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Razer Wolverine Tournament Edition im Test

Der Razer Wolverine Tournament Edition Controller für Computer mit Windows 10 und die Xbox One liegt gut in den Händen, reagiert blitzschnell auf Befehle und bietet zahlreiche Konfigurationsmöglichkeiten. Entwickelt wurde er für professionelle E-Sportler, die mehr benötigen als der normale Xbox-Controller bietet. Wir haben uns das Gerät genau angeschaut und ausgiebig am PC und an der Xbox One getestet.

Design und Verarbeitung

Hast du schon mal mit einem Elite Wireless-Controller gespielt, wird dir sofort das deutlich geringere Gewicht des Razer Wolverine Tournament Edition auffallen.

Er wiegt gerade mal 256 Gramm. Die Handgelenke ermüden also bei längeren Battles nicht so stark. Das geringe Gewicht erklärt sich unter anderem dadurch, dass der Controller kein Fach für Batterien besitzt.

Der Razer Wolverine Tournament Edition fühlt sich solide an, ist gut verarbeitet und bietet zwei kleine Paddles auf der Rückseite sowie zwei zusätzliche Tasten auf der Oberseite.

Mit einem Schiebeschalter für die beiden hinteren Trigger-Tasten kannst du den Tastenhub verringern und damit die Reaktionszeit des Controllers drastisch erhöhen, was vor allem bei Ego-Shootern Sinn macht.

Die hinteren Paddles kannst du nicht abnehmen. Das macht ohnehin keiner, denn die Größe und Positionierung der Paddles ist deutlich besser als beim Elite Wireless. Du musst nur ganz leicht draufdrücken, um sie zu aktivieren.

Mecha-taktil

Trigger, Bumper und die ABXY-Tasten fühlen sich gut an, der Klick auf die Tasten ist ein wenig anders, irgendwie ausgeprägter, als beim Standard-Controller von Microsoft.

Razer verkauft diese Eigenschaft als „mecha-taktil“. Uns gefällt sie. Am ehesten lässt sich das Gefühl mit einem Mausklick vergleichen.

Die Thumbsticks sind nicht austauschbar, das ist der Unterschied zum teureren Wolverine Ultimate-Controller. Ihre Auflagen sind etwas größer als beim Elite Wireless und fühlen sich dadurch sehr angenehm an.

Das Steuerkreuz ist aufgeteilt und erinnert an die Controller für die Playstation. Es liegt etwas tiefer als das des normalen Xbox-Controllers und ist deswegen für Leute mit kleinen Händen schwerer erreichbar.

Wie in den meisten Fällen macht es auch beim Wolverine TE Sinn, den Fachhandel aufzusuchen und das Gerät dort in die Hand zu nehmen. So weißt du sofort, ob er für dich passt.

Fast wie ein normaler Xbox-Controller

Razer Wolverine Tournament Edition

Bei der Größe und Form hat sich Razer weitgehend am normalen Xbox-Controller orientiert. Im Paket befindet sich neben dem Controller ein Micro-USB-Kabel mit einer Ummantelung, die verhindert, dass sich das Kabel versehentlich vom Port löst.

Zusätzlich besitzt das Kabel einen Stolperschutz. Moment mal, ein Kabel? Ja, der Wolverine TE ist kabelgebunden, weil er nur so seine fantastische Reaktionsgeschwindigkeit aufbieten kann.

Gerade weil er für schnelle Spiele konzipiert ist, bietet der Wolverine gut in der Hand liegende, gummierte Griffe.

Die schwarz-grüne Box, in der der Controller ausgeliefert wird, ist innen mit Schaumstoff ausgelegt, in dem das Gerät eingebettet wird. Turnierspieler, die den Wolverine TE häufig transportieren, erhalten damit einen wirkungsvollen Schutz vor Stößen.

Zahlreiche Zusatzfunktionen

In Verbindung mit der Synapse-App von Razer, die du zuerst aus dem Microsoft-Store herunterladen und installieren musst, kannst du die zusätzlichen Tasten und Paddles neu zuordnen und die Chroma-Beleuchtungseffekte ändern.

Klar, nicht jedes Gaming-Zubehör braucht eine bunte Beleuchtung. Aber beim Wolverine TE wirkt sie als stilvolle Note, die den Controller von der Masse abhebt. Es gibt sechs unterschiedliche Chroma-Effekte:

• Atmung
• Immersiv
• Reaktiv
• Durchlaufen des Farbspektrums
• Statisch
• Welle

Bei allen kannst du die Farbe und Helligkeit einstellen. Beim Effekt Welle kannst du zudem festlegen, in welche Richtung die Welle laufen soll.

Besitzt du ein anderes Gamepad von Razer mit Chroma-Funktion, kannst du es nicht mit den Einstellungen des Wolverine TE synchronisieren.

Weil der Razer Wolverine Tournament Edition vor allem auf Konsolenspieler abzielt, lässt sich die Synapse-Software am PC nicht mit der Maus bedienen. Du musst dafür zwingend den Controller benutzen.

Sehr nützlich bei Ego-Shootern sind die Fokus- und Agil-Funktionen, mit denen du die Empfindlichkeit der Thumbsticks anpasst.

Unterstützt das Spiel die Funktion, kannst du durch einen kurzen Druck die Empfindlichkeit des Controllers reduzieren, was das Zielen erleichtert.

Alles einstellbar

Du kannst auch die Vibration verringern, was du vor allem bei den Tasten M1 und M2, die jeweils links und rechts vom Micro-USB-Anschluss zu finden sind, machen solltest.

Dort ist sie unserer Meinung nach ein bisschen stark eingestellt. Das geschieht mit Schiebereglern, mit denen du die Rubble-Motoren in den Triggern beziehungsweise die Haptik-Motoren in den Griffen steuerst.

Komplett abschalten kannst du die Vibration, indem du die Regler ganz nach rechts ziehst.

Den Tasten M1 bis M4 kannst du jede erdenkliche Funktion zuweisen, darunter eine Richtungstaste vom digitalen Kreuz. Das ist bei Rollenspielen nützlich, wenn immer wieder eine Landkarte aufgerufen werden muss.

Sniperst du gerne, belegst du eine der M-Tasten mit der Funktion, die die Empfindlichkeit der Thumbsticks herabsetzt.

In der Synapse-App kannst du bis zu 500 individuelle Profile speichern, vorgefertigte Profile für bestimmte Spiele gibt es leider nicht.

Beim ersten Start der App erscheint ein kurzes Tutorial, das du überspringen kannst, weil die Bedienung des Tools weitgehend selbsterklärend ist. Hast du dich verkonfiguriert, kannst du mit nur einem Klick die Standard-Konfiguration wiederherstellen.

Verliere keinesfalls das USB-Kabel!

Razer Wolverine Tournament Edition

Wir haben kein Problem damit, dass der Wolverine TE kabelgebunden ist. Schließlich wünschen wir uns maximal schnelle Reaktionszeiten.

Aber musste es unbedingt ein so spezielles Kabel sein, das du keinesfalls verlieren solltest, weil du dann den Controller nicht mehr benutzen kannst?

Wer schon mal auf einer LAN-Party war, weiß, wie schnell die Dinger verschwinden können.

Schade auch, dass der Wolverine TE nur mit einem 3,5 mm Kopfhöreranschluss an der Unterseite des Controllers ausgestattet ist.

Im Gegensatz zum Ultimate gibt es beim Wolverine keinen mitgelieferten Audio-Controller. Du kannst auch nicht den Microsoft-Headset-Adapter anschließen, um diese Funktion zu erhalten.

Einen Audioregler in der Nähe zu haben, wäre uns lieber als umständlich den Xbox-One-Guide aufzurufen und dort herum zu navigieren, um die Einstellung vorzunehmen.

Viele Gamer sind diesen Weg gewohnt, aber wer schon mal mit einem Ultimate Controller gespielt hat, weiß, wie angenehm der schnelle Zugriff ist.

Ein immer perfektes Spielgefühl

In der Praxis machte der Wolverine TE Controller bei allen Spielen, mit denen wir ihn getestet haben, eine gute Figur. Bei Rennspielen staunten wir über die Präzision in den Triggern, wenn wir Gas gaben oder bremsten.

Bei Ego-Shootern wurden unsere Befehle ohne Verzögerung übermittelt, durch die präzise Stickführung landete jeder Schuss exakt dort, wo er sollte.

Wer hauptsächlich mit dem Elite Wireless spielt, braucht für die Tasten M3 und M4 ein wenig Eingewöhnungszeit.

Ihr Druckpunkt liegt höher als beim Elite, für das Drücken der Tasten benutzt du normalerweise den Ring- oder Mittelfinger. Aber das kommt auf die Größe deiner Hände an.

Solider Controller, stolzer Preis – Unser Fazit zum Razer Wolverine Tournament Edition

Razer Wolverine Tournament Edition

Die Zeiten, in denen Gamepads von Dritt-Anbietern das Stigma der Billigst-Qualität anhing, sind vorbei. Vor allem Razer hat sich mit seinen Premium-Geräten einen guten Ruf in der Gamer-Szene aufgebaut.

Der Razer Wolverine Tournament Edition ist keine Ausnahme. Nach ausgiebigem Testen haben wir den Wolverine TE zu schätzen gelernt.

Nachdem wir die letzten Jahre hauptsächlich mit einem Xbox Elite Wireless gezockt haben, genießen wir vor allem das leichtere Gewicht.

Klar, der Wolverine ist nur aus Hartplastik, aber gegen ihn fühlt sich der Elite-Controller wie ein Ziegelstein an.

Die Paddles sind besser als die des Wolverine Ultimate, die Thumbsticks reagieren präzise und driftfrei und die Trigger-Locks lassen sich mitten im Spiel bequem ein- und ausschalten.

Größe und Formfaktor sind nahezu perfekt, auch bei längerem Spielen ermüden die Handgelenke kaum.

Wir haben nur zwei Kritikpunkte: Ein Controller, der extra für Turniere gemacht wurde und deshalb höchstwahrscheinlich oft durch die Gegend getragen wird, sollte nicht über ein Kabel verfügen, das unter keinen Umständen verloren gehen oder geklaut werden darf.

Speziell die PC-Spieler unter uns fragen sich, warum der Hersteller nicht einfach auf den normalen USB-C-Standard gesetzt hat.

Dieser Anschluss-Typ hat sich bei vielen E-Sport-Turnieren stabiler gezeigt als Micro USB.

Außerdem ist der Wolverine TE  mit 99,99€ alles andere als günstig. Es ist ein gewaltiger Sprung vom Standard-Controller, der etwa 50 Euro kostet.

Trotz dieser Kritik schicken wir unseren gewaltig belasteten und etwas ramponierten Elite Wireless jetzt in den wohlverdienten Ruhestand.


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Bilder: razer.com

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Ajouré MEN Redaktion
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