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Allergie-Müdigkeit bekämpfen – Was tun bei Müdigkeit durch Heuschnupfen und Co?

Fühlst du dich trotz ausreichend langer Schlafzeit ständig schlapp, ausgelaugt und müde? Chronische Müdigkeit und Erschöpfung kann nicht nur an einem anstrengenden Job oder exzessivem Sport liegen, sondern eventuell die Begleiterscheinung einer Allergie sein. Wir erklären dir, wie du Allergie-Müdigkeit bekämpfen kannst und wie sie überhaupt entsteht.

Allergien können gegen diverse Substanzen auftreten – besonders häufig sind hierbei Hausstaubmilben bzw. deren Ausscheidungen, Tierhaare, Pollen von Gräsern und Bäumen wie Birke, Hasel oder Linde.

Die Wichtigkeit der richtigen Diagnose und frühzeitiger Behandlung

Wenn du vor allem im Frühjahr auch unter tränenden und juckenden Augen, laufender Nase und häufigem Niesen leidest, solltest du einen Allergietest machen lassen. Kompetente Ansprechpartner sind in Allergiezentren zu finden, aber auch Hautärzte führen sogenannte Prick-Tests durch. Hierbei wird die Haut in kleine Quadrate unterteilt und eine Flüssigkeit mit einem Allergen aufgetropft – anschließend wird die Haut unter jedem Tropfen minimal angeritzt (keine Sorge, das tut nicht wirklich weh, und ein tapferer Mann kennt doch keinen Schmerz – oder?).

Tritt eine Schwellung und Juckreiz unter dem jeweiligen Tropfen auf, hat man die allergische Reaktion nachgewiesen; häufig wird auch noch ein Bluttest gemacht, um diverse Allergien festzustellen. Jedenfalls raten wir dir dringend, deine Beschwerden beim Arzt abklären zu lassen, da bei jahrelang unbehandelten Allergien ein Etagenwechsel Richtung Lunge stattfinden und allergisches Asthma entstehen kann. Vor allem deshalb ist die richtige Diagnose und Behandlung so wichtig.


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Warum du dich erschöpft fühlst und wie du Allergie-Müdigkeit bekämpfen kannst

Reagiert dein Körper auf eine an sich ungefährliche Substanz (oder auch mehrere Substanzen, was im Laufe eines Allergiker-Lebens eher wahrscheinlich ist) allergisch, werden dadurch Antikörper aktiviert. Diese Antikörper vom Typ Immunglobulin E sitzen auf Mastzellen, die bei dieser Aktivierung Histamin freisetzen. Histamin verursacht neben Müdigkeit diverse Entzündungsreaktionen, um den Fremdkörper (das Allergen) zu bekämpfen. So kann es beispielsweise zu Schwellungen und Juckreiz kommen, ebenso zu verengten Atemwegen.

Da jede Entzündung und Immunreaktion eine enorme Anstrengung für den Körper darstellt, entstehen bei vermehrter Belastung durch allergene Stoffe rascher allgemeine Erschöpfungszustände und Müdigkeit. Weiter leidet natürlich die Qualität des Schlafes unter der erschwerten Sauerstoffzufuhr bei verengten Atemwegen. In Folge kann es zu einer Verringerung der Konzentrations- und Leistungsfähigkeit kommen. Im schlimmsten Fall tritt Schlafapnoe auf, bei der die Atmung kurzzeitig aussetzt. Neben Müdigkeit führt Schlafapnoe zu schwerwiegenden Folgen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Auch nächtlicher Reflux kann die Folge sein, da die Schlafapnoe einen Unterdruck in der Speiseröhre erzeugt, welche den Mageninhalt geradezu nach oben „saugt“. Bemerkbar macht sich der Reflux beispielsweise durch Sodbrennen. Aber auch Symptome in den Atemwegen sind möglich, sogenannter Stiller Reflux. Typische Symptome von Stillem Reflux sind unter anderem Asthma, Heiserkeit und Husten.

Willst du auftretende Allergie-Müdigkeit bekämpfen, solltest du in erster Linie das auslösende Allergen meiden. Heuschnupfen tritt vor allem im Frühling auf – durch dieses saisonale Auftreten gibt es einige Möglichkeiten, wie du die Belastung durch Pollen verringern kannst.

Informiere dich über den aktuellen Pollenflug

Hast du bereits einen Allergietest machen lassen, weißt du auch, wogegen du besonders allergisch bist. Sehr häufig haben übrigens Birkenpollen Schuld am gemeinen Heuschnupfen. Viele Wetterdienste bieten bereits tagesaktuelle Informationen über den aktuellen Pollenflug an – an Tagen mit besonders hohem Allergen-Aufkommen solltest du Sport im Freien meiden, sodass die Belastung deines Immunsystems möglichst gering ist.


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Pollenschutzgitter und Pollenfilter nutzen

Allergie-Müdigkeit bekämpfen Luftfilter benutzen

Für Staubsauger und Autolüftungsanlagen gibt es eingebaute Pollenfilter, die ein nützliches Zubehör für Pollenallergiker darstellen. Weiter besteht die Möglichkeit, Innenräume durch den Einbau von Pollenschutzgittern an den Fenstern vor zusätzlichen Allergenen in Wohn- und vor allem Schlafräumen zu schützen, die auch von den handwerklich weniger Begabten leicht anzubringen sind.


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Abends Haare waschen

Vor allem für Herren mit Löwenmähne ist dieser Tipp sehr hilfreich: Bitte nicht bis zur morgendlichen Dusche warten, sondern gleich noch abends Haare waschen, um die tagsüber eingefangenen Pollen zu entfernen. So kannst du deine Allergie-Müdigkeit bekämpfen und entspannten Schlaf finden, da du nicht auch noch nachts den Allergenen ausgesetzt bist, die sich im Falle der Haare noch dazu sehr nahe an der Nase bzw. den Atemwegen befinden.

Straßenkleidung nicht im Schlafzimmer wechseln

Ebenso wichtig wie die allabendliche Haarwäsche ist, die Straßenkleidung vom Schlafzimmer fernzuhalten. Auch dort können sich Allergene festsetzen und die Qualität des Schlafes beeinflussen. Der Kleidungswechsel sollte deshalb, wenn möglich, in einem Raum wie dem Badezimmer, das man häufig feucht wischt, stattfinden.

Früh morgens lüften

Allergie-Müdigkeit bekämpfen morgens lüften

In der Pollensaison solltest du bei Schönwetter am besten nur früh morgens lüften, da hier der Pollenflug am geringsten ist. Auch wenn’s schwerfällt: Untertags und abends die Fenster am besten geschlossen halten.

Wenn es regnet (das optimale Wetter für Allergiker!) kannst du hingegen so viel frische Luft wie möglich in deine Wohnung lassen – beachten solltest du hierbei jedoch, nicht direkt bei den ersten Tropfen, die vom Himmel fallen, die Fenster aufzureißen.

Lass es lieber eine Weile regnen, sodass die Pollen nass genug sind und nicht mehr durch den Regen aufgewirbelt werden. Sind die Allergene erst einmal weggespült, kannst du für einige Zeit wieder auf- und durchatmen.


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Medikamentöse Behandlung der Allergie

Willst du eine chronische Allergie-Müdigkeit bekämpfen, kommst du aber neben den bisher angeführten Tipps häufig um die Behandlung durch Antihistaminika nicht herum. Schwierig hierbei ist allerdings die Nebenwirkung mancher dieser Medikamente für Allergiker: Müdigkeit.

Diese wird vor allem durch ältere Antihistaminika ausgelöst, am besten sprichst du mit deinem Arzt oder Apotheker, ob ein Präparate-Wechsel sinnvoll ist. Antihistaminika der 1. Generation wie Diphenhydramin werden sogar aufgrund dieser Nebenwirkung als Schlafmittel eingesetzt. Die später entwickelten Antihistaminika wie beispielsweise Desloratadin machen aber kaum mehr müde. Bei stark verstopfter Nase kannst du kurzzeitig abschwellende Nasensprays einsetzen.

Besser sind aber speziell für Allergiker angebotene Allergie-Nasensprays oder auch Meersalz-Nasensprays, die ebenfalls für eine freie Nase sorgen, aber nicht abhängig machen. Bei schwerwiegenden Entzündungen der Atemwege kann es auch sinnvoll sein, Cortison mithilfe von Inhalatoren anzuwenden, dies muss jedoch ein Arzt im Einzelfall entscheiden.


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Heilung durch Hyposensibilisierung?

Die Einnahme von Antihistaminika ist bei schweren Allergien sehr sinnvoll. Weiter besteht die Möglichkeit einer Hyposensibilisierung, bei der das Immunsystem langsam an ein Allergen gewöhnt wird. Bereits seit Jahren wird diese Hyposensibilisierung als relativ langwierige Spritzen-Therapie durchgeführt, mittlerweile gibt es diese Therapie aber auch in Form von Schmelztabletten oder Tropfen. So können die Beschwerden reduziert und ein Etagenwechsel der Allergie-Erkrankung zur Lunge und allergischem Asthma verhindert oder zumindest verzögert werden.

Bettwäsche häufig waschen

Allergie-Müdigkeit bekämpfen Bettwäsche waschen

Für alle Heuschnupfen-Geplagten ist eine regelmäßige Wäsche (wöchentlich!) vor allem von Polsterüberzügen und übriger Bettwäsche empfehlenswert. Noch wichtiger ist das für all jene, die auch noch unter eine Hausstaubmilben-Allergie leiden, da sich diese vor allem im warmen Bett aufhalten, aber auch in Teppichen und der Kuscheldecke am Sofa.

Ebenso sollten Haustiere, auch wenn sie noch so verschmust sind, bei Tierhaar-Allergikern keinesfalls im Bett übernachten dürfen, wenn du die lästige Allergie-Müdigkeit bekämpfen willst. Dass außerdem Sauberkeit vor allem zur Pollensaison zur absoluten Notwendigkeit gehört, ist selbsterklärend. Neben einem Staubsauger mit Pollenfilter solltest du häufig nass wischen, so haben Pollen wenig Chance und einem möglichst erholsamen Schlaf steht nichts mehr entgegen!

Fazit

Willst du deine Allergie-Müdigkeit bekämpfen, kannst du also einiges bereits selbst unternehmen, auch wenn eventuell die Einnahme von Antihistaminika angebracht oder eine Hyposensibilisierung langfristig sinnvoll ist. Die Vermeidung der allergieauslösenden Substanzen ist zwar nicht immer der einfachste, aber sicherlich ein sehr effektiver Weg, um erholsameren Schlaf trotz Allergie zu finden.

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Ajouré MEN Redaktion
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