AjoureLifestyleBeziehungMorgenlatte: Alles, was du schon immer mal über "Morning Wood" wissen wolltest

Morgenlatte: Alles, was du schon immer mal über „Morning Wood“ wissen wolltest

Du wachst auf und dein kleiner Freund steht wie eine Eins. Gratulation, du hast eine Morgenlatte! Eigentlich seltsam, dass dieses Phänomen nicht seltener diskutiert wird, denn es tritt bei gesunden Männern fast jeden Tag auf. Nun könnte man meinen, dass Fakten rund um das Thema „morgendliche Erektion“ einzig und allein als Party-Wissen interessant sind. Stimmt nicht! Gerade wenn sich am Morgen nichts regt, solltest du vielleicht deinen Lifestyle überdenken.

Auf einen Blick:
  • Die Morgenlatte ist keine normale Erektion in diesem Sinne. Sie entsteht nicht aus sexueller Erregtheit, sondern hat einen gesundheitlich wichtigen Aspekt.
  • Ein gesunder Mann kann im Schnitt zwischen 3 und 5 Erektionen pro Nacht bekommen. Die letzte dieser Erektionen findet meistens statt, wenn wir aufwachen. Das ist dann die Morgenlatte.
  • Sogar Männer mit Erektionsstörung können eine Morgenlatte bekommen

Darum bekommst du eine Morgenlatte!

Wir haben bereits geklärt, dass das Phänomen nichts mit der Prostata oder deiner (unbestreitbaren) Potenz zu tun hat. Womit aber dann? Ganz ehrlich: Die Wissenschaft ist sich noch uneins. Trotzdem gibt es eine wichtige Vermutung: Die REM-Schlafphasen könnten etwas damit zu tun haben.

Jede Nacht durchlaufen wir unterschiedliche Schlafphasen. Tiefschlaf und seichtere Phasen wechseln sich ab. Gerade in den Morgenstunden erleben wir REM-Schlaf. Der Begriff steht für „Rapid Eye Movement“, denn in dieser Schlafphase bewegen sich deine Augen wie wild hin und her. In der REM-Phase träumen wir am meisten.

Folgende Schlafphasen gibt es in einem Schlafzyklus:

  • Schlafphase I (leichter Schlaf)
  • Schlafphase II (tieferer Schlaf, macht mehr als fünfzig Prozent des Gesamtschlafs aus)
  • Schlafphase III (Übergang in den Tiefschlaf)
  • Schlafphase IV (Tiefschlaf)
  • REM-Schlaf (Rapid Eye Movement)

Ein Schlafzyklus dauert ca. 1,5 Stunden. Pro Nacht durchschläfst du ca. 3 bis 5 Schlafzyklen. Also so viele Schlafzyklen, wie nächtliche Erektionen.

Es passiert aber noch viel mehr in unserem Körper. Besonders entscheidend ist, dass sich Pulsschlag und Atemfrequenz erhöhen. Dadurch wird natürlich auch mehr Blut durch den Körper gepumpt und die Chance auf einen erigierten Penis steigt. Wenn du im Fitnessstudio schon mal eine Latte bekommen hast, dann weißt du bereits, was Sache ist. Auch beim Gewichtheben schießt das Blut nur so durch den Körper.

Es werden aber auch noch zwei weitere Gründe vermutet.

Zum einen produzieren Männer im Schlaf mehr Testosteron, was die Entstehung von morgendlichen Erektionen begünstigt.

Zum anderen wird während des Schlafs vermehrt Stickstoffmonoxid ausgeschüttet. Dies führt zu einer Tiefenentspannung des Liebesmuskels. In der Folge soll das Glied besser durchblutet werden. Bislang ist dies allerdings nur Theorie – ein tolles Forschungsgebiet für angehende Biologen.


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Ist das morgentlich salutieren gesund?

Morgenlatte

Wie wir gesehen haben, gibt es körperliche Ursachen für die Morgenlatte. Bei einer normalen Erektion ist die Ursache meist sexuelle Erregung. Damit ist aber noch nicht geklärt, ob die Morgenlatte gesund ist. Prinzipiell sollten wir aber auch eher von „nächtlichen und morgendlichen Erektionen“ sprechen. Warum? Weil wir pro Nacht 4-5x steif werden.

Dies ist auch gut so, denn bleiben die Erektionen aus, kann das Penisgewebe Schaden nehmen. Die Morgenlatte ist im Grunde ein Wartungsmechanismus des Körpers, der sicherstellt, dass dein Kollege immer einsatzfähig bleibt.

Zuviel des Guten ist allerdings Grund für Sorge. Wenn das Blut nämlich nicht mehr abfließt, kann dies dem Glied nachhaltigen Schaden zufügen. Ein solcher „Priapismus“ bleibt dir hoffentlich erspart. Eine Dauererektion ist nämlich sehr schmerzhaft und kann in manchen Fällen nur durch eine Drainage im Krankenhaus aufgelöst werden. Muss man nicht haben.

Was tun, wenn das „Morning Wood“ ausbleibt?

Es ist normal, dass wir nicht immer eine Morgenlatte bemerken. Vielleicht hattest du die Erektion bereits und bist erst aufgewacht, als sie schon wieder weg war.

Wenn wir vorhin darüber sprachen, dass die Morgenlatte nichts mit der Potenz zu tun hat, müssen wir dies nun ein wenig eingrenzen. Der Begriff der „Impotenz“ ist nämlich ein wenig schwammig.


Es gibt neben psychischen nämlich auch körperliche Ursachen einer erektilen Dysfunktion. Wenn deine Erektionen am Morgen generell softer werden, dann solltest du dies besser mit einem Facharzt abklären. Da Impotenz aufgrund körperlicher Ursachen eher ältere Männer betrifft, lohnt es sich, andere Ursachen in Betracht zu ziehen. So kommst du vielleicht sogar anderen Lifestyle- & Gesundheitsproblemen auf die Spur.

Schritt 1: Prüfe zuerst, ob sich etwas an deinem Schlafrhythmus verändert hat. Gerade bei Jetlag oder nach der Umstellung auf Sommer oder Winterzeit kann unsere Biologie heftig durcheinanderkommen. Allerdings können auch Schlafstörungen generell eine Ursache sein.

Schritt 2: Frage dich auch ehrlich, ob dein Stresslevel noch akzeptabel ist. Gerade wenn du im Job stark eingebunden bist oder Ärger mit deiner Partnerin hast, wird Kortisol ausgeschüttet. Das Stresshormon ist machtvoller Gegenspieler jeder Erektion!

Besonders wichtig: Verschiedene Erkrankungen von Depression bis hin zu Übergewicht oder Herz-Kreislauf-Problemen können Morgenlatten abwürgen. Vielleicht hast du aber auch begonnen, ein neues Medikament einzunehmen. Schaue hierzu am besten auf den Beipackzettel. Spoiler Alert: Viele Antidepressiva sind Gift für die Libido.

Auch ein Mangel an Testosteron kann ein möglicher Grund sein. Durch Speicheltests kannst du dies heutzutage schnell und günstig überprüfen.


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Die Morgenlatte kommt nicht mehr – was jetzt?!

Morgenlatte

Zuerst Ruhe bewahren und mit dem Ausschlussverfahren den Grund herausfinden. Im Zweifel kannst du auch den Doc deines Vertrauens befragen. Generell gibt es aber ein paar Dinge, die du selber tun kannst, um morgens mit einer netten Überraschung aufzuwachen:

  • Betreibe Schlafhygiene. Das Bett ist nur zum Schlafen und für Sex da! Leg dich auch am besten zu relativ festen Zeiten hin, damit der Schlafzyklus sich synchronisiert.
  • Baue Stress ab. Ob Sport, autogenes Training, Meditation oder ausgiebigen Sex – es gibt viele Möglichkeiten für dich. Sei dir selber wichtig und gehe deinen Hobbys nach.

Nur in den seltensten Fällen ist es nötig, in die nächste Praxis zu laufen. Sprich es aber ruhig mal an und lass dir von deinem Arzt Tipps geben. Vielleicht kommt ihr gemeinsam der Ursache auf die Schliche, damit du dein Leben gesünder und produktiver gestalten kannst.

Zwei Morgenlatte-Mythen

Mit der Morgenlatte haben sich viele Hobby-Biologen schnell ein paar mögliche Ursachen zusammengereimt, warum dieses morgendliche Phänomen auftritt. Hier sind zwei Morgenlatte-Mythen, die natürlich völliger Schwachsinn sind:

Mythos 1: Du bist andauernd sexuell erregt
Es wäre schön anzunehmen, dass dies ein Zeichen allgemeiner Potenz zu tun hätte. Sexuelle Erregung spielt jedoch nur eine untergeordnete Rolle. Lediglich 8 % unserer Träume sind erotischer Natur. Trotzdem wachen wir viel öfter mit einem Matrosen auf, der bereit ist, in See zu stechen.

Mythos 2: Du hast eine volle Blase
Früher hat man geglaubt, dass eine volle Blase hinter der Morgenlatte stecken könnte. Die Erklärung leuchtet durchaus ein. Wenn sich die Blase füllt, dann drückt diese nämlich auf die Prostata. Wenn du im Bett experimentierfreudig bist, dann weißt du, dass eine Stimulierung der Vorsteherdrüse als sehr lustvoll erlebt werden kann. Warum ist die These der vollen Blase aber trotzdem falsch?

Ganz einfach: Morgendliche Erektionen treten auch auf, wenn die Blase leer ist. Außerdem: Regt sich etwas in deiner Hose, wenn du mal dringend pinkeln musst? Wenn du diese Frage mit „Ja“ beantwortest, dann sei dir an dieser Stelle herzlich gratuliert. Geht es dir wie den meisten von uns, dann wird die einzige Lust, die du dann verspürst, die „Lust, schnell aufs Klo zu gehen“ sein.

Abschließendes Fazit zur Morgenlatte:

Morgenlatte

Um es auf den Punkt zu bringen: Die Morgenlatte ist ein Anzeichen für ein gesundes Glied. Es kommt sogar mehrmals pro Nacht vor, dass du eine Erektion bekommst. Das passiert ohne sexuelle Erregung und ist wichtig für die Funktionalität und Gesundheit deines besten Stücks. Sollte eine morgendliche Erektion ausbleiben, solltest du Stress reduzieren, deinen Schlafrhythmus anpassen und eventuell zum Arzt gehen, da das ausbleiben einer Morgenlatte ein frühes Anzeichen für erektile Dysfunktion sein kann.

 

Bilder: marjan4782, maniacvector, Alexey, Valerii Apetroaiei / stock.adobe.com

Ajouré MEN Redaktion
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