AjoureKinoLucy - Kritik und Trailer

Lucy – Kritik und Trailer

Lucy

Eigentlich sollte Lucy (Scarlett Johansson) nur einen Koffer abgeben. Doch plötzlich läuft alles ganz anders und sie findet sich mit einem Plastikbeutel im Bauch, gefüllt mit der neuen Droge CPH4, in einer Zelle festgekettet wieder.

Als einer ihrer Wärter ausrastet und sie mehrfach in den Magen tritt, platzt das Paket auf und setzt die Droge in extrem hoher Dosis in ihrem Körper frei. Anstatt an einer Überdosis zu sterben, erhöhen sich mit voran schreitender Zeit ihre Intelligenz und Fähigkeiten. Mit Hilfe dieser kann Lucy schließlich fliehen. Ihre Hirnaktivität ist zu diesem Zeitpunkt bei über 20 Prozent.

Um mehr über ihren Zustand heraus zu finden kontaktiert Lucy Prof. Samuel Norman (Morgan Freeman), der Theorien über die Leistungsfähigkeit des menschlichen Gehirns entwickelt hat. Auf dem Weg zu Prof. Norman stellt sich ihr Mr. Jang (Choi Min-sik), der seine Drogen zurück möchte, mit seiner Privatarmee in den Weg. Doch Lucys Fähigkeiten sind bereits beträchtlich gestiegen und die Frage steht ihm Raum: was wird passieren, wenn ihr Gehirn die volle Leistungsfähigkeit von 100 Prozent erreicht hat?


Ein Hauch von Kunst

Mit „Lucy“ präsentiert uns Luc Besson, Frankreichs Actionpapst schlechthin, einen Film, der die Meinungen stark auseinander gehen lässt.

In einem Mix aus Action- und Kunstfilm werden hier wissenschaftliche Hypothesen, Ausschnitte aus Tierdokumentationen und wilde Verfolgungs- und Kampfszenen ineinander verwoben. Dieser Mix jedoch ist es, der den Streifen interessant macht und gleichzeitig bei vielen Zuschauern für Unverständnis sorgen wird. Haben wir hier doch eine Geschichte die sich absolut ernst erzählt, aber nicht all zu ernst genommen werden sollte.

Seine Schwächen hat der Film dann auch wenn er in einigen Momenten wissenschafftliches Wissen aber auch Nonsens ausbreitet, im nächsten Moment aber Lucys Entwicklung nur sprunghaft in wenigen Einstellungen abhandelt. Darüber hinaus weißt der Plot des Films immer wieder Logiklöcher auf, die gerade im Finale, auch mit viel Wohlwollen, nicht mehr ignoriert werden können.

Da „Lucy“ fast eine reine one (Wo)Man Show ist und damit Scarlett Johansson im absoluten Fokus, kommen ihre Co-Stars wenig zum Zug, runden jedoch das Gesamtbild gut ab und sind in ihren wenigen Momenten auf den Punkt. Scarlett Johansson spielt gut, wenn auch nicht so überragend, was jedoch mehr an der Erzählform und der Charakterdarstellung im Film, als an ihrem schauspielerischen Können liegen dürfte.

Insgesamt ist „Lucy“ schön anzuschauen und kann mit Bild und Ton durchaus überzeugen. Der Schnitt, die teilweise sehr abgedrehten Szenen und das einstreuen von Tierdokus, geben dem Film einen Hauch von Kunst und Andersartigkeit, der sich erfrischend auf das Gesamtergebnis auswirkt.

Nicht ganz rund – aber sehenswert

„Lucy“ ist für alle Kinogänger, die auf „abgedrehte Action trifft Kunst“ stehen und Logikfehler und Holperer in der Handlung verzeihen können. Wer dazu in der Lage ist bekommt ein wuchtiges, unterhaltsames Erlebnis geboten.
 

lucy
Lucy – Kinoposter

 

Kinoposter: © Universal Pictures

Mario Macellaio
Mario Macellaio
Mario Macellaio ist ein talentierter Redakteur, der seine kreativen Fähigkeiten als Fotograf und Sounddesigner in die Welt der Kunst und Medien einbringt. Seine tiefe Leidenschaft für das Kino spiegelt sich nicht nur in seiner künstlerischen Arbeit, sondern auch in seiner Rolle als Filmkritiker wider. Mario verbindet seine visuelle und akustische Expertise, um tiefgründige und nuancierte Bewertungen von Filmen zu erstellen, die sowohl die technischen als auch die erzählerischen Aspekte des Filmemachens berücksichtigen. Seine Liebe zum Detail und sein scharfer Blick für Ästhetik machen seine Kritiken zu einem Muss für Kinoliebhaber. Darüber hinaus ist Mario bekannt für seine Schwäche für Wortspiele, die seinen Schreibstil einzigartig und unterhaltsam machen und oft einen humorvollen, geistreichen Unterton in seine Kritiken bringen.

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