Die Menschheit kämpft um ihr Überleben. Die Ernten werden immer geringer und der Planet wird von Sandstürmen überzogen, das Klima wandelt sich mehr und mehr.
Cooper (Matthew McConaughey) lebt zusammen mit seinen beiden Kindern Murph (Mackenzie Foy) und Tom (Timothée Chalamet), sowie Donald (John Lithgow), dem Vater seiner verstorbenen Frau, auf einer Farm. Einst begabter Ingenieur und NASA Pilot muss er sich und seine Familie nun als Farmer am Leben halten und den Widrigkeiten des Planeten trotzen.
Als ein unerklärliches Phänomen im Kinderzimmer seiner Tochter auftritt und sie der Sache nachgehen, entdecken Cooper und Murph eine geheime Einrichtung der NASA. Hier wird seit Jahren daran geforscht mit Hilfe eines Wurmlochs in eine entfernte Galaxy zu gelangen, um einen neuen Planeten als Ersatz für die Erde zu finden.
Cooper, der ja scheinbar nur zufällig an diesen Ort gelangt ist, steht nun vor der Wahl. Als einer der wenigen letzten gut ausgebildeten NASA Piloten die Mission fliegen und seine Familie zurück lassen und vielleicht nie wieder sehen, oder daheim bleiben und abwarten bis die Erde von alleine draufgeht.
Beinahe ein Griff zu den Sternen
Mit einem All-Star Cast und unglaublichen Bildern präsentiert Christopher Nolan sein neuestes Werk „Interstellar“.
Selten konnte ein Werk den Betrachter so erschlagen, erfreuen und anstrengen zugleich, wie es dieser Film tut. Denn „Interstellar“ ist optisch wunderschön, wartet mit einer langen Liste stark spielender und sehr fähiger Schauspieler auf und ist dabei doch so langwierig und vollgestopft mit unnötigen Erklärdialogen, holprigen Übergängen und braucht einige Zeit, bis er in die Gänge kommt.
Mit Matthew McConaughey konnte ein Hauptdarsteller verpflichtet werden, der zur Zeit seine absolute Hochphase hat und vor Spielfreude geradezu strotzt. Der einstige Sonnyboy, der lange Zeit auf die Rolle des Schönlings festgenagelt war, beweist einmal mehr sein Talent und nimmt den Betrachter mit auf seine Reise hin zu den Sternen. Aber auch jedes weitere Mitglied des Casts muss sich in keinster Weise verstecken. Hier agiert eine Truppe die sich mit Leib und Seele der Geschichte verschrieben hat und diese mit starkem Spiel voran trägt.
Eine weiter Stärke sind die teilweise wunderschön geratenen Kameraeinstellungen und Bilder, auch wenn der ein oder andere Schuß etwas aus dem Rahmen fällt und das Gesamtbild leicht trübt. Dennoch, optisch ist hier wieder einmal ein Meisterwerk gelungen. Dazu der Sound von Hans Zimmer, der etwas anders als sonst daher kommt. Nicht unbedingt seine stärkste Leistung, aber immer noch in gewohnt guter Zimmer Qualität. Fertig ist ein rundum gelungener Streifen.
Sollte man meinen, doch leider verliert sich „Interstellar“ in zu vielen Plotansätzen und Versuchen die Ereignisse im Film durch die Dialoge der Darsteller erklären zu lassen. Anstatt das im Spiel und mit Ereignissen zu tun wird hier geredet und geredet. Es kommen in manchen Momenten schon fast „deutsche Verhältnisse“ auf. Alles wird besprochen und ausgebreitet. Das nimmt dem Film den Drive und verschenkt viel der eigentlichen Power, die in der Idee dahinter steckt.
Außerdem dient die erste Stunde fast außschließlich der Einführung und Erklärung von Personen und Situation. Auch hier hätte man raffen und das Ganze etwas eher auf den Punkt bringen können.
Dennoch, „Interstellar“ ist kein schlechter Film. Obwohl er deutlich Potential verschenkt, ist Nolan hier ein Film gelungen der eine Geschichte mit starker Gefühlsebene zeigt, diese mit giantischen Weltraumbildern untermalt und mit Stanley Kubrick artiger Science-Fiction verknüpft.
Kinostart: 6. November 2014
Für Leute mit Weltraumfaible und Geduld
SciFi Freunde und Nolan Fans dürften begeistert sein vom neuen Machwerk des „Dark Knight“ Regisseurs. Wer mit Weltraum, Wurmlöchern, oder langen, anstrengenden Filmen nicht warm wird, sollte die Kinokarten am besten gegen leichter verdauliche Kost eintauschen.
Schau dir auch „The Counselor“ an!
Fotos: Warner Bros. GmbH