Im Rahmen der Markteinführung des neuen Opel Insignia Grand Sport trafen wir uns mit dem Star aus „Deutschland 83“ und „Unsere Mütter, unsere Väter“ – für den Dreiteiler gab es übrigens auch internationale Aufmerksamkeit – in Frankfurt. Er erzählte uns im Gespräch, dass er privat auch einen Opel Insignia fährt, welche Ziele er im Leben hat und wie er zu den neuen Medien steht. Dass auch in ihm musikalisches Talent steckt, könnte an seinem Vater, Rocksänger Stephan Trepte liegen. Ob er selbst auch musikalische Pläne hat, verriet er uns im Interview.
Ajouré: Du stehst ja schon dein halbes Leben vor der Kamera – was hat dich in all der Zeit am meisten geprägt?
Ludwig: Oft dreht man ja mit einem Team über lange Zeit und wächst zusammen, man wird dann wie zu einer Familie. Wenn man sich dann nach den Dreharbeiten wieder trennt, ist das manchmal gar nicht so leicht. Das ist oft sehr schade und kann auch schon mal weh tun. Vor allem, wenn man über Monate hinweg Mehrteiler dreht, entstehen oft auch Freundschaften am Set. Man dreht von früh bis spät, da wächst man schon zusammen und wenn das dann vorbei ist, ist es manchmal richtig schade.
Ajouré: Du hast ja ein ziemlich gutes Händchen bei deiner Filmauswahl. Wonach gehst du?
Ludwig: Das ist eine Bauchentscheidung – ich muss einen Zugang zu den Rollen haben, mich mit ihnen identifizieren können. Sie müssen eine Haltung haben und eine Entwicklung durchmachen. Das reizt mich am meisten.
Ajouré: Gibt es eine Rolle, die du unglaublich gerne mal spielen wollen würdest?
Ludwig: Das kann ich so pauschal gar nicht sagen. Da gibt es viele Rollen, die ich gerne noch spielen wollen würde. Hamlet wäre z.B. ganz interessant, aber da ich nicht am Theater spiele, ist das wahrscheinlich eher schwierig. Aber das ist natürlich eine spannende Figur.
Ajouré: Wir leben ja jetzt in einer Zeit, in der man viel mehr Möglichkeiten hat, was natürlich auch anstrengend sein kann, um das Richtige für sich zu finden. Weißt du immer ganz genau, was du willst?
Ludwig: Ja, ich habe schon ziemlich konkrete Ziele und das ist auch ein Motor für mich. Das ist mir extrem wichtig, weil mir das eine gewisse Struktur gibt. Aber natürlich verändern sich die Ziele auch durch den Weg. Daher kommt ja auch das Sprichwort „Der Weg ist das Ziel“, weil sich häufig Haltung und Entscheidungen mit der Zeit nochmal verändern. Ansonsten bin ich aber schon sehr klar geplant.
Ajouré: Das heißt, du hast aktuell ein Ziel vor Augen?
Ludwig: Ja genau, ich habe langfristige Ziele. Das geht dabei gar nicht so um ein finanzielles Ziel, sondern eher darum, mit sich im Reinen zu sein, eine gute Beziehung zu seiner Familie zu haben und ein guter Vater gewesen zu sein. Das sind so die Ziele, die ich habe.
Ajouré: Du spielst Gitarre und Klavier – wäre eine Karriere als Musiker etwas für dich gewesen?
Ludwig: Ja, absolut! Ich habe jetzt sogar Schlagzeug spielen für mich entdeckt. Das ist tatsächlich mein Lieblingsinstrument. Ich spiele das alles natürlich nicht perfekt, ich habe zwar Unterricht gehabt, das dann irgendwann aber auch wieder sein lassen. Irgendwann bin ich dann auch mal wieder autodidaktisch eingestiegen … aber ja, Rockmusiker wäre durchaus spannend gewesen, da mein Vater ja auch Rockmusiker war.
Ajouré: Und parallel musikalisch was laufen zu lassen?
Ludwig: Ja, es gibt Ideen, aber das macht ja momentan irgendwie jeder. Sich da jetzt noch mit ins Boot zu setzen … ich weiß nicht. Aber natürlich würde ich es nicht ausschließen.
Ajouré: Mit deinen 28 Jahren zählst du bereits zur ersten Schauspiel-Liga und auch privat bist du glücklich verheiratet und Vater. Gibt es in der Hinsicht Wünsche für die Zukunft?
Ludwig: Natürlich ist es der Wunsch, dass diese Beziehung ein Leben lang hält. Ich habe Bock auf viele Enkel und auf ein Haus auf dem Land, wo mich alle besuchen.
Ajouré: Als Schauspieler bist du oft Wochen weg, das strapaziert sicher auch das Privatleben. Bekommt ihr das immer gut vereint oder gibt es auch Phasen, in denen du nach Hause zu deiner Frau und Tochter möchtest?
Ludwig: Ja, vor allem seitens meiner Frau bekomme ich viel Rückendeckung. Ich versuche spätestens alle zwei Wochen die Familie zu sehen und das funktioniert auch in der Regel. Wir leben ja in einer Zeit, in der man sehr mobil ist. Und wenn man auch nur für einen Tag in den Flieger steigt, das muss einfach drin sein für die Familie, sie ist das Wichtigste – alles andere ist egal.
Ajouré: Du bist demnächst auf „13th Street“ in der Mini-Serie „Culpa – Niemand ist ohne Schuld“ zu sehen. Was kannst du uns dazu schon verraten?
Ludwig: Es ist eine Crime-Series für NBC Universal, in der ich eine Episoden-Hauptrolle habe. Ich spiele einen jungen Mann, der weiß, dass ein anderer umgebracht werden soll – dieser weiß das aber nicht. Dabei geht es um die große Schuldfrage. Das ist ein tolles Format von Jano Ben Chaabane, der die Regie geführt hat. Ich bin selber auch schon sehr gespannt.
Ajouré: Welche Projekte stehen sonst noch bevor?
Ludwig: Jetzt geht es erstmal mit „Deutschland 86“ für Amazon weiter. Das wird auch sehr spannend.
Ajouré: Du hast schon als Kind mit der Schauspielerei begonnen. Heute sind die Möglichkeiten dank YouTube und Co. ganz andere. Wie stehst du dazu?
Ludwig: Naja, man muss sich erst einmal daran gewöhnen. Auch daran, dass das schon wieder eine nächste Generation ist, obwohl ich selber ja noch recht jung bin. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ich mit meinen 28 Jahren dahingehend den Anschluss verpasst habe. Ich war auch nie so sehr involviert und kenne daher auch gar nicht so viele YouTube-Stars um ehrlich zu sein, weil ich das auch gar nicht verfolge. Das ist halt eine neue Plattform und besonders für Werbung eine sehr gute.
Ajouré: Was würdest du jungen Leuten empfehlen, die Schauspieler werden wollen? Sollten sie eine Schauspielschule besuchen oder auf dieser YouTube-Welle mitreiten?
Ludwig: Das muss jeder für sich selber herausfinden und ehrlich gesagt tu ich mich damit schwer, Tipps zu geben. Nachher bin ich schuld daran, wenn es nicht läuft. (lacht)
Einfach ausprobieren und neugierig zu sein – ich glaube, das ist der beste Tipp. Jeder ist ja auch anders und zu jedem passt daher auch etwas Anderes. Man muss einfach auf sich hören, darf sich nicht verstellen, muss ehrlich zu sich sein und sollte alles mitnehmen. Ruhig auch mal auf die Fresse fliegen, dann aber auch wieder aufstehen – ich glaube das ist auch wichtig.
Fotos: Harald Dawo/Adam Opel GmbH / Getty Images