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Prozessor-Austausch – Mit diesen Tipps bist du für den Wechsel gerüstet

Der Computerprozessor, auch CPU genannt, ist das Herzstück deines Computers. Ohne ihn läuft buchstäblich nichts. Umso ärgerlicher ist es, wenn die CPU kaputt geht oder schlicht veraltet ist. Ein neuer Prozessor muss her. Aber worauf solltest du vor dem Einbau achten? Und wie lässt sich der Prozessor dann letztendlich tauschen?

Wann solltest du eine CPU tauschen?

Prinzipiell gibt es zwei Szenarien, die den Austausch deines Prozessors notwendig machen. Beim ersten Szenario ist die eingebaute CPU schlicht zu langsam. Gerade Gaming-PCs und High-End-Rechner für aufwendige Aufgaben wie Grafik-Rendering haben oft hohe Ansprüche an eine CPU.

Wenn das eingebaute Modul dann nicht über die entsprechende Leistung verfügt, kann das den Rechner stark verlangsamen. Hast du dann noch mehrere Programme nebenbei auf, kann der ganze Computer ins Stocken geraten und heiß laufen.

Das andere Szenario ist ein Ausfall der CPU. Wie andere Teile deines Computers erzeugt auch der Prozessor im Betrieb eine enorme Hitze. Ungekühlt würde der Chip in kürzester Zeit wortwörtlich durchbrennen. Aus diesem Grund sind alle Computer-Prozessoren mit eigenen Kühlern ausgestattet, die die erzeugte Hitze vom Prozessor ableiten.

Ist die Kühlung fehlerhaft oder zu stark verdreckt, staut sich die Hitze aber direkt um die CPU herum. Dadurch kann der Prozessor mit der Zeit überhitzen und beschädigt werden.

Woran merkst du, dass die CPU kaputt ist?

Tatsächlich ist es nicht immer einfach, einen CPU-Defekt festzustellen. In vielen Fällen bemerkst du ein Abnehmen der PC-Leistung. Der Rechner ist langsam oder hat Schwierigkeiten, bestimmte Programme und Spiele zu starten, auch wenn die Systemanforderungen eigentlich erfüllt werden.

Manchmal kann es auch passieren, dass dein PC zum Beispiel nicht auf Anhieb startet, sondern erst ein paar Neustarts benötigt. Zu diesem Zeitpunkt funktioniert der Prozessor aber noch.

Wenn die CPU dagegen ganz ausfällt, dann kommst du nicht weit nach dem Starten. Dein Rechner fährt hoch und will das BIOS laden. Aber statt des gewohnten Betriebssystems bekommst du nur einen schwarzen Bildschirm. Der Lüfter des Computers arbeitet, aber der PC macht seltsame Piepgeräusche oder lässt LEDs aufleuchten. Häufig riecht es auch verbrannt oder verkohlt, weil die CPU durchgeschmorrt ist.

Durch die Piepgeräusche oder die aufleuchtenden LEDs gibt dir dein PC zu verstehen, dass ein Defekt vorliegt. Dabei hat jedes Mainboard seine ganz eigenen Codes, die du im Handbuch nachlesen kannst.

Leider können aber auch andere Defekte außer einem CPU-Ausfall deinen PC lahmlegen, sodass du eventuell einen zweiten Rechner benötigst, um einzelne Bauteile auf Fehler überprüfen zu können.

Die CPU austauschen – Wo fängst du an?

CPU Kaputt

Bevor du dir einen neuen Prozessor kaufen gehst, musst zu zuerst wissen, was für Komponenten du in deinem PC verbaut hast. Der bisher verwendete Prozessor und sein Sitz auf dem Mainboard, der sogenannte Socket, sind wichtig! Denn nicht jeder Prozessor passt auf jeden Socket.

Stell es dir wie einen Flaschendeckel vor, den du auf einen Flaschenhals schrauben willst. Wenn der Flaschenhals nicht das gleiche Gewinde wie der Deckel hat, passt der Deckel nicht auf die Flasche. Entweder sitzt er zu locker oder du kannst ihn nicht festschrauben.

Ähnlich sieht es mit der CPU und dem Mainboard-Socket aus. Nur wenn die Aufsätze des Sockets mit den Pins der CPU übereinstimmen, kann der Prozessor vom PC auch richtig angesteuert werden.

Um dir anzuschauen, was für eine CPU sich in deinem PC befindet und was für ein Socket auf dem Mainboard sitzt, kannst du entweder in das Handbuch des PCs schauen oder du machst es dir etwas einfacher. Das kostenlose Tool CPU-Z analysiert deinen PC und erkennt, welche Hardware verbaut ist.

Unter dem Tab „CPU“ findest du unter anderem den Namen des eingebauten Prozessors sowie den Sockel, der im Abschnitt „Package“ genannt wird. Die Sockel-Bezeichnung kannst du zum Beispiel bei Internetplattformen wie www.cpu-world.com eintragen, um zu erfahren, welche CPUs für dein Mainboard passen könnten.

Es kommt aber nicht nur auf den Socket deines Mainboards an. Denn viele Entwickler nutzen verschiedene Chips von bestimmten Marken, um ihre Hardware zu bauen. Darum kannst du auf einige Mainboards auch nur Intel-Prozessoren setzen und andere Modelle funktionieren nur mit AMD-CPUs.

Welche Prozessorart für dein Mainboard geeignet ist, kannst du unter anderem auf der Internetseite des Herstellers erfahren. Damit du auch im Fall eines CPU-Defekts die wichtigen Informationen parat hast, solltest du bei neuen PCs am besten direkt nach dem Kauf die Hardware-Details analysieren. Schreib dir die Daten auf oder fotografier sie ab, damit du im Ernstfall darauf zugreifen kannst.

Wann macht ein Prozessortausch Sinn?

Generell gibt es ein paar Kriterien, die den Tausch eines Prozessors sinnvoll machen.

– Die CPU ist kaputt. In diesem Fall kommst du um einen Austausch nicht herum.

– Die neue CPU hat mindestens doppelt so viele Kerne wie die alte.

– Die Taktfrequenz, also die Arbeitsgeschwindigkeit des Prozessors, sollte mindestens ein GHz höher sein als beim alten Modell.

– Im Idealfall ist die neue CPU eine Generation neuer als der alte Prozessor. Dieses Kriterium ist aber kein Muss.

Du solltest aber auch unbedingt einmal überprüfen, wie alt dein Mainboard ist. Gerade bei älteren PCs macht es oft keinen Sinn eine neue CPU einzusetzen.

Der Socket wird nicht mehr mit einem neueren Prozessor kompatibel sein. In solchen Fällen ist die sinnvollste, wenn auch nicht unbedingt günstigste Lösung die Anschaffung eines neuen Mainboards und erst danach ein Kauf einer passenden CPU.

Die CPU austauschen – So gehst du vor

CPU Austauschen

1) Schalte den PC aus und trenne ihn vom Strom. Ziehe auch alle anderen Kabel ab, die zum Computer führen.

2) Sorge dafür, dass du geerdet bist. Statische Aufladungen können zu kleinen Stromschlägen führen, die dein PC-Innenleben beschädigen können. Viele Computer-Tüftler arbeiten deshalb auch auf Antistatik-Matten, um das Risiko eines Kurzschlusses zu vermeiden.

3) Öffne das Gehäuse des PCs. Je nach Modell musst du hierfür Schrauben am Gehäuse lösen oder die Seitenteile aufschieben.

4) Lege den PC so hin, dass du bequem an die einzelnen Komponenten im Inneren kommen kannst.

5) Mach die Prozessoreinheit ausfindig. Der Prozessor befindet sich unter einer Kühleinheit, die zum Beispiel aus einem Kühlblock mit mehreren Lamellen und einem Lüfter bestehen kann.

6) Bei Lüftern musst du die Stromverbindung zum Mainboard trennen, um bei der Montage die Kabel nicht zu beschädigen. Wenn du den Stecker nicht einfach vom Anschluss auf dem Mainboard abziehen kannst, taste vorsichtig nach einem Clip-Mechanismus, der den Anschluss eventuell festhält.

7) Entferne die Kühleinheit der CPU. In der Regel sind die Komponenten auf dem Mainboard verschraubt. Löse vorsichtig die Schrauben und lege sie in eine kleine Schüssel neben dich. Dadurch hast du die Schrauben später wieder schnell zur Hand, wenn es ans Zusammenbauen geht.

Beim Entfernen des Kühlblocks musst du etwas vorsichtig sein. Wenn du die Lamellen verbiegst oder abbrichst, beeinträchtigt das später die Kühlleistung und verringert die CPU-Leistung.

8) Öffne die CPU-Verriegelung. Die Verriegelung ist bei den meisten Mainboards eine Standard-Sicherung, um den Prozessor an Ort und Stelle zu halten. Je nach Art der Verriegelung musst du den Rahmen an einem bestimmten Punkt leicht eindrücken, bevor du sie öffnen kannst.

9) Entferne die alte CPU. Sei vorsichtig dabei, um das Mainboard nicht zu beschädigen.

10) Reinige die Kühleinheit. Zwischen dem eigentlichen Prozessor und der Kühleinheit befindet sich immer eine dünne Schicht aus Kühlpaste. Die Paste soll die Wärmeleitfähigkeit verbessern und wird mit der Zeit hart und trocken.

Für das Entfernen von Spachtelresten reicht etwas Brennspiritus und ein Küchenpapier. Der Spiritus löst die Restmasse vom Kühler und du kannst mit dem Papier die Paste bequem entfernen. Bei der Gelegenheit kannst du den Kühler auch von Staub und Schmutz säubern. Am besten ziehst du dünne Handschuhe an, damit du bei der Reinigung keine fettigen Fingerabdrücke auf der Kühleinheit hinterlässt.

11) Setze den neuen Prozessor in den Sockel ein. Schau dir dazu die CPU und den Sockel genau an. Sowohl beim Sockel als auch beim Prozessor findest du in einer Ecke eine kleine Markierung. Beim Einsetzen müssen die Markierungen übereinstimmen. Dann lässt sich der Prozessor mit wenig Druck in den Sockel einsetzen.

12) Trage etwas Wärmeleitpaste auf. Hierzu setzt du einen ca. erbsengroßen Klecks genau mittig auf die CPU. Pass auf, dass du nicht zu viel Paste nimmst, sonst kann sie eventuell an den Seiten runterlaufen und einen Kurzschluss erzeugen.

13) Schließe die Prozessor-Verriegelung wieder und montiere die Kühleinheit. Hierfür führst du die Schritte zum Entfernen der Kühleinheit einfach in umgekehrter Reihenfolge aus. Achte aber drauf, nur wenig Druck zu nutzen, um die Einzelteile zu befestigen.

14) Schließe den Lüfter wieder an den Stromanschluss des Mainboards an. Wenn dieser Schritt erledigt ist, kannst du das Gehäuse wieder schließen und den PC wieder an den Strom anschließen. Beim nächsten Start musst du dann nur noch die Treiber installieren, um die CPU voll nutzen zu können.

 

Fotos: golubovy, New Africa / stock.adobe.com

Ajouré MEN Redaktion
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