AjoureLifestylePeopleAxel Stein – Ein Schauspieler mit Benzin im Blut

Axel Stein – Ein Schauspieler mit Benzin im Blut

Er ist aus dem deutschen Fernsehen und unseren Leinwänden schon lange nicht mehr wegzudenken. Vom pudelmützen- tragenden Komiker zum Schauspieler mit einer durchaus ernsten Seite – er ist flexibel und bedient mittlerweile jedes Genre. Privat ist er aber immer noch der Axel, den viele von uns lieben gelernt haben. Lustig, spontan und mit viel Quatsch im Kopf. Wir haben Axel Stein einige Fragen zu seinen neuen Projekten, seinem Leben und seiner Leidenschaft stellen können und haben, wie es zu erwarten war, herzlich gelacht.

Ajouré: Axel, du standest bereits im Alter von 12 Jahren vor der Kamera. War damals für dich bereits klar, dass so dein Leben aussehen soll und dass du in die Schauspielerei möchtest?

Axel: So richtig klar war mir das damals noch nicht, aber ich hatte zu diesem Zeitpunkt unheimlich viel Glück, dass ich mein erstes großes Casting zu „Hausmeister Krause“ machen durfte. Und diese Rolle hat mir damals den Weg geebnet, denn Tom Gerhard hielt glücklicherweise an mir fest. Darauf folgten dann Kinoanfragen und zusammengerechnet ließen mich diese Anfragen den Beruf weiter ausüben. Ich habe dann mein Abitur in der 12/2 abgebrochen und durfte bis heute sehr viel arbeiten. Ich hoffe, dass das auch weiterhin so bleibt, denn es ist einfach eine meiner größten Leidenschaften.

Ajouré: War für dich dann damals klar, dass du nur Komödien spielen möchtest, oder lag dein Augenmerk auch auf weniger lustigen Rollen?

Axel: Nein, das hat sich so ergeben. Ich versuche grundsätzlich alles zu bedienen. Für mich als Schauspieler ist es kein großer Unterschied, ob ich eine Komödie oder ein Drama drehe, auch wenn eine Komödie im Kino meistens erfolgreicher ist, denn Leute lassen sich lieber unterhalten, als sich mit zusätzlichen Problemen zu belasten. Aber klar, wenn man elf Jahre eine Serie gespielt hat, in der man mit Pudelmütze rumrennt, dann ist es erst einmal unglaublich schwierig, aus dieser Schublade wieder rauszukommen. Aber ich bin mir selbst treu geblieben und habe es irgendwann geschafft, auch andere Rollen zu spielen, in denen ich mich ausleben durfte.

Ajouré: Dein aktueller Kinofilm „Hilfe, ich hab meine Eltern geschrumpft“ läuft zurzeit noch in einigen Kinos. Jetzt gerade bist du in Berlin unterwegs, um hier bereits den nächsten Film zu drehen. Darfst du uns darüber schon etwas erzählen?

Axel: Also der Sendestart wird der 25.12.2018 sein und das gibt so eine Weihnachtsgeschichte. Hier geht es um einen kleinen Jungen, der durch Wände gehen kann. Eine typische Story für die Weihnachtszeit eben.

Ajouré: Apropos Kälte. Ihr habt für den Film „Der Mann aus dem Eis“ im Südtiroler Schnals- tal gedreht, in dem du den Steinzeitmenschen Gris spielst. War es schwer für dich, in solch eine Rolle zu schlüpfen?

Axel: Nein, schwer nicht, aber es war eine ganz große Herausforderung, denn in dem Film wird grundsätzlich nicht gesprochen. Dort wird nur gestikuliert und wir haben im Prinzip eine Sprache dort erfunden. Der Film ist qualitativ sehr hochwertig und alleine schon mit Jürgen Vogel in der Hauptrolle war ich dankbar dabei zu sein.

Hat dir die Höhe zu schaffen gemacht?

Ja. Also grundsätzlich, wenn ich mich zwischen den Bergen und einem Strand entscheiden müsste, würde ich mich erst mal an den Strand legen. Klar sind die Berge faszinierend, vor allem im Schnalstal, wenn man auf dem Gletscher oben ist und sich auf knapp 3.000 Meter Höhe befindet. Und auch die Location an sich hat es in sich. Wir drehten dort an einer Stelle, an der es auf der einen Seite 1000 Meter und auf der anderen Seite 800 Meter steil bergab ging. Wir waren natürlich gesichert, aber das war nicht ohne. Doch das ist das Schöne an meinem Job. Mal drehe ich in der Karibik, mal im Schnalstal.

Axel Stein

Ajouré: Dein Vorbild ist Silvester Stallone. Warum?

Axel: Also ich habe viele Vorbilder, da ich denke, man kann sich von vielen guten Leuten auch einiges abgucken, denn die sind ja nicht umsonst an der Weltspitze. Sly war ein Kindheitsidol von mir. Schon alleine durch „Over The Top“. Als Zehnjähriger war ich davon schwer beeindruckt, ebenso wie „Knight Rider“ und „A-Team“. Und wie man weiß, hat Stallone in dieser Zeit auch viel selbst entwickelt und auch an Rocky nicht losgelassen. Das beeindruckte mich nachhaltig. Er ist sogar mal auf einer Premiere an mir vorbeigelaufen, aber ich habe mich nicht getraut ihn anzusprechen (lacht).

Ajouré: Du bist ja nicht nur ein begnadeter Schauspieler, sondern auch ein begeisterter Rennfahrer, der durchaus seine Erfolge erzielt hat. Bei der Mini Challenge Deutschland belegtest du zum Beispiel mit einem Punkt den 40. Platz. Allerdings wurdest du bei der TV Total Stock Car Challenge fünfmal Erster und bist nach Podest-Platzierungen der erfolgreichste Teilnehmer ever. Fehlen dir diese Challenges?

Axel: Ja, die fehlen mir sehr. Gerade der Bezug zu den Events von Stefan Raab und der Firma Brainpool fehlen mir, denn ich war begeisterter Stefan Raab–Fan. Und es war toll, dass ich mich eben dort auch ein wenig ausleben durfte; gerade was die Stock Car Challenge anbelangt. Wenn man dort vor 50.000 Leuten fährt und du dann das Ding auch noch gewinnst, dann ist das echt ein schönes Gefühl.

Wieso warst du da so gut? Talent oder etwas, was dir einfach Spaß macht?

Das ist eben genau eine meiner weiteren Leidenschaften. Alles, was Benzin und Strom frisst. Das ist so mein Ding. Egal ob Auto, Moped oder Rasenmäher. Und ich habe dann dieses Gefühl, dass ich das Gerät beherrschen muss. Ich habe ja auch eine Rennlizenz, die ich vor Jahren mal gemacht habe. Ich setze mich auch in diese Fahrzeuge und bin da komplett angstfrei. Sobald ich das Visier runterklappe, ist es wie bei „Over The Top“.

Ajouré: Was fährst du denn privat?

Axel: So ´n Schwarzen. (lacht)

Gehst du dann auch so aus dir raus, wie im Lamborghini?

Nein. Dadurch, dass ich natürlich sehr viel Langstrecke fahre und nachts unterwegs bin, wenn ich nach Berlin oder München muss, bin ich schon entspannt. Gut, die Bereiche, in denen man schneller fahren darf, bin ich nicht unbedingt auf der rechten Spur unterwegs und nutze schon mal die Gelegenheit „mit dem Schwarm mitzuschwimmen“.

Ajouré: Soweit wir das beurteilen können, sind GRIP-Pilot Matthias Malmedie und du ganz gut befreundet. Zumindest könnte man das meinen, wenn man in deinem Instagram-Account sieht, dass du zuhause für ihn kochst. Entstand diese Freundschaft damals nach dem Grip-Dreh, oder wart ihr vorher schon dicke?

Axel: Wir haben uns vor circa zehn Jahren im Rahmen von Grip kennengelernt, da ein gemeinsamer guter Freund von uns damals in der Redaktion saß. Als wir uns dort das erste Mal trafen war uns klar, dass wir ziemlich ähnlich ticken und jetzt ist es soweit, dass wir unseren eigenen YouTube-Kanal vor zwei Wochen gestartet haben, der „Axel und Matthias“ heißt. Hier wollen wir einfach ein bisschen Quatsch machen und coole Autos oder Roller oder so testen. Und aus all dem ist damals unsere Freundschaft entstanden.

Axel Stein

Ajouré: Du hast 2014 mal kurz während einer Sendung im Quatsch Comedy Club Stand-Up-Karaoke machen müssen und warst davon eher wenig begeistert, wobei Thomas Hermanns sehr von dir überzeugt war. Selbst behauptest du, sowas wäre nichts für dich, da du Stand-Up nicht kannst. Hat das einen besonderen Grund?

Axel: Naja, für mich ist das ein ganz anderer Berufszweig. Wenn ich mich da reinarbeiten würde, dann hätte ich auch ein Gefühl dafür. Aber komischerweise stehe ich ungern auf der Bühne oder im Mittelpunkt. Ich bin da gerne im Mittelpunkt, wo ich mich wohlfühle und das ist in erster Linie in meinem privaten Umfeld und am Set, denn das ist mein Job und da weiß ich, wie was funktioniert und ich wie weit ich mich fallenlassen kann. Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass ich das Zeug dazu habe, auf der Bühne zu stehen und die Leute zu unterhalten, denn ich habe das so nicht gelernt. Aber genau darum spiele ich auch kein Theater.

Ajouré: Axel Stein privat! Man könnte meinen, du wärst immer gut drauf und hast immer einen passenden Spruch parat. Wie ist das, wenn du nach Hause kommst und die Tür zuschließt? Gibt es da auch eine ernste Seite, oder nimmst du alles eher gelassen?

Axel: Eine ernste Seite gibt es tatsächlich und die darf auch nicht fehlen. Grundsätzlich bin ich ein positiv eingestellter Mensch und mit mir kann man alles machen, aber ich habe auch eine sehr ernsthafte Seite. Man sollte ja auch einige Dinge durchaus ernst nehmen, doch diese halte ich vor der Öffentlichkeit verborgen, denn die gehören dort nicht hin.

Ajouré: Du hast im Februar ein Foto auf In- stagram gepostet, auf dem steht „Being normal is boring“. Was würdest du sagen, beschreibt dich am besten als „nicht normal“?

Axel: Mich fasziniert der Spruch so ein bisschen. Auf der einen Seite würde ich sagen, bin ich sehr normal. Ich versuche meinen Pflichten nachzugehen und (lacht) nachhaltig zu sein und habe auch solche Dinge wie Lebensversicherungen. Auf der anderen Seite bin ich durch mein Berufsfeld irgendwie so gestört, dass ich natürlich schon unheimlich viel erlebt habe und für viele Dinge offen bin. Wenn mich zum Beispiel Matthias Malmedie anruft und sagt, dass wir morgen in die Karibik fliegen, um den neuen Bentley Bentayga zu testen, dann sag ich „let’s go!“

Ajouré: Auf Facebook hast du über 200.000 und auf Instagram 20.000 Follower. Pflegst du diese beiden Accounts selbst, oder fehlt dir dafür die Zeit?

Axel: Doch, die pflege ich selbst. Manchmal etwas unregelmäßig, aber ich kümmere mich persönlich darum. Ich bin ja auch erst sehr spät zu Facebook gekommen, weil ich damals nicht daran geglaubt habe. Und bei Instagram bin ich erst seit einem halben Jahr oder so. Ich bin da immer etwas spät dran. Ich konnte auch nie verstehen, dass es Leute gibt, die es interessiert, was ich vielleicht zu Mittag esse oder so. Ich finde es toll, dass mich Leute dort verfolgen und teilhaben wollen, aber ich habe da keinen Blick für. Und meine freien Minuten versuche ich mit Menschen zu verbringen, die mir nahestehen.

Beantwortest du die Anfragen, die du über deine Social-Media-Kanäle bekommst, auch selbst?

Es kommt etwas drauf an, in wie weit ich das sehe oder mitbekomme. Ich bin ja noch In- stagram-Neuling. Ich finde immer noch jeden Tag neue Sachen heraus. Und wenn ich es dann doch mal sehe, dann beantworte ich es manchmal, aber manchmal auch nicht. Das ist auch nicht böse gemeint, ich schaffe es zeitlich nur nicht, jedem da gerecht zu werden.

Axel Stein

Ajouré: Du hast schon öfters dein Aussehen verändert und dein jetziges ist einfach mal ganz anders, als man dich sonst kennt. Der Berliner Fotograf Jens Koch hat dich bei euerm Shooting top in Szene gesetzt. Wie sind solche Shootings für dich? Blühst du dabei immer auf?

Axel: Hm, auf Grund meines Jobs habe ich natürlich die Erfahrung vor der Kamera, auch wenn diese etwas anders ist, als vor der Fotokamera. Ich mache diese Shootings nicht allzu oft, aber es kommt eben schon mal vor. Jens wurde mir damals empfohlen und so bin ich bei ihm gelandet und es macht mir dann auch tatsächlich Spaß. Immerhin gehört es zum Job dazu.

Mal ernst, mal lachend – du hast beim Shooting zwei völlig verschiedene Seiten von dir gezeigt. Welche überwiegt im wahren Leben?

Überwiegen tut auf jeden Fall die lachende Seite, denn der Großteil des Lebens ist ja auch schön. Aber ich möchte hier und da auch eine ernste Seite zeigen. Möglichst viele Facetten eben.

Ajouré: Außer dem aktuellen Film, den du gerade drehst, auf was dürfen wir uns 2018 von dir freuen? Kannst und darfst du schon etwas verraten?

Axel: Jetzt im Frühjahr startet der Kinofilm „Meine teuflische Freundin“ und im Mai kommt „Professor T.“ im Fernsehen. Und ansonsten muss ich mal schauen. Ich habe das immer nie so auf dem Radar (lacht).

 

Fotos: Jens Koch Photography

Ajouré MEN Redaktion
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