Habt ihr schon mal von der Steinzeiternährung gehört? Viele sprechen auch von der Paleo-Ernährung und diese beiden Begriffe sind momentan ein absolutes Buzzword in der Ernährungsbranche. Immer mehr Menschen neigen dazu, dieser Ernährungsphilosophie zu folgen, aber macht das Sinn?
Zunächst einmal geht es hierbei um die Grundidee, dass sich der menschliche Körper in den vergangenen 2,5 Mio. Jahren noch nicht wirklich an die Verdauung von Getreide und Co. angepasst haben soll und dies daher nicht verarbeiten kann. Aus diesem Grund soll deren Verzehr zu einigen negativen Auswirkungen führen und die Paleo-Anhänger predigen nur solche Lebensmittel zu essen, die auch unsere Vorfahren gegessen haben, da wir an diese evolutionstechnisch am besten angepasst sind. Also was spricht für und was gegen diese Ernährungsform?
Das spricht für die Steinzeiternährung:
1) Die Prinzipien der Paleo-Ernährungsform sind leicht verständlich und umsetzbar. Paleolaner essen nur solche Lebensmittel, die auch unsere Vorfahren aus der Steinzeit essen konnten, also alles was Jägern und Sammlern zur Verfügung stand. Dazu zählen Fleisch, Fisch, Gemüse, Nüsse, Obst und Samen. Milch, Getreideprodukte, Hülsenfrüchte und Co. sind hier tabu. Allerdings gibt es sehr verschiedene Ausprägungen dieser Philosophie, so dass bei einigen Formen der Verzehr von Milch okay ist, bei anderen wiederum absolut verboten.
2) Die Verfolgung der Paleo-Ernährung führt zu einer drastischen Reduktion von Fast Food und verarbeiteten Lebensmitteln auf eurem Speiseplan. Logisch, ne? Einen Mc Walk-Thru gab’s in der Steinzeit nicht – meiner Theorie nach hat das vor allem damit zu tun, dass Höhlen nur einen Ein-/Ausgang haben und kein Steinzeitmensch hätte es je heil überstanden, mit verzehrfertigem Essen an seinen hungrigen Artgenossen vorbeizuschlendern.
Spaß beiseite, wer sich Paleo ernährt, der findet viele frische und gesunde Lebensmittel auf seinem Teller wieder – unumstritten ein guter Aspekt. Durch die Vermeidung von verarbeiteten und stärkehaltigen Lebensmitteln verringert die Steinzeiternährung den Konsum von Zucker, da neben Süßkram auch stärkehaltige Lebensmittel nicht auf den Tisch kommen. So werden der Blutzucker- und Insulinspiegel wesentlich besser kontrolliert und auf einem geringen Schwankungslevel gehalten.
3) Die Paleo-Ernährung fördert den hormonellen Ausgleich des Stoffwechsels und vermeidet somit Heißhungerattacken. Trotz allem gehört immer noch eiserne Disziplin und Durchhaltewillen dazu, sich strikt paleo zu ernähren. Aber ohne Heißhungerattacken fällt es leichter, sich gesund zu ernähren und weise Entscheidungen zu treffen.
4) Die Steinzeiternährung verringert schlichtweg den Verzehr jeglicher problembehafteter Lebensmittel, wie den bereits angesprochenen Getreiden, Hülsenfrüchten oder auch Milch. Viele Menschen leiden unter Laktoseintoleranz oder einer Unverträglichkeit gegenüber Kohlenhydraten, was in der Regel für einen selbst minimale Auswirkungen für das soziale Umfeld aber durchaus verheerende Konsequenzen, wie Flatulenzen mit sich bringen kann. Eure Mitmenschen werden euch die Umstellung auf diese Oldschool-Ernährung also sicherlich danken.
Aber natürlich gibt’s nicht nur Gründe für diese Ernährungsform. Nächste Woche betrachten wir die negativen Stimmen zu dieser Ernährungsphilosophie.
Finish Strong,
euer Art
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