AjoureLifestyleBeziehungLust und Frust – Mentales Training für dein bestes Stück

Lust und Frust – Mentales Training für dein bestes Stück

Lust entsteht im Kopf. Ein wesentlicher Faktor, der dir bewusst sein sollte, wenn du versuchst, einer Erektionsstörung mit mechanischen Hilfsmitteln zu Leibe zu rücken.

Der Ursprung der Erektion

Erregung ist zunächst von außen induziert. Durch eine stimulierende Sinneswahrnehmung wirst du auf einen sexuellen Reiz aufmerksam. Dein Gehirn übersetzt diese Wahrnehmung in Erregung und meldet über die Nervenbahnen höchste Alarmbereitschaft an die Sexualorgane. Zeitgleich tritt das parasympathische System in Aktion. Die Blutgefäße weiten sich, die Schwellkörper können sich füllen. Das Blut staut sich im Penis auf, er wird hart.

Ein störanfälliges System

Damit zeichnet sich so eine vermeintlich simple Erektion als höchst komplexe körperliche Reaktion aus. Klemmt es nur an einer der genannten Stationen, kann der komplette Ablauf in sich zusammenfallen. Klemmt es ganz vorn und der Anstoß der Erregungsleitung durch das Lustzentrum im Gehirn bleibt aus, sprechen wir von einer psychisch bedingten erektilen Dysfunktion.

Diese lässt sich dann auch nicht mehr durch mechanische Reize umgehen, wie sie etwa Penisringe oder orale Stimulation erzeugen *. Das Gehirn wird diese Empfindungen schlicht nicht wie gewünscht umsetzen, der Weitstellungseffekt bleibt aus.

Psychische Störfaktoren, die eine Erektion behindern können

Stress

Unter Stress übernimmt das sympathische Nervensystem das Kommando. Der aktivierende Gegenspieler des Parasympathikus. Das Herz schlägt schneller, die Muskulatur spannt sich an, wir sind zu allem bereit, nur eben, dank der enger gestellten Blutbahnen, nicht unbedingt zum Paarungsakt.

Depression und Stimmungsschwankungen

Eine Veränderung der inneren Gefühlswelt schränkt die eigene Erlebnisfähigkeit ein und kann mitunter eine realistische Reizweiterleitung stören oder dämpfen.

Andere psychische Erkrankungen

Da psychische Erkrankungen immer das Erleben und häufig den Kontakt zum eigenen selbst beeinflussen, wirken sie sich auch auf den Erregungszustand aus. Zudem hemmen einige Psychopharmaka die Libido und führen so sekundär zu Erektionsproblemen.

Blockaden

Tatsächlich müssen jedoch keinerlei derart auffällige klinische Symptomatiken vorliegen. Mitunter bauen auch ansonsten gesunde Menschen psychische Blockaden auf, die sich negativ auf die Erektionsfähigkeit des Penis auswirken.

Ekel und Abneigungen spielen hier herein. Ängste und negative Erfahrungen. Konflikte innerhalb der Partnerschaft. Dazu können Probleme mit dem Selbstwertgefühl und ein erhöhter Leistungsdruck kommen. Faktoren, die für sich genommen wieder Stress erzeugen.

Warum sich nur noch das Problem erhärtet

Liegt erst einmal so eine Blockade vor, geraten Betroffene schnell in eine Abwärtsspirale. Die Erektion bleibt im wesentlichen Moment aus, ein negatives Erleben stellt sich ein. Der nächste Versuch ist von Versagensängsten begleitet – das negative Erleben wiederholt sich bis hin zu einem Vermeiden. Wie schafft Mann es in solchen Fällen rechtzeitig die Reißleine zu ziehen?

Der Situation entspannt begegnen

Es besteht nicht direkt Grund zur Sorge, wenn ab und an die Erektion ausbleibt. Erst wenn die Situation über einen längeren Zeitraum unverändert bleibt, sollten werden Nachforschungen notwendig.

Zunächst ist es sinnvoll, körperliche Ursachen auszuschließen. Findet sich hier die Lösung nicht, können ein mentales Training oder psychotherapeutische Unterstützung eine gute Lösung sein.

Psychotherapie

Sind die Ursachen klar psychischer Natur, geht die Ursachenforschung gezielt auf diesem Gebiet weiter. Werden komplexe Störungen aufgedeckt, kann die Lösung bereits in deren Behandlung bestehen. Erweist sich der Patient als klinisch gesund, wird nach konkreten Blockaden geforscht.

Ein Sexualtherapeut kann Blockaden und dysfunktionale Verhaltensmuster aufdecken. Er erforscht gemeinsam mit dem Patienten über gesprächs- und verhaltenstherapeutische Ansätze dessen Ängste und Erwartungshaltungen und hilft ihm, neue Denkmuster zu entwickeln und mit vermeintlichen Stress- und Problemsituationen besser umzugehen.

Fällt im Laufe der Behandlung ein grundlegendes partnerschaftliches Problem auf, kann ergänzend Paartherapie zum Einsatz kommen.

Medikamente

Effektiv sind mitunter außerdem PDE-5-Hemmer (z.B. Viagra). Der Patient erhält die Chance auf Erfolgserlebnisse und kann mit etwas Glück einen Schritt aus der Symptomspierale hinauswagen.

Selbsthilfe

Tu dir selbst etwas Gutes und pflege einen gesunden Lebenswandel. Körper und Geist entspannen und stärken sich in Abhängigkeit voneinander. Gesunde Ernährung, Sport und Meditation helfen, eine Verbindung zwischen beiden Komponenten zu erreichten, die Sicherheit vermittelt und eine Haltung ermöglicht, die es erlaubt, sich über von außen gestellte Leistungsfaktoren hinaus als vollkommen ausreichend zu akzeptieren.

Der gewinnbringende Einsatz mentaler Übungen

Ein sehr effektives Mittel psychisch bedingten Erektionsstörungen zu begegnen, sind mentale Trainingsmethoden. Gemeint sind Techniken, die dich über regelmäßige Trainingssequenzen geistig aus dem alltäglichen Gedankenkarussell herausholen und dich durch Ruhe und Entspannung zentrieren.

Maßnahmen wie Sequenzen des Autogenen Trainings oder der Progressiven Muskelentspannung sind wenig aufwendig und arbeiten mit handfesten Anweisungen, die deine Gedanken im Hier und Jetzt halten.

Fortgeschrittene greifen zu Meditationspraktiken, die jedoch deutlich mehr Konzentration verlangen. Interessant ist außerdem das mentale Training nach Kranus Edera.

All diese Techniken führen dich für einen Moment heraus aus deinen festgefahrenen Gedankengängen und erlauben dir einen Blick von außen. Du lernst, Anspannungen gehen zu lassen und dich ganz auf die jeweilige Situation einzulassen. Genau das also, was es braucht, um dich in der sexuellen Interaktion zu öffnen.

 

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Foto: Sasint / Pixabay

Ajouré MEN Redaktion
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