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Dropshipping: So funktioniert der Business Trend

Das E-Commerce-Geschäftsmodell Dropshipping ist zurzeit in aller Munde. Ein Online-Händler verkauft Ware, die er jedoch selbst nicht auf Lager hat, an den Endkunden weiter. Der Dropshipper kauft diese dann selbst ein, sobald er eine Bestellung eines Kunden erhalten hat. Der Großhändler übernimmt nun den Versand der Ware. Als Dropshipper hast du mit Versand und Lagerung also wenig zu tun. Und mit dem Modell lässt sich inzwischen richtig viel Geld verdienen.

Was ist Dropshipping genau?

Der Dropshipper hat kein eigenes Lager und damit auch keinen physischen Kontakt zu der Ware, die er verkauft. Das Dropshipping ist eine Logistik-Leistung des Großhändlers, wobei der Online-Shop weder seine Adresse noch sein Logo enthält. Der Kunde bekommt also gar nicht mit, dass seine bestellte Ware von jemand anderem verschickt wurde als dem Anbieter der Ware.

Alternativ wird dieses Modell auch als Streckengeschäft bezeichnet, vor allem im deutschsprachigen Raum. Beteiligt sind Hersteller, Großhändler und Wiederverkäufer. Der Kunde hat aber nur zum Wiederverkäufer Kontakt, denn dieser betreibt den Online-Shop. Beim Dropshipping werden tatsächlich logistische Wege eingespart, denn die Ware gelangt gar nicht zum Wiederverkäufer und auch nicht in den Einzelhandel. Viele Abläufe passieren dabei inzwischen über Apps oder Tools automatisch.

Das ganze Konzept basiert auf Kommunikation und Vertrauen zwischen Wiederverkäufer, dem sogenannten Retailer, und dem Lieferanten. Ganz besonders für junge Unternehmen ist dieses Modell attraktiv, da sie sich nicht um Bestandsmengen, Lager und Lieferungen kümmern müssen.



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Die Dropshipping-Arten

Es gibt zwei verschiedene Arten von Lager, das Konsignationslager und das Großhandelslager.

Der Dropshipper hat beim Großhandelslager Zugriff auf das gesamte Sortiment des Großhändlers. Dieses kann zum Beispiel von Fußballschuhen bis hin zum Campingzelt reichen. Er kann, wenn er will also ein breites Sortiment an Waren anbieten.

Beim sogenannten Konsignationslager mietet der Dropshipper beim Großhändler einen Teil der Lagerfläche, in dem Ware exklusiv für ihn gelagert wird. Das hat den Vorteil, dass die Ware immer verfügbar ist, wenn sie im Online-Shop angeboten wird.

Beim Großhandelslager kann es hingegen vorkommen, dass die Ware bereits ausverkauft ist und der Retailer damit seinem Kunden keine Ware liefern kann. Dafür ist diese Variante meistens deutlich günstiger als ein Konsignationslager. Für ein Konsignationslager muss in der Regel Miete bezahlt werden und es gibt Abnahmeverpflichtungen gegenüber dem Großhändler.

Es gibt aber auch weitere Modelle. Bei Taobao suchen viele Chinesen im Kundenauftrag Produkte. Bei Taobao handelt es sich um eine Online-Plattform, die für den chinesischen Markt bestimmt ist. Chinesische Produkte sind besonders günstig und daher sehr gefragt. Diese Chinesen handeln als Agenten und besitzen ihr eigenes Lager und bieten für ihre Kunden Lagerflächen an. Das heißt, die Ware wird direkt aus China verschickt.

Retailer kaufen aber auch bei Alibaba, einer bekannten Plattform für Produkte, Waren ein und lagern den Verkauf an ein Fulfillment-Center im jeweiligen Land aus. Als Fulfillment-Center versteht man Anbieter wie Amazon, die sämtliche Leistungen übernehmen. Dafür muss der Händler oder Wiederverkäufer die Waren direkt an Amazon senden.

Auch bei Ebay handelt es sich um einen Fullfilment-Anbieter. Zu beachten ist dabei, dass Fullfilment-Center entsprechende Provisionen verlangen. Dafür bieten sie gerade für Beginner viel Starthilfe, sind unkomplizierter und erleichtern den Einstieg.

Als weitere Variante eignen sich auch Marktplätze wie Spreadshirt und Society6. Bei diesen Anbietern können Designer ihre Arbeit hochladen. Die Kunden entscheiden dann selbst, welche Ware mit dem jeweiligen Motiv bedruckt wird.

Wie fängt man überhaupt an?

Dropshipping

Um Dropshipping-Produkte anzubieten, musst du nur bei einem Lieferanten ein Konto eröffnen. Dafür bieten sich Lieferantendatenbanken wie Alibaba, Dropship-Direct oder AliExpress an. Außerdem besteht die Möglichkeit, im Backend deines Onlineshops ein Lieferantenverzeichnis aufzusuchen, beispielsweise DSers. So kannst du Millionen von Produkten aus Marktplätzen beziehen und einfach in deinen Shop importieren.

Deine Hauptaufgabe ist es, den Shop zu erstellen, Produkte auszuwählen und natürlich das Marketing für die Produkte. Du legst zudem Preise für die Produkte fest, recherchierst die Versandkosten und sorgst dafür, dass dein Gewinn profitabel ist. Das heißt die Gewinnspanne sollte sich für dich am Ende auch lohnen.



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Vor- und Nachteile des Dropshipping-Modells

Der wohl größte Vorteil des Dropshippings ist, dass du wenig Kapital für den Start benötigst. Du hast keine Personalkosten, benötigst keine Geschäftsräume und kein eigenes Lager. Auch für den Kauf der Ware musst du nicht in Vorleistung gehen. Bei diesem Geschäftsmodell entstehen dir Kosten für das Hosten deiner Website, für das Programmieren der Seite, für die Domain oder für das E-Commerce-Shopsystem (beispielsweise WooCommerce, Shopify, Magento). Außerdem kostet dich das Marketing Geld, weil du beispielsweise Visitenkarten oder ein Logo erstellen lässt.

Das System ermöglicht dir, viele Produkte von verschiedenen Großhändlern anzubieten, die du aber auch jederzeit wieder ändern kannst. Dein Onlineshop kann dadurch sehr schnell wachsen.

Doch wo es viel Licht, also viele Vorteile, gibt, gibt es natürlich auch Nachteile. Da du die Ware nie in den Händen halten wirst, kannst du die Qualität nicht überprüfen. Die meisten Produkte stammen aus China, das bringt also ein Risiko mit sich. Zudem gehen Waren auf dem langen Versandweg auch verloren oder werden beschädigt. Das wirkt sich unter Umständen negativ auf die Kundenzufriedenheit aus.

Je nachdem, welche Produkte du anbieten willst, kann auch die Konkurrenz sehr groß sein. Das wirkt sich negativ auf die Gewinnmarge aus, denn es könnte ein Preiswettkampf entstehen. Daher ist es ratsam, sich auf Nischen-Produkte zu spezialisieren. Der Zeitaufwand für Dropshipper sollte insgesamt nicht unterschätzt werden. Ein Online-Shop bringt viel Arbeit mit sich und muss ständig aktualisiert werden. Durch Cross-Selling (Querverkauf ähnlicher Produkte), Bulk-Sales (Massenabsatz) und Upselling (Verkauf von Upgrades oder teurer Ware) kannst du deinen Gewinn optimieren.

Außerdem können die Versandkosten für den Endkunden extrem hoch sein, was wiederum zu Unzufriedenheit führt. Das liegt daran, dass du die Ware von verschiedenen Händlern einkaufen musst. Auch um das Retourenmanagement musst du dich unter Umständen kümmern, wenn du beispielsweise nicht auf ein Fullfilment-Angebot zurückgreifst. In Summe ist Dropshipping also zeitintensiv.



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Wie finde ich geeignete Produkte?

Dropshipping

Die Waren, die du anbietest, entscheiden maßgeblich über deinen Erfolg in diesem Geschäft. Die Auswahl ist ein entscheidender Faktor. Deshalb ist es wichtig, in die Recherche viel Zeit zu investieren und nicht das erstbeste Produkt zu nehmen.

Zunächst solltest du dir überlegen, welches Ziel du langfristig verfolgst. Deshalb wird grundsätzlich zwischen Brandbuilding, also Markenbildung, und Cashflow, also Profit, unterschieden. Wer auf Cashflow setzt, legt seinen Fokus allein auf die Profitabilität des Produkts. Dadurch kannst du schnellen Umsatz generieren. Unter Umständen ist das Modell aber nicht langfristig, weil Produkte natürlich auch Trends unterliegen.

Beim Brandbuilding steht die Marke von Produkten im Mittelpunkt. Das kann zum Beispiel eine Elektronikmarke sein oder eine Kleidungsmarke. Brandbuilding ist kapitalintensiver, dafür aber langfristiger angelegt. Zusätzlich kommt die Frage hinzu, ob du klassisches Dropshipping bevorzugst oder lieber Print on Demand.

Beim klassischen Dropshipping werden Produkte von Herstellern oder Großhändlern bezogen. Die Einkaufspreise sind niedrig, ein schneller Start ist leicht und du benötigst wenig Kapital. Dafür ist die Suche nach entsprechenden Partnern schwieriger und seit der Zollreform 2021 fallen Einfuhrumsatzsteuern an.

Print on Demand ermöglicht es dir, Produkte anzubieten, die gerade sehr gefragt sind. Klassische Print-on-Demand-Produkte sind T-Shirts, Handyhüllen, Tassen oder Sweatshirts. Die Einkaufspreise sind in diesem Bereich hoch und es gibt viel Konkurrenz.

In Summe lässt sich sagen, dass natürlich nicht jedes Produkt für das Geschäftsmodell geeignet ist. Dein Produkt sollte nachgefragt sein, Emotionen auslösen und einen Vorteil für den Kunden haben, beispielsweise den Alltag erleichtern. Außerdem sollten sich deine Waren von der Konkurrenz abheben und eine genaue Zielgruppe haben. Es empfiehlt sich daher, in den sozialen Netzwerken zu recherchieren. Womit beschäftigt sich deine Zielgruppe? Was ist gerade angesagt und was liegt im Trend? Gerade auf Facebook kannst du einfach herausfinden, was in anderen Ländern bereits Trend ist, welche Produktvideos besonders gefragt sind und was andere Dropshipper im Ausland anbieten. Auch auf Plattformen wie Alibaba und AliExpress kannst du nach Produkten recherchieren.

Unser Fazit zu Dropshipping

Das Dropshipping-Modell ist ein Geschäftsmodell, das dir langfristig Einnahmen bringen kann. Allerdings steckt dahinter auch eine Portion Arbeit. Auch wenn der Versand entfällt und du dich nicht um die Logistik kümmern musst, musst du viel Zeit investieren. Dem gegenüber steht aber der Vorteil, dass du auch ohne Startkapital beginnen kannst und ein dauerhaftes Modell finden kannst.

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Bilder: Jacob Lund, Bits and Splits, Moon Safari / stock.adobe.com

Ajouré MEN Redaktion
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