AjoureTechnikApps & SpielePile of Shame abarbeiten: 200 Spiele und doch nichts zum Zocken

Pile of Shame abarbeiten: 200 Spiele und doch nichts zum Zocken

Du kennst es vermutlich. Du sitzt vor Steam und scrollst durch deine endlos lange Spielebibliothek, aber findest einfach kein Spiel, was dich aktuell anspricht. Dabei sind über die Hälfte der Games bisher noch ungespielt. Aber so wirklich weißt du nicht, wie du all diese Spiele irgendwann zocken wirst. Noch dazu zieht es dich vermutlich zu altbekannten Games, die einfach einen gewissen Komfort ausstrahlen. Dabei verstecken sich in einigen bisher noch unbekannten Spielen sicher grandiose Titel, die du so verpasst. Wir werfen einmal einen Blick auf den Pile of Shame, was er ist und wie du es schaffst, einige der Spiele abzuarbeiten.

Was ist der Pile of Shame?

Als “Pile of Shame” (dt. Haufen der Schande) versteht man in der Videospielwelt die Ansammlung von immer mehr Spielen, die du dir zwar kaufst, aber nicht anrührst. Dadurch verstauben sie in deiner Spielebibliothek und gesellen sich damit zu den Dutzenden von anderen Titeln, die du ebenfalls noch nicht gezockt hast.

Bei den vielen Sales und dem allgemeinen Überangebot von Spielen ist dieses Phänomen eigentlich unumgänglich. Alleine 2023 sind so viele gute Spiele erschienen, ein normaler Mensch schafft es gar nicht, alle direkt zum Release zu spielen. Doch mit der Zeit steigt die Zahl an ungespielten Titeln an. Hinzu kommen Sales und andere Angebote, die zum direkten Kauf verlocken. Der Steam-Sale ist ein großer Übeltäter, füllt die Bibliothek aber nur weiter mit Spielen, die du im Moment eigentlich nicht zocken möchtest.


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Diese drei Faktoren stehen im Mittelpunkt:

Pile of Shame

  • zu wenig Zeit für alle Spiele
  • ein Überangebot
  • verlockende Angebote durch Sales

Zwar lässt sich der Haufen der Schande vor allem im digitalen Bereich finden, einige Spieler haben ihn jedoch physisch zu Hause. Auch hier locken vor allem Angebote damit, neue Titel zu kaufen, diese aber zu Hause ins Regal zu stellen und nie wieder anzurühren. Der Haufen wird also wortwörtlich genommen. Und das Problem nimmt nur zu, je älter man wird. Universität und Arbeit nehmen viel Zeit in Anspruch, die nicht mehr zum Zocken draufgeht. Irgendwann hortet man regelrecht Spiele, aber spielt sie nicht.

Wie viele Spiele sind durchschnittlich auf dem Pile of Shame?

Wie groß der Pile of Shame ist, kann ganz unterschiedlich ausfallen. Im August 2022 hat Statista rund 1000 Gamer aus Deutschland zwischen 16 und 64 Jahren befragt. Dabei hat sich gezeigt, dass rund 30 Prozent nur ein bis vier Spiele noch nicht angerührt haben. Rund 13 Prozent sitzen aktuell auf 5 bis 49 Spielen, eine doch sehr große Bandbreite. Weiter oben nehmen die Prozentzahlen weiter ab, mit nur drei Prozent, die mehr als 100 Spiele nicht gespielt haben.

Insgesamt ergibt sich daraus ein Durchschnitt von 24 Prozent an ungespielten Spielen. Das ist ziemlich hoch, wenn man bedenkt, wie viel Geld in ein Viertel der eigenen Spielebibliothek steckt. Umfragen von Steam aus 2016 selbst besagen, dass rund 37 Prozent aller Spiele in den Bibliotheken aller 780 Millionen Nutzer noch nie gestartet wurden. Vermutlich ist diese Zahl in den letzten Jahren nur noch gestiegen.


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So beseitigst du deinen Pile of Shame

Pile of Shame

Doch wie arbeitest du nun deinen Pile of Shame ab? Auf Dauer möchtest du sicherlich alle Spiele zocken, die du besitzt, und so schwer ist das auch gar nicht. Wir geben dir einige hilfreiche Tipps mit auf den Weg, wie du dich langsam durch deine Spielebibliothek arbeitest.

Sortiere deine Spiele

Eine gute Strategie zu Anfang ist es, deine Spiele zu sortieren. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten und du kannst dir dabei auch Websites zur Hilfe holen. Steam selbst bietet die Möglichkeit, Ordner in der Bibliothek anzulegen. Wenn du die Spiele physisch besitzen solltest, dann kannst du sie auch im Regal anders anordnen. Wir werfen einen Blick auf die Möglichkeiten, deine Spiele zu sortieren.

Nach Genre: Sortiere deine Spiele nach ihrem Genre, denn so kannst du später genau die Spiele aussuchen, auf die du im Moment Lust hast. Nicht immer möchtest du vielleicht einen Shooter oder ein Rennspiel zocken.

Und wenn alle Spiele ordentlich sortiert sind, dann wirkt der Haufen gar nicht mehr so groß. Vielleicht hast du sogar Spiele eines Genres, das du nie anrührst, sich aber vielleicht doch als einer deiner Lieblinge entpuppen könnte.

Nach Länge: Wir empfehlen auch, die Spiele nach der Spieldauer zu sortieren. Eine hilfreiche Website ist dabei howlongtobeat.com, wo vorherige Spieler ihre Erfahrungen teilen und du einsehen kannst, wie lange du für ein gewisses Spiel brauchst.

Zuerst die kurzen Spiele aus dem Weg zu bekommen ist eine gute Strategie, ehe du dich an einem Starfield oder Baldur’s Gate 3 aufhältst. Einige Indie-Titel lassen sich sogar in ein bis zwei Tagen schaffen. So wird die Anzahl der Spiele auf dem Haufen der Schande stetig kleiner.

Nach Favoriten: Sicher hast du in deiner Bibliothek einige Spiele, die du lieber zocken willst als andere. Die solltest du auch zuerst spielen und dich nicht zu anderen Titeln zwingen. Immerhin sind Videospiele nur ein Hobby und sollen Spaß machen. Und manchmal kaufst du dir im Sale sicher Games, die du nie anrühren wirst.

Kaufe keine neuen Spiele

Steam-Sales sind unheimlich verlockend, aber du solltest dich zurückhalten, immer mehr Spiele zu kaufen, die dann nur in deiner virtuellen Bibliothek einstauben. Besser ist es, erst einmal die Spiele zu zocken, die du bereits besitzt. Vermutlich gibt es da schon zehn oder zwanzig Anwärter, die bereits darauf warten, installiert und gestartet zu werden.

Sales kommen mittlerweile so oft vor, du brauchst keine Angst zu haben, etwas zu verpassen. Zudem gibt es in einigen Jahren vielleicht noch bessere Angebote. Schlage erst zu, wenn du das entsprechende Spiel auch wirklich spielen möchtest. Kaufe nicht einfach wahllos, nur weil du denkst, dass du den Titel irgendwann mal anspielen möchtest.


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Schreibe dir einen Plan

Pile of Shame

Zocken ist zwar ein Hobby, aber manchmal schadet es nicht, mit etwas mehr Disziplin an die Sache heranzutreten. Neben verschiedenen Listen hilft es auch, sich einfach einen Plan zu erstellen, was du wann zocken willst. Diesen arbeitest du dann nach und nach ab, bis irgendwann keine Spiele mehr übrig sind.

Du kannst den Plan natürlich jederzeit anpassen und verändern. Nicht jedes deiner vor Jahren gekauften Spiele sagt dir vermutlich zu. Es ist nicht schlimm, einen Titel nur kurz auszutesten und dann wieder zur Seite zu legen.

Beiß dich nicht an Spielen fest, die dir überhaupt nicht gefallen. Du musst dich auch nicht hetzen, immerhin warten einige Spiele seit Jahren darauf, gespielt zu werden. Der Spaß steht natürlich an erster Stelle.

Nicht immer dasselbe zocken

Ein dritter Durchlauf von The Witcher 3 wird sicher nicht dabei helfen, dass du deine anderen dreißig Spiele in der Steam-Bibliothek auch spielst. So toll die alten Evergreens auch sind, manchmal ist es gar nicht so schlecht, einmal Neues zu probieren.

Wir alle haben unsere Komfort-Spiele, zu denen wir immer wieder zurückkehren. Aber wir können auch nicht wissen, ob sich im Haufen der Schande nicht auch eines dieser Spiele versteckt, was wir bisher noch nicht entdeckt haben.

Fazit

Der Pile of Shame ist etwas, was vermutlich jeden Gamer plagt. Ob fünf oder fünfzig Spiele, jeder kauft sich einmal etwas, was er dann aber doch nicht anrührt. Dabei können sich dort wahre Geheimtipps verstecken, die du nur Jahre vor dir herschiebst. Deine Spiele strategisch anzugehen, ist hier der wohl beste Tipp, um dich nach und nach durch deine Bibliothek zu arbeiten.

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Quellen:
  • https://de.statista.com/infografik/28061/pile-of-shame-deutscher-gamerinnen/
  • https://www.gamestar.de/artikel/pile-of-shame-steam-abarbeiten-hilfe-tipps,3350126.html
  • https://www.gamespodcast.de/2022/06/09/pile-of-shame/
  • https://www.videospielgeschichten.de/wie-ich-den-pile-of-shame-besiegte/
  • https://www.game-2.de/pile-of-shame-mit-diesen-tipps-schrumpft-dein-stapel-der-schande/
  • https://playfront.de/pile-of-shame-zahl-der-ungenutzten-spiele-erschreckend-hoch/

 

Bilder: Lazy_Bear / stock.adobe.com; Octo Games studio, Crows Crows Crows, Owlchemy Labs

Franziska König
Franziska König
Franziska König hat sich schon seit ihrer Jugend für Japan interessiert und ist mit Anime, Manga und Videospielen aufgewachsen. 2015 begann sie ihr Studium für Japanologie an der Universität Leipzig und hat ihren Master 2023 erfolgreich abgeschlossen. Seit 2022 arbeitet sie aktiv als selbstständige Texterin und fokussiert sich dabei auf Themen wie Popkultur und Reisen. Ihr macht es Spaß, sich journalistisch mit verschiedenen Themenbereichen zu befassen und bringt das Wissen aus ihrem akademischen Werdegang mit in die Recherche der Beiträge ein.

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