Alkoholkonsum. Regelmäßiger Alkoholgenuss kann zu zahlreichen psychischen Störungen führen. Darunter zählen Persönlichkeitsveränderungen, Reizbarkeit, Angstzustände und Depressionen. Im späteren Stadium kann es zu schwerwiegenden psychischen Erkrankungen kommen. Früher wurden Leute mit „Säuferwahnsinn“ gerne in eine Irrenanstalt gesperrt. Die heutige Psychotherapie hat zwar differenziertere Diagnosen für diesen Oberbegriff parat, aber dennoch ist diese alte Bezeichnung äußerst bildhaft. Dies ist ein Zustand, an dem du garantiert nicht leiden willst.

Wenn du gerne Fitnesstraining betreibst oder Gewichte stemmst, solltest du sowieso weniger Alkohol trinken, denn Alkohol hemmt den Aufbau von Muskelgewebe. Du bist ständig nur am Pumpen, aber dennoch wird es nichts mit dem Bizeps und dem Waschbrettbauch? Vielleicht ist dein Alkoholkonsum die heimliche Ursache dafür.


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Anzeichen eines Alkoholproblems

Grundsätzlich vorab: Wenn du der Meinung bist, dass du ein ernstes Alkoholproblem hast, dann solltest du dir professionelle Hilfe von einem Arzt oder einer Suchtberatung holen. Dies ist der Fall, wenn du die folgenden Fragen für dich selbst bestätigen kannst:

  • Hast du deinen Alkoholkonsum im Laufe der Zeit immer mehr gesteigert?
  • Hast du das Gefühl, ohne Alkohol gar nicht mehr auszukommen?
  • Trinkst du deswegen mitunter schon morgens?
  • Trinkst du oft, wenn du alleine bist?
  • Hast du das Gefühl, dass Alkohol Auswirkungen auf dein soziales und dein Berufsleben hat?
  • Ziehst du es vor, zu trinken, anstatt dich mit Freunden, Familie und Hobbys zu beschäftigen?
  • Hattest du wegen Alkoholkonsums schon Probleme im Job, zum Beispiel weil du verkatert warst und zu spät gekommen bist?
  • Hast du Entzugserscheinungen, wenn du nicht trinkst?
  • Verheimlichst du deinen Alkoholkonsum vor deinen Mitmenschen, weil er dir selbst schon bedenklich erscheint?

Wenn du auch nur einige dieser Punkte bejahen kannst, dann hast du höchstwahrscheinlich ein Alkoholproblem.

Viele Leute trinken allerdings nur gelegentlich, ohne dass sie dabei in den Alkoholismus abdriften. Gelegentliches Trinken kann eine Vorstufe von Alkoholismus sein, aber bei den meisten Menschen bleibt es auch dabei. Gerade hierzulande, wo Trinken beinahe ein Volkssport ist, gehört es ja bekanntlich zum guten Ton, bei jeder Party, jedem Geburtstag, an jedem Feiertag und sonst bei jedem sich bietenden Anlass Alkohol zu trinken.


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Diese Tipps helfen dir beim weniger Alkohol trinken

Weniger Alkohol trinken Tipps zur Selbstbeherrschung

Wenn auch du der Meinung bist, dass du mehr trinkst als dir lieb ist, du vielleicht Angst hast, dem Alkoholismus zu verfallen oder schlicht weniger Alkohol trinken willst, dann können dir die folgenden Tipps helfen, deinen Alkoholkonsum wieder zurückzufahren.

  1. Vermeide die Alkoholabteilung im Supermarkt
  2. Die Alkoholabteilungen in Supermärkten sind meist riesig. Egal ob Bier, Wein oder harter Stoff, alles ist in dutzenden Geschmacksrichtungen zu finden. Das verlockt natürlich unheimlich, etwas in den Einkaufswagen zu packen. Tipp: Am besten beim Einkaufen einen großen Bogen machen.

  3. Trinke etwas Nichtalkoholisches
  4. Wenn du den Drang verspürst, ein Bier zu trinken, hast du in Wahrheit oft nur Durst. Versuche daher zunächst, deinen Durst mit einem großen Glas Wasser, einer Saftschorle oder zur Not auch einem Softdrink zu stillen. Du wirst sehen, das Bier ist dann oft gar nicht nötig. Alternativ kann es natürlich auch ein Alkoholfreies sein.

  5. Lenke dich ab
  6. Alternativ kannst du auch einfach irgend etwas anderes machen. Schaue einen Film oder eine Serie, gehe eine Runde spazieren, mach Sport oder triff dich mit Freunden. Das wird dich vom Alkohol ablenken. Viele Leute trinken nämlich einfach nur aus Langeweile.

  7. Lehne das Angebot ab, zu trinken
  8. Auf Partys fällt es manchen Leuten schwer, Alkohol abzulehnen. Natürlich, beim Anstoßen auf einen Geburtstag oder das neue Jahr kann man sich schon mal ein Glas Sekt gönnen. Anders ist dies jedoch bei trivialen Anlässen. Es ist überhaupt kein Problem, auf einer Feier Alkohol abzulehnen. Du musst dies auch nicht begründen. Wenn es dir schwerfällt, sind allerdings Gründe schnell zur Hand: Du musst noch fahren oder du musst morgen fit sein? Dann solltest du sowieso nicht trinken. Willst du deinen Konsum lediglich reduzieren, antworte einfach, du möchtest erst noch einen Happen essen oder du nimmst später gern einen Drink.

  9. Benutze Alkohol nicht als Belohnung
  10. Es ist eine schlechte Einstellung, sich mit Alkohol für eine Leistung zu belohnen. Überhaupt sind Belohnungen an dich selbst keine gute Strategie. Lerne dich einfach an deinem Erreichten zu erfreuen. Alternativ kannst du dich auch anders belohnen. Mit einem guten Essen, einem Kinoabend oder mit einer neuen Armbanduhr.

  11. Spar dir das Geld
  12. Stecke das entsprechende Geld einfach jedes Mal, wenn du Alkohol kaufen willst, stattdessen in ein Sparschwein. Du wirst sehen, da kommt eine gehörige Summe zusammen. Gib das Geld lieber für etwas aus, von dem du langfristig etwas hast, anstatt es wegzuspülen.

  13. Kaufe lieber hochwertigen Alkohol
  14. Wenn du dennoch ab und zu bewusst trinken möchtest, dann investiere dein Geld lieber in hochwertigen Alkohol. Anstatt jedes Mal einen halben Kasten Billigbier wegzuschütten, kaufe dir lieber eine Flasche hochwertiges Bier. Dann wirst du dieses auch mehr zu schätzen wissen. Gleiches gilt für Wodka, Whiskey und Rum. Verzichte auf billigen Fusel und trinke dafür weniger, am besten auch aus möglichst kleinen Gläsern.

  15. Mach es öffentlich
  16. Kündige im Freundes- und Familienkreis an, dass du weniger trinken willst. Du wirst sehen, deine Mitmenschen werden dich dann jedes Mal an deinen Vorsatz erinnern und unterstützen dich bei deinem Vorhaben.

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Ajouré MEN Redaktion
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