AjoureLifestyleRatgeberGemeinsames Konto: Vor- und Nachteile im Überblick

Gemeinsames Konto: Vor- und Nachteile im Überblick

Mehr Transparenz, Übersicht, niedrigere Gebühren und mehr – nicht nur für Paare gibt es gute Gründe, ein gemeinsames Konto zu verwalten. In erster Linie entscheiden sich Pärchen oder Wohngemeinschaften dafür, um alle Ein- und Ausgaben über ein Konto zu regeln. Allerdings ergeben sich dadurch auch ein paar Nachteile. Vor allem steuerliche Aspekte können eine wichtige Rolle spielen und für zusätzliche Kosten sorgen. Diese Übersicht soll dabei helfen, die richtige Entscheidung zu treffen.

Das gemeinsame Konto: Short Facts

  • Über ein gemeinsames Konto lassen sich alle Ein- und Ausgaben bequem tätigen
  • Oftmals sind es Pärchen, Ehepaare oder Wohngemeinschaften mit einem Gemeinschaftskonto
  • Jeder hat dieselben Rechte und Pflichten beim Konto
  • Das sorgt für mehr Transparenz und eine bessere Übersicht der gemeinsamen Finanzen
  • Probleme können bei der Kontoüberziehung, Pfändungen oder der Schenkungssteuer entstehen

Funktionsweise eines Gemeinschaftskontos

Gemeinsames Konto

Ein gemeinsames Konto ist in erster Linie ein Girokonto, welches von zwei oder mehr Personen verwaltet wird. Häufig handelt es sich dabei um Ehepaare, unverheiratete Paare, die zusammenleben, oder um Mitbewohner einer WG. Oftmals verfügen die einzelnen Personen zusätzlich über ihre eigenen, persönlichen Kontos. Sie zahlen regelmäßig auf ein einzelnes Konto ein, das sie dann für gemeinsame Ausgaben nutzen. Dieses Konto wird etwa für die Zahlung der Miete genutzt, für die Einkäufe und andere gemeinsame Lebenshaltungskosten.

Ein bestehendes Konto wird nicht einfach so in ein neues Gemeinschaftskonto umgewandelt. Stattdessen beantragst du bei der Bank ein neues Konto. Ob du das als Ehepaar, als unverheiratetes Pärchen oder als Wohngemeinschaft machst, ist der Bank egal. Alle Kontoinhaber müssen lediglich dieselbe Adresse vorweisen.


Auch interessant für dich: Geld über den eigenen Blog verdienen – so startest du durch


Oder- und Und-Konten

Oftmals handelt es sich bei Gemeinschaftskonto um „Oder-Konten“. Bei einem solchen Konto haben alle Kontoinhaber freien Zugang zu dem gemeinsam verwalteten Guthaben. Jeder Kontoinhaber kann es für Zahlungen nutzen, Rechnungen begleichen oder Daueraufträge erstellen. Dann gibt es noch das „Und-Konto“. Bei einem solchen Konto müssen alle Kontoinhaber zustimmen, wenn einer etwas damit machen will.

Für wen eignet sich ein gemeinsames Konto?

Gemeinsames Konto

Gemeinschaftskonten werden von Personengruppen in verschiedenen Konstellationen geführt. Unter anderem bieten sie sich für WGs an. Hier können alle Mitbewohner zum Beispiel die Miete und andere Nebenkosten aus einem Konto heraus bezahlen. Auch Zahlungen für Möbel oder Lebenshaltungskosten wie das gemeinsame Abendessen lassen sich so unkompliziert begleichen.

Paare teilen sich häufig noch mehr. Sie legen nicht nur für die gemeinsame Wohnung oder das gemeinsame Eigenheim zusammen. Sie teilen sich auch ein oder mehrere Autos, die Lebenshaltungskosten, Kosten für die Kinder, Haustiere, bezahlen damit den gemeinsamen Urlaub und vieles mehr. So lassen sich die Kosten gerecht verteilen.

Auch gemeinsame Projekte lassen sich mit einem Gemeinschaftskonto verwalten. Hier können „Oder-Konten“ von Vorteil sein. Sie bieten sich etwa bei einer Firmengründung oder für eine Erbgemeinschaft an.


Auch interessant für dich: Spartipps von Milliardären, die jeder kennen sollte


Die Vorteile: Dafür ist ein gemeinsames Konto gut

Einige der Gründe liegen auf der Hand und wurden bereits genannt: Mit einem gemeinsamen Konto lassen sich Ein- und Ausgaben aus einem einzigen Konto aus regeln. Ob Paare, Wohn- oder Zweckgemeinschaften, es schafft Transparenz, Übersicht und sorgt für weniger Stress untereinander. Anstatt darüber entscheiden zu müssen, wer den Einkauf für das heutige Abendessen bezahlt, wird schlicht über das Gemeinschaftskonto bezahlt, in das alle gemeinsam einzahlen.

Zudem bieten die gemeinsamen Konten mehr Kontrolle und Transparenz untereinander. Das erhöht das Vertrauen und sorgt für eine klare Kommunikation. Persönliche Rechnungen lassen sich weiterhin über ein eigenes Konto regeln.

Die Nachteile des Gemeinschaftskontos

Gemeinsames Konto

Ein gemeinsames Konto lohnt sich in der Regel – vor allem für Paare. Allerdings weist es auch einige Fallstricke und Risiken auf. Dazu zählen vor allem steuerliche Aspekte. Auch Schulden, Kontoüberziehung und Pfändungen können zu einem Problem werden. Die Schenkungssteuer kann sich ebenfalls nachteilig für einen der Kontoinhaber auswirken.

Kann einer der Kontoinhaber nicht sein Geld zusammenhalten, geht damit verschwenderisch um und macht Schulden, dann haben die anderen Kontoinhaber bald das Nachsehen. Bei einem gemeinschaftlichen Konto sind alle in voller Höhe verfügungsberechtigt. Es spielt keine Rolle, wer die Schulden verursacht hat, alle haften. Bei einem „Und-Konto“ lassen sich solche Fälle vermeiden, jedoch sind diese nicht alltagstauglich.

Kommt es zur Pfändung, dann ist das gesamte Geld im Gemeinschaftskonto betroffen. Wer für die Schulden verantwortlich ist, spielt ebenfalls keine Rolle. Das Geld, welches du nicht auf dein eigenes, separates Konto eingezahlt hast, ist dann weg. Ein Pfändungsschutzkonto (P-Konto) kann in einer solchen Situation ebenfalls helfen.

Ein gemeinsames Konto kann sich weiterhin bei der Schenkungssteuer als Nachteil herausstellen. Auf das Konto sollten nur Beträge eingezahlt werden, welche für alle Parteien relevant sind. Zahlt ein Kontoinhaber eine hohe Summe ein, könnte die Schenkungssteuer anfallen – für beide Ehepartner gleichermaßen. Auch Zahlungen wie Lebensversicherung oder Erbschaften können im Verhältnis 50:50 vom Finanzamt berechnet werden. Dadurch ergibt sich ein Ungleichgewicht zwischen den Besteuerten.


Auch interessant für dich: Bestbezahlte Berufe: Jobs, in denen du richtig gut Geld verdienen kannst


Fazit

Ein gemeinsames Konto ist vor allem für Paare die bevorzugte Methode, den gemeinsamen Haushalt zu regeln. Dadurch lassen sich Zahlungen wie Miete, Lebenshaltungskosten und gemeinsame Unternehmungen leicht und bequem begleichen. Das schafft Vertrauen und Transparenz. Auch WGs vermeiden dank ihnen unnötigen Stress. Die Vorteile überwiegen, doch in manchen Fällen können steuerliche Nachteile entstehen und das finanziell verantwortungslose Verhalten eines Einzelnen kann allen Kontoinhabern schaden.

Folgende Artikel könnten dich ebenfalls interessieren:

Quellen:
  • https://www.finanztip.de/girokonto/gemeinschaftskonto/
  • https://www.sparkasse.de/pk/produkte/konten-und-karten/girokonto/gemeinschaftskonto.html
  • https://www.check24.de/girokonto/gemeinschaftskonto/
  • https://www.vr.de/privatkunden/ihre-ziele/heiraten/gemeinschaftskonto.html

 

Bilder: Donson/peopleimages.com, Moon Safari, fizkes, Nebojsa / stock.adobe.com

Alexander Naumann
Alexander Naumann
Nach dem Studium von geisteswissenschaftlichen Exotenfächern machte sich Alexander Naumann als Texter und Autor selbstständig. So schreibt er für verschiedene Themen, wobei sein Hauptaugenmerk auf Kryptowährungen und Bitcoin liegt. Nebenbei versucht er sich als Schriftsteller von historischen und fantastischen Romanen und Kurzgeschichten. Er lebt in Halle (Saale).

BELIEBTE ARTIKEL

VERWANDTE BEITRÄGE