Wer sich mehrmals pro Woche im Fitnesscenter abrackert, verliert nicht selten irgendwann die Lust am Training. Dann fühlt sich die einst so motivierende Trainingseinheit plötzlich unendlich lang und anstrengend an. Spätestens dann ist es Zeit, über einen Umstieg auf Outdoor-Sport nachzudenken. Dieser bietet gegenüber dem Training im Studio zahlreiche Vorteile: Nicht nur gestaltet sich das Sporteln im Freien meist abwechslungsreicher, auch die Effizienz ist oft höher – und nicht zuletzt profitiert unser Immunsystem von der frischen Luft.
Welche Vorteile bietet Outdoor-Sport für den Körper?
Bewegung außerhalb des Fitnessstudios ist durchaus effektiv – und teilweise sogar besser dazu geeignet, um Gewicht zu verlieren. Ein Training ganz ohne Geräte ist abwechslungsreich, erfordert Kreativität und macht Spaß. Weil es immer wieder neue Möglichkeiten zu entdecken gilt, bieten sich immer wieder andere Trainingsmethoden an. Ein weiterer Grund ist selbstverständlich auch, dass das Training an der frischen Luft im Gegensatz zum Fitnesscenter nichts kostet. Wer sich täglich für mehrere Stunden im Freien bewegt, führt seinem Körper mehr Sauerstoff zu, stärkt das Immunsystem, das Herz und produziert mehr Vitamin D. Dieses Vitamin spielt insbesondere für den Muskelaufbau eine wichtige Rolle.
Sportliche Aktivitäten im Freien fördern sowohl die Ausdauer als auch die Koordination, Kraft, Mobilität, Stabilität, Flexibilität und die Schnelligkeit. So ist es nicht verwunderlich, dass viele Profi-Sportler Outdoor-Training gegenüber der Bewegung im Fitnesscenter klar bevorzugen.
Weiterhin bringt das Licht der Sonne viele positive Aspekte für den Körper mit sich. Nicht nur sehen wir besser, wenn es hell und sonnig ist, auch passiert dabei so einiges in unserem Körper. Über unsere Netzhaut gelangen die Lichtreize der Sonne nämlich direkt in das vegetative Nervensystem. Dieses ist wiederum für die Steuerung zahlreicher hormoneller Prozesse, wie dem Adrenalin- oder Cortisolhaushalt, verantwortlich. Der UVB-Anteil im Sonnenlicht fördert darüber hinaus den Calciumtransport in die Knochen sowie den Aufbau von Vitamin B, der genau diesen Transport antreibt.
Doch nicht nur für den Körper, sondern auch für den Geist bringt Outdoor-Sport einige Vorteile mit sich. Dadurch, dass wir Sonnenlicht und mehr Sauerstoff tanken, fühlen wir uns entspannter, ausgeglichener und lassen Stress einfach an uns abprallen. Mehrere Studien zeigen inzwischen, dass die gesamte Psyche durch Outdoor-Training deutlich besser gekräftigt wird als innerhalb eines Gebäudes. Das Risiko, an Depressionen oder einem Burn-Out zu leiden, sinkt dadurch. Weil man sich beim Training normalerweise im Laufe der Zeit stetig verbessert, steigen dadurch auch das Selbstbewusstsein und die Selbstdisziplin.
Nicht zuletzt macht gemeinsames Training mit anderen Sportbegeisterten viel Spaß: In der Gruppe trainiert es sich oft leichter. Sowohl Einsteiger als auch Leistungssportler finden in jeder größeren Stadt sicherlich Gleichgesinnte. Dies motiviert und unterstützt nahezu jeden, beim Training an seine Grenzen zu gehen.
Welche Outdoor-Sportart ist die richtige?
Wünschst du dir vor allem ein effizientes Training, solltest du auf klassische Outdoor-Sportarten wie Walken, Radfahren oder Joggen setzen. Dabei kommt nicht nur unser Herz-Kreislauf-System in Schwung – auch kräftigen wir ganz nebenbei unsere Muskulatur. Das führt wiederum zu einem erhöhten Kalorienverbrauch. Noch effektiver ist sogenanntes Trail Running, also das Laufen abseits des Asphalts. Allerdings eignet sich dies eher für Menschen, die bereits eine gewisse Grundfitness besitzen und ihre Koordination im Griff haben. Bei Übergewicht, einer begrenzten Belastbarkeit oder gar Verletzungen an den Gelenken sollten eher schonende Bewegungsformen wie Walking gewählt werden.
Koordinations- und Krafttraining sind natürlich ebenfalls im Freien durchführbar. Ein gutes Hilfsmittel kann dabei ein Schlingentrainer sein, den man an einem Pfahl oder an einem Baum befestigt. So lassen sich Kraft- und Ausdauertraining gekonnt miteinander kombinieren, was insgesamt für ein sehr abwechslungsreiches Training sorgt. Das Beste daran: Die verschiedenen Übungen lassen sich nahezu überall ausführen und stets auf das individuelle Trainingslevel anpassen.
Neben Joggen und Radfahren gibt es natürlich noch weitere Sportarten, die sich ideal für das Training im Freien eignen. In den letzten Jahren hat die Fitnessbranche einen regelrechten Boom erlebt. Menschen jeden Alters achten verstärkt auf ihre Gesundheit und bewegen sich tendenziell häufiger an der frischen Luft. So haben sich mit der Zeit auch neue Sportarten entwickelt, zu denen beispielsweise Parkour, Freeletics oder Calisthenics gehören. Sie alle haben das Potential, den Körper mit höchster Effizienz zu trainieren und gleichzeitig noch viel Spaß zu machen. Geschult werden dabei nicht nur die Stabilität und die Kraft, sondern auch die Ausdauer und die Koordination. In erster Linie wird dabei mit dem eigenen Körpergewicht trainiert – spezielles Equipment ist dafür meist nicht erforderlich. Wer die Trainingsintensität allerdings mit der Zeit steigern möchte, kann irgendwann natürlich Zubehör wie Powerbands oder Springseile einbauen.
Fazit: Outdoor-Sport ist die bessere Lösung
Gegenüber dem Fitnesscenter ist das Outdoor-Training ganz klar der Gewinner. Grund genug also, sich vom Laufband oder dem Crosstrainer zu verabschieden und sich an die frische Luft zu begeben. Wer noch nicht weiß, welche Outdoor-Sportart die richtige ist, sollte erst einmal einfach nach Lust und Laune Verschiedenes ausprobieren. Das Wichtigste ist stets, dass Sport Spaß macht. Sobald man sich quält und keine Freude am Training hat, wird man schnell die Motivation daran verlieren. Für fast jeden Menschen gibt es eine passende Sportart, die er gerne regelmäßig ausführen und in der er sich mit der Zeit steigern möchte. Dazu kommt, dass mit zunehmender Kondition und Kraft für gewöhnlich auch die Motivation zunimmt.
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