Der Counselor ist ein vermögener Anwalt (Michael Fassbender) dem es eigentlich über die Maße gut geht. Er hat zudem eine bezaubernde Freundin (Penélope Cruz), die bald seine Frau werden soll. Doch Geldsorgen drücken trotzdem, Wohlstand kostet Geld. Um seinen Standard zu halten, lässt er sich auf zwielichte Geschäfte ein. Ein Drogendeal, eingefädelt durch die Gangster Reiner (Javier Bardem) und Westray (Brad Pitt), verspricht satte 20 Millionen Dollar. Eine einmalige Sache, wie der Counselor betont. Doch auch eine einmalige Sache kann schief gehen und die Kartellbosse verstehen bei so etwas keinen Spaß.
Ein Hauch Tarantino
Die Geschichte ist nicht neu, mit Klischees beladen und kommt nur schwer in die Gänge. Die Dialoge schwanken zwischen raffiniert, fast poetisch und furchtbar aufgesetzt. Und auf genau diese Szenen stützt sich der Film. Dabei lässt Regisseur Ridley Scott die Hauptdarsteller in ihren Figuren immer wieder herrlich aufspielen, hält sie aber trotzdem relativ eindimensional, und man erfährt wenig über das woher und wohin der einzelnen Charaktere.
Aber genau das macht wiederum auch den Reiz des Films aus. Er bewegt sich einzig und allein im kleinen Kosmos seiner simplen Geschichte. Er zeigt Gewalt, überladene Dialoge und Menschen die scheinbar genau wissen, was sie wollen, und dann auch irgendwie wieder nicht. Letztlich bringt diese Bewegtbildaneinanderreihung keine wirklich aktiv handelnden (Haupt)Personen hervor, sondern Ereignisse von denen die gezeigten Hauptcharaktere überrollt werden.
Ein wenig verstörend, ein wenig zum schmunzeln, etwas langatmig zu Beginn und am Ende doch noch von null auf fast 100, so präsentiert sich the Counselor. Er möchte manchmal Tarantino sein, ist es aber höchstens im Ansatz, möchte Indipendent-Film sein, aber zugleich auch ein wenig großes Hollywood-Kino. Irgendwie vertrackt und doch simpel.
Gut? Schlecht? Anders!
Auch wenn die Film-Review keine große Lobeshymne anstimmt, so ist the Counselor eine Geschichte, die man einfach selbst ansehen muss um sich ein entgültiges Urteil zu bilden. Ein Film, zu wenig überraschend oder ausgefallen um übermäßig bejubelt zu werden, aber zu speziell um ihn nicht gesehen zu haben.
Foto: Fox Deutschland