AjoureKinoEnder's Game - Das große Spiel

Ender’s Game – Das große Spiel

Ender Wiggin (Asa Butterfield) ist ein, auf den ersten Blick unscheinbarer, dünner Junge, ohne Besonderheiten. Auf den zweiten Blick hingegen, offenbart er ein unglaubliches strategisches Geschick und eine schnelle Auffassungsgabe. Colonel Graff (Harrison Ford) sieht deshalb in ihm den Retter der Menschheit, denn die Welt steht kurz vor einem galaktischen Krieg gegen die ausserirdische Rasse der Fornics.

Die Fornics hatten Jahre zuvor, in einer ersten Schlacht, viele Millionen Menschen getötet und konnten nur knapp besiegt werden. Nun scheint ihre Armee wieder erstarkt, und die Menschheit bereitet sich auf einen neuen Krieg vor.

Trainiert und vorbereitet soll Ender diesem Gegner gegenüber treten und ihn im Kampf Schachmatt setzen und vernichten. Aber ist der Junge dazu überhaupt in der Lage? Und wer ist dieser Gegner den er da vor sich hat?

Wir haben doch keine Zeit!

Ein Film, der tolle Weltraum-Effekte und -Kämpfe bietet und auch noch eine großartige Geschichte erzählt, die nicht nur banales Actionkino ist? Dazu noch Schauspieler, die ihre Figuren wunderbar inszenieren? Das geht?

Fast, denn der Film hat einen großen Vorteil, der gleichzeitig auch sein Nachteil ist. Ihm liegt ein großartiger Roman zugrunde. Und so zeigen sich hier die Stärken, in Form einer tollen Geschichte und die Schwächen darin, dass der Streifen dieser Geschichte nur bedingt gerecht wird, da einfach so viel in ihr steckt. Immer wieder huscht man durch das Geschehen und findet keine Zeit ausführlich zu werden. Die Story wird gerafft und so bleiben manche Feinheiten auf der Strecke. Einige Minuten mehr hätten dem Film durchaus gut getan. Auch weiß der Film nicht unbedingt genau, ob er für Kinder oder Erwachsene sein will und ist damit für beide aber irgendwie auch wieder nicht.

Trotzdem ist „Ender’s Game – Das große Spiel“ eine schöne Geschichte, die Inhalt in optisch schönem Gewand bieten kann. Harrison Ford, Ben Kingsley, Asa Butterfield und Co. hauchen ihren Charakteren Leben ein und spielen gut.

Sollte der Film also erfolgreich sein und die Serie fortgesetzt werden, wäre es wünschenswert, wenn die Macher der Geschichte noch mehr Raum geben. Denn dann könnte Teil 2 zu einem richtig starken Kino-Highlight werden.

Ender gut, alles gut?

Sci-Fi Fans, die sich nicht daran stören, dass der Held ein kleiner Junge ist, bekommen hier einen gut gemachten und unterhaltsamen Streifen mit gehaltsvoller Geschichte und sollten diese auf keinen Fall verpassen.

Weltraumhasser und Fans von starken Typen mit Muckis und coolen Sprüchen als Titelheld können getrost daheim bleiben.

Foto top: Ender’s Game (2013) Movie Poster, Summit Entertainment PR

Mario Macellaio
Mario Macellaio
Mario Macellaio ist ein talentierter Redakteur, der seine kreativen Fähigkeiten als Fotograf und Sounddesigner in die Welt der Kunst und Medien einbringt. Seine tiefe Leidenschaft für das Kino spiegelt sich nicht nur in seiner künstlerischen Arbeit, sondern auch in seiner Rolle als Filmkritiker wider. Mario verbindet seine visuelle und akustische Expertise, um tiefgründige und nuancierte Bewertungen von Filmen zu erstellen, die sowohl die technischen als auch die erzählerischen Aspekte des Filmemachens berücksichtigen. Seine Liebe zum Detail und sein scharfer Blick für Ästhetik machen seine Kritiken zu einem Muss für Kinoliebhaber. Darüber hinaus ist Mario bekannt für seine Schwäche für Wortspiele, die seinen Schreibstil einzigartig und unterhaltsam machen und oft einen humorvollen, geistreichen Unterton in seine Kritiken bringen.

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