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Smarthome: Welche Features machen wirklich Sinn?

In letzter Zeit ist immer mehr von Smarthome-Systemen die Rede. Diverse Gadgets sollen dein Leben leichter machen und dein Zuhause in ein voll digital gesteuertes Paradies verwandeln. Morgens beim Aufstehen frisch gebrühter Kaffee, beim Heimkommen ein warmes Wohnzimmer und Licht per Sprachbefehl ein- und ausschalten, das alles und noch viel mehr können Smarthome-Systeme bereits. Schnell wirst du jedoch feststellen, dass Komfort seinen Preis hat. Das muss dich aber nicht abschrecken, denn es gibt Mittel und Wege zur Lösung dieses Problems.

Modularer Aufbau

Wenn du online nach Smarthome-Systemen suchst, wirst du schnell feststellen, dass viele Komponenten ziemlich teuer sind. Die gesamte Wohnung oder gar dein Haus auf einen Schlag zu einem smarten Zuhause zu machen, würde große Geldsummen verschlingen. Das muss dich aber nicht abschrecken, denn die Systeme sind modular aufgebaut. Das bedeutet, du kannst sie Stück für Stück kaufen und ganz nach deinem Budget nach und nach erweitern. Die modulare Bauweise hat noch einen weiteren Vorteil. Du musst nur die Funktionen in dein Smarthome-System einbinden, die dir wirklich wichtig sind. Für einen Hausbesitzer mag beispielsweise ein automatisches Türschloss sehr praktisch sein, für einen Mieter dagegen weniger. Vor dem Einbau müsste erst der Vermieter um Erlaubnis gefragt werden. Durch die modulare Bauweise bestimmst du selbst, wie viel Geld du in dein Smarthome investieren willst und wie weit die Automatisierung gehen soll. In den folgenden Abschnitten zeigen wir dir einige Basiskomponenten und welche Optionen sie dir bieten.

Smarthome-Speaker

Du hast die Wahl zwischen Google Home, Apple HomePod und Amazon Echo. Smarthome-Speaker bilden die Basis des Smarthome-Systems. Die Speaker enthalten nicht nur leistungsfähige Lautsprecher, sondern auch empfindliche Richtmikrofone. Zur Benutzung ist eine WLAN-Verbindung erforderlich. Du benötigst die Speaker beispielsweise zur Sprachsteuerung angeschlossener Geräte. Die Speaker verfügen über einen integrierten Sprachassistenten:

  • Amazon Echo: Alexa
  • Apple HomePod: Siri
  • Google Home: Google Assistant

Du aktivierst die Speaker mit einem Schlüsselwort. Über die smarten Speaker kannst du viel mehr als nur das Licht an- und ausschalten. Sie verbinden dich mit dem Internet. Du kannst dir beispielsweise Musik deiner Wahl spielen lassen, was bei andern Smarthome Systemen, wie z.B. Ikea Symfonisk nur mit einer Fernbedienung geht. Außerdem kannst  den Wetterbericht oder die neuesten Nachrichten abrufen, Hörbücher vorlesen, Termine verwalten, Telefonanrufe machen und vieles andere mehr. Die Steuerung und Programmierung erfolgt durch eine App auf deinem Smartphone.

Der aktuelle Marktführer ist das System Amazon Echo. Das liegt nicht nur an der intensiven Werbung und der angenehmen Stimme der Sprachassistentin Alexa, sondern vor allem daran, dass Amazon Echo ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet und mit Produkten vieler anderer Hersteller kompatibel ist. Die App ist sowohl für das Android- als auch das iOS-Betriebssystem erhältlich. Amazon Echo Lautsprecher der 3. Generation enthalten bereits eine zentrale Schaltstelle für das Smarthome-System, so dass du es nicht gesondert kaufen musst. Du kannst zunächst mit einem Smart-Speaker beginnen und nach Lust und Budget mehr dazu kaufen. Wenn du willst, kannst du in jedem Raum einen extra Echo-Speaker betreiben.

Philips Hue Beleuchtungssystem

Das Steuern der Beleuchtung gehört zu den Grundfunktionen jedes Smarthome-Systems. Dafür ist das Philips Hue Beleuchtungssystem bestens geeignet. Es gibt ein breites Angebot an Philips Hue Glühbirnen, Schalter und Zubehör. Philips Hue ist mit den wichtigsten Smarthome-Systemen kompatibel. Mit den Fassungen und Schaltelementen können auch Leuchtmittel anderer Hersteller betrieben werden. Beispielsweise funktionieren auch die günstigeren Glühbirnen von Innr mit dem System von Philips Hue. Für den Anfang empfehlen wir dir, ein Philips Hue Starter Kit zu kaufen. Das enthält meistens zwei Glühbirnen (eine weiß und eine farbig), einen Schalter und die Hue Bridge als zentrale Schaltstelle.

Was kann Philips Hue?

Die Beleuchtung lässt sich per Sprachbefehl bedienen. Das geht aber auch mit der App. Du kannst sie auch zu einem festgelegten Zeitpunkt automatisch ein- und ausschalten. Die Bedienung klappt per App auch, wenn du unterwegs bist (Voraussetzung ist mobiles Internet). Es lassen sich auch Szenarien programmieren. Wenn dich dein Smartphone weckt, wird gleichzeitig in Küche und Bad das Licht eingeschaltet. Beim Szenario Fernsehabend wird beispielsweise das Licht gedimmt. Die Schalter sind übrigens abnehmbar und können auch wie eine Fernbedienung benutzt werden.

Funksteckdosen

Funksteckdosen sind ein nützliches Zubehör, mit dem du dein Smarthome-System erweitern kannst. Die Steckdosen werden einfach in eine normale Steckdose gesteckt. Daran kannst du ganz normale Elektrogeräte anschließen, beispielsweise den elektrischen Heizkörper im Bad und die Kaffeemaschine in der Küche. In der App kannst du dein Smarthome-System so programmieren, dass sich ein paar Minuten vor dem Aufstehen der Heizer und die Kaffeemaschine einschalten. Wenn du aufstehst, ist das Bad warm und der Kaffee fertig.

Smarte Heizkörperthermostate

Diese Geräte sind ebenfalls sehr nützlich. Sie helfen dir, Heizkosten zu sparen, ohne dass du auf Wohnkomfort verzichten musst. Die smarten Thermostate werden einfach gegen die bereits vorhandenen ausgetauscht. Sie können weit mehr als nur die Temperatur regeln. Du kannst beispielsweise einen Tag-Nacht-Rhythmus programmieren. Abends ab einer bestimmten Uhrzeit wird die Heizung automatisch gedrosselt (am Wochenende und im Urlaub natürlich später). Wird ein Fenster geöffnet, erkennt der Thermostat den plötzlichen Temperaturabfall und drosselt die Heizung. Haben alle Bewohner das Haus verlassen, wird die Heizung ebenfalls gedrosselt, allerdings nicht so weit, dass das Haus auskühlt. Wenn es draußen wärmer wird, erkennen das die Sensoren und drosseln die Heizung ebenfalls. Laut Hersteller kannst du mit smarten Heizkörperthermostaten bis zu 30 Prozent Heizkosten sparen. Die Anschaffung macht sich also meist schon nach einem Jahr bezahlt.

Smarte Heizkörperthermostate sind übrigens nicht nur für Hausbesitzer interessant. Auch Mieter können sie einbauen, indem sie die vorhandenen Ventile ausbauen und die neuen einbauen. Das geht leicht und es tritt kein Wasser aus. Die alten Thermostate hebst du auf. Solltest du umziehen, baust du sie einfach wieder ein und nimmst deine smarten Thermostate mit.

Automatisches Türschloss

Solch ein Gerät ist praktisch, weil du damit deine Haus- und Wohnungstür ohne Schlüssel öffnen kannst. Dafür gibt es verschiedene Systeme. Statt eines Schlüssels kannst du beispielsweise einen PIN-Code oder deinen Fingerabdruck benutzen. Andere Türschloss-Systeme verwenden dein Smartphone und öffnen die Tür, wenn du dich näherst. Wenn du zur Miete wohnst, solltest du jedoch vor der Installation deinen Vermieter fragen.

Bewegungsmelder

In Räumen, die nicht ständig benutzt werden, macht es Sinn, die Beleuchtung mit Bewegungsmeldern zu kombinieren. Die registrieren die Wärmestrahlung des Körpers und schalten das Licht ein, wenn sie die Anwesenheit einer Person feststellen. Wenn sich niemand im Raum aufhält, wird das Licht nach ein paar Minuten ausgeschaltet. Dadurch ersparst du dir, im Dunkeln nach dem Lichtschalter zu tasten, wenn du spät heimkommst oder nachts auf die Toilette musst. Du musst dich auch nie wieder ärgern, weil du vergessen hast, im Hobbyraum oder im Bad das Licht auszumachen.

Zusammenfassung

Es gibt eine Vielzahl von Geräten, die du in dein Smarthome-System integrieren kannst. Wie weit du dabei gehen willst, ist dir überlassen. Manche Systeme, wie zum Beispiel Smarthome-Speaker oder das Philips Hue Beleuchtungssystem, sind sehr praktisch und werden von Millionen Menschen genutzt. Andere dagegen nutzen nur bestimmten Gruppen von Menschen. Am besten ist es, wenn du mit einem Starter Kit anfängst und erst einmal erkundest, was du damit alles programmieren und steuern kannst. Wenn es dir gefällt, kannst du dein System nach und nach erweitern. Dann wissen auch deine Angehörigen für die nächsten Jahre Bescheid, was sie dir zum Geburtstag und zu Weihnachten schenken können.

 

Foto: Stockwerk-Fotodesign / stock.adobe.com

Ralf Reber
Ralf Reber
Ralf Reber, ein gebürtiger Thüringer aus Greiz, hat einen beeindruckenden Lebensweg hinter sich. Seine berufliche Reise begann in Südafrika, wo er erste Erfahrungen als Texter sammelte, insbesondere durch die Übersetzung von Betriebshandbüchern. Nach einer Rückkehr nach Deutschland, wo er einige Jahre lebte und arbeitete, stand Ralf vor einer großen Herausforderung: Er erkrankte an Krebs, eine Erfahrung, die er jedoch tapfer meisterte. Trotz seiner Genesung fühlte er sich in Deutschland nie vollständig zuhause und entschied sich daher für einen weiteren mutigen Schritt – die Auswanderung nach Paraguay. Dort lebt er bis heute und hat sich als freiberuflicher Texter etabliert. Er bringt eine immense Erfahrung und eine tiefe Leidenschaft für das Schreiben mit, geprägt von den vielfältigen Kulturen und Lebenserfahrungen, die er auf seinem Weg gesammelt hat.

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