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Der Hunderteinjährige, der die Rechnung nicht bezahlte und verschwand – Filmkritik & Trailer

Der Hunderteinjährige, der die Rechnung nicht bezahlte und verschwand – Die Story

Nachdem der Hundertundein Jahr alte Allan Karlsson (Robert Gustafsson) es sich zuletzt zusammen mit Julius Jonsson (Iwar Wiklander ) und seinen anderen Freunden auf Bali gemütlich gemacht hatte, wird es nun Zeit, wieder aufzubrechen. Denn das Geld, das sie einem Gangster abgeknöpft hatten, geht langsam aber sicher zur Neige.

Außerdem entdecken sie eine Flasche Volksbrause. Die vermutlich beste Limonade der Welt wurde einst, mal wieder ungewollt, von Allan in Russland erfunden. Die Rezeptur dafür könnte er sogar noch irgendwo haben. Kurzerhand beschließt Julius, dass man auf das Bezahlen der Hotelrechnung verzichten könne und sich stattdessen lieber auf die Suche nach der Rezeptur der Brause machen sollte. Und so beginnt ein weiteres Abenteuer des Allan Karlsson.

Neue Geschichte, altes Spiel

Nach der erfolgreichen Verfilmung des schwedischen Bestsellers „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ (schwedischer Originaltitel: Hundraåringen som klev ut genom fönstret och försvann) folgt nun mit „Der Hunderteinjährige, der die Rechnung nicht bezahlte und verschwand“ die Fortsetzung. Diese basiert nun nicht mehr auf einer Buchvorlage, aber Erfinder und Autor Jonas Jonasson war dafür am Drehbuch beteiligt.

Da auch Felix Herngren wieder wie schon im Vorgänger im Regiestuhl Platz nahm, lässt sich der Film am besten mit stimmiger Fortsetzung beschreiben, die die exakte Tonalität beibehält, die schon den ersten Teil ausgemacht hat. So wirkt alles wieder aus dem selben Guss. Gleiche Figuren, gleicher Humor, gleiches Tempo, lediglich das Abenteuer ist ein Neues, das aber wieder genauso begangen wird wie das vorherige.

Wer also das höher, schneller, weiter Prinzip der Fortsetzungen erwartet, wird sich nicht bestätigt sehen. Kontinuität ist das Schlüsselwort. Was dafür zur Folge hat, dass man als Zuschauer, der den Vorgänger bereits kennt, wenig überrascht wird. Darin liegt auch nicht die Stärke des Films. „Der Hunderteinjährige, der die Rechnung nicht bezahlte und verschwand“ ist vielmehr eine Geschichte, die sich wie heimkehren anfühlt, weil man die ganzen schrägen Vögel vermisst hat und wissen will, wie es ihnen so geht.

Für Kinobesucher, die das Erstlingswerk nicht gesehen haben, könnte das hingegen zum Nachteil geraten. Der zweite Teil verzichtet auf viel Einführung und wirft den Betrachter direkt ins Geschehen. Einiges im Film dürfte, bei Nichtkenntnis des ersten Teils, wenig Sinn ergeben.

Einfach weitererzählt

„Der Hunderteinjährige, der die Rechnung nicht bezahlte und verschwand“ geht gefühlt nahtlos weiter, wo der Vorgänger aufgehört hat. Deshalb sollte man diesen auch zuvor gesehen haben. Und wer den ganz eigenen Charme des ersten Teils mochte und bereit ist, einfach nur um der skurrilen Figuren Willen, weiter zu schauen, der wird ganz auf seine Kosten kommen.

Der Hunderteinjährige, der die Rechnung nicht bezahlte und verschwand Filmposter
Kinostart: 16. März 2017

 

Bilder: Concorde Filmverleih GmbH

Mario Macellaio
Mario Macellaio
Mario Macellaio ist ein talentierter Redakteur, der seine kreativen Fähigkeiten als Fotograf und Sounddesigner in die Welt der Kunst und Medien einbringt. Seine tiefe Leidenschaft für das Kino spiegelt sich nicht nur in seiner künstlerischen Arbeit, sondern auch in seiner Rolle als Filmkritiker wider. Mario verbindet seine visuelle und akustische Expertise, um tiefgründige und nuancierte Bewertungen von Filmen zu erstellen, die sowohl die technischen als auch die erzählerischen Aspekte des Filmemachens berücksichtigen. Seine Liebe zum Detail und sein scharfer Blick für Ästhetik machen seine Kritiken zu einem Muss für Kinoliebhaber. Darüber hinaus ist Mario bekannt für seine Schwäche für Wortspiele, die seinen Schreibstil einzigartig und unterhaltsam machen und oft einen humorvollen, geistreichen Unterton in seine Kritiken bringen.

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