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Was du über Depressionen wissen solltest

Es ist nicht immer leicht, die Symptome einer Depression zu definieren. Den Betroffenen fällt es oft schwer, frei darüber zu reden. Zudem ist es für sie nicht einfach, diese genau einzuordnen. Das liegt daran, dass die körperlichen Symptome der Depression oft zu ungenau sind. Aufgrund dessen denken viele Erkrankte, dass sie körperlich beeinträchtigt sind. Daher ist es wichtig, dass Ärzte und Psychotherapeuten sehr akribisch nach den Symptomen suchen und den Patienten fragen.

Was sind die Hauptsymptome einer Depression?

Die wichtigsten Symptome einer Depression, die sogenannten Hauptsymptome, äußern sich in einer depressiven, niedergeschlagenen Stimmung. Betroffene sind freudlos und verlieren das Interesse an vielen Dingen. Weitere Symptome sind schnelle Ermüdbarkeit und Antriebslosigkeit.

Wie äußern sich die Nebensymptome?

Bei einer Depression zeigen sich nicht nur die Hauptsymptome, sondern auch Nebensymptome. Auch diese sollten analysiert werden, um die Schwere der Depression festzustellen.

Solche Symptome sind reduzierte Aufmerksamkeit und Konzentration. Das Selbstvertrauen und das Selbstwertgefühl sinken. Es stellen sich Schuldgefühle und Wertlosigkeit ein. Die Zukunftsängste sind enorm groß. Einige Patienten haben Suizidgedanken bis hin zum Suizidversuch oder verletzen sich selbst.

Weitere Symptome können Appetitlosigkeit und Schlafstörungen sein.

Wie lässt sich die Depression diagnostizieren?

Eine Depression lässt sich diagnostizieren, sofern zwei oder mehr der Haut- und zwei der Nebensymptome vorhanden sind. Zudem müssen die Symptome länger als zwei Wochen anhalten. Deshalb ist bei der Einschätzung neben dem aktuellen Zustand auch jene der letzten Wochen von Bedeutung.

Nicht nur die seelischen Symptome können belastend sein. Hinzu kommen körperliche Beeinträchtigungen, die auch ein Indiz für die Depression sein können. Wer Herzrhythmusstörungen oder Atemnot hat, denkt selten an eine seelische Verstimmung, sondern glaubt an physische Ursachen.

Daher erfolgt die Diagnose der Depression auch über die Fragen zum körperlichen Zustand. Physische Symptome einer Depression sind zum Beispiel generelle Abgeschlagenheit. Schlafstörungen zeigen sich durch Schwierigkeiten beim Ein- und Durchschlafen.

Weitere Symptome sind Gewichtsverlust, Magenschmerzen, Verdauungsprobleme, Kopfschmerzen und Schmerzen in anderen Bereichen. Das Druckgefühl in der Brust und im Hals nimmt zu, bis hin zu Atem- oder Herz- und Kreislaufstörungen. Der Patient hat Augenflimmern oder Schwindelgefühle und Sehstörungen.

Es kommt zu Muskelverspannungen, inklusive plötzlicher Schmerzen. Der Verlust der sexuellen Libido, sexuelle Funktionsstörungen und Impotenz können ebenfalls Symptome der Depression sein.

Was bestimmt die Symptome einer Depression?

Die Symptome der Depression werden darüber hinaus von kulturellen Aspekten bestimmt. In einigen Kulturen zeigen sich psychische Beschwerden, insbesondere durch körperliche Symptome. Das erschwert den Psychotherapeuten und Ärzten die Diagnose der Depression.

Beim Gespräch mit dem Patienten achten Ärzte und Psychotherapeuten auf Faktoren wie Sprache, Verhalten und Kleidung. Wer kaum Gefühle zeigt, leise spricht und durch eine gebeugte Körperhaltung auffällt, kann an einer Depression leiden. Hilfeleistung bei der Diagnose einer Depression können Angehörige leisten. Diese können den Verdacht unterstützen oder entkräften.

Das Gespräch mit dem behandelnden Arzt beziehungsweise Psychotherapeuten ist von größter Bedeutung, um eine Depression und ihre Ausprägung zu erkennen. Wichtig ist, dass der Patient offen darüber spricht. Nur so sind Mediziner in der Lage, eine Depression sicher erkennen zu können. Nur auf dieser Basis ist es möglich, eine effiziente Behandlung durchzuführen.

Sollte bei dir eine Depression diagnostiziert werden, kannst du zusammen mit deinem Arzt oder Psychotherapeuten die folgende Therapie besprechen. Häufig lassen sich die Erkrankung selbst und die Symptome erfolgreich behandeln.

Welche Möglichkeiten gibt es zur Behandlung einer Depression?

Verfügbar sind verschiedene Behandlungsansätze, um eine Depression zu therapieren. Möglich sind die Behandlung durch Medikamente oder eine Psychotherapie. Eine Kombination dieser beiden Wege ist gegebenenfalls auch hilfreich.

Begleitend können weitere Behandlungen eingeleitet werden, beispielsweise Bewegungs-, Licht- und Wachtherapien.

Gibt es noch andere Behandlungsansätze gegen eine Depression?

Es gibt noch weitere Behandlungsmethoden gegen eine Depression. Angeboten werden Selbsthilfegruppen, Online-Kurse oder DVDs auf der Basis psychotherapeutischer Maßnahmen. Das ist eine Möglichkeit für dich, wenn du noch keinen Platz für eine Therapie bekommen hast oder die Symptome der Depression nur leicht ausgeprägt sind.

Das kannst du zu Hause am Computer durchführen oder du gehst zur Selbsthilfegruppe, um dort aktiv gegen die Depression vorzugehen. Es gibt Hinweise aus Studien, die auf eine Besserung durch solche Maßnahmen deuten. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten dafür allerdings nicht. Trotzdem kann es möglich sein. Deshalb lohnt es sich, mit der deiner Krankenkasse darüber zu sprechen und das abzuklären.

Welche Therapie für dich infrage kommt, ist von der Ausprägung der Depression und dem individuellen Krankheitsverlauf abhängig. Dabei fließen auch deine Lebensumstände, Wertvorstellungen und Bedürfnisse mit ein. Vor dem Beginn der Behandlung solltest du unbedingt mit deinem Arzt und/oder Psychotherapeuten über die Risiken und Nutzen sprechen, ehe du eine Entscheidung triffst. Grundsätzlich ist es aber so, dass die Therapie verschiedene Ziele hat.

Eine Behandlung soll die Symptome deiner Depression deutlich vermindern, sodass du deine seelische Balance zurückerhältst. Das sorgt dafür, dass du deinen Alltag wieder bewältigen kannst.

Darüber hinaus soll die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls möglichst gering sein, damit du im späteren Verlauf nicht erneut an einer Depression erkrankst.

Was kannst du selber gegen die Symptome tun?

Es gibt eine sogenannte Patientenleitlinie von Teilnehmern von Selbsthilfegruppen. Diese haben Tipps und Ratschläge für andere Betroffene erarbeitet. Diese entstammen nicht der Ärzteleitlinie, können aber dennoch hilfreich sein.

Von größter Bedeutung ist die Konsultation eines Facharztes oder eines Psychotherapeuten. Hilfreich ist es, eine Person Ihres Vertrauens mitzunehmen, die dich dabei unterstützt und deine Symptome objektiv schildern kann. Das hilft dabei, eine depressive Erkrankung zu erkennen und den Schweregrad auszumachen.

Möchtest du aktiv dagegen vorgehen, musst du dich und die Symptome behandeln lassen. Das ist der erste und wichtigste Schritt zu deiner Genesung. Du solltest wissen, dass die Behandlung Zeit in Anspruch nimmt. Deshalb musst du Geduld mitbringen. Rechne nicht damit, dass die Symptome bei der ersten Sitzung oder Medikamenteneinnahme plötzlich verschwinden.

Erste Besserungen zeigen sich in der Regel erst nach zwei bis vier Wochen. Bis die Symptome abklingen, können sechs Monate vergehen. Während der Behandlung können sich regelmäßig Stimmungsschwankungen einstellen. Trotzdem wirst du eine kontinuierliche Verbesserung bemerken. Nimm dir die Zeit, die erforderlich ist, um vollständig zu genesen.

Weitere Informationen über die Depression erhältst du beim Bundesgesundheitsministerium.

 

 

Foto: SHOTPRIME STUDIO / stock.adobe.com

Ajouré MEN Redaktion
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