Der schwedische Autobauer Volvo hat in Australien Probleme mit den Einheimischen … um genau zu sein: mit Kängurus. Tatsächlich schaffen es Kängurus, die selbstfahrenden Autos von Volvo ins Schwitzen zu bringen.
Eigentlich soll bis 2021 die Serienreife von Volvos selbstfahrenden Autos erreicht sein. Im Moment werden in Australien Tests gefahren, doch die springenden Tiere sorgen für ordentliche Probleme. Der Tiererkennungs-Algorithmus kann die Entfernung zu den Tieren nicht korrekt einschätzen, wenn sich diese mitten im Sprung befinden.
Die selbstfahrenden Autos von Volvo suchen sich ihren Referenzpunkt am Boden. Die teilweise unvorhersehbaren Bewegungen der Kängurus sind nur schwer für die Technik einzuschätzen. Schließlich springen die Beuteltiere in Australien ja nicht grade selten über die Straßen.
Hinzu kommt, dass viele „Straßen“ in Australien gar nicht richtig befestigt sind. Fehlende Straßenmarkierungen und teilweise sogar Sandwege erschweren Volvo die Arbeit umso mehr. Die sogenannten „Roadtrains“, das sind bis zu 50 Meter lange Lastwagen, stellen ebenfalls eine Herausforderung dar.
Volvo muss wohl noch etwas an der Mechanik feilen. Mit dem Elchtest wiederum hatten die Schweden keine Probleme. Der Elchtest ist ein Fahrmanöver, bei dem das Ausweichen vor einem plötzlich auf der Straße auftauchenden Hindernis simuliert wird. Mit Geschwindigkeiten zwischen 50 km/h und 80 km/h wird ein ungebremster Spurwechsel durchgeführt. Sollte das Fahrzeug kippen, ist es natürlich durchgefallen.
Nach dem Elchtest wurde das Elektronische Stabilitätsprogramm (ESP) entwickelt. Dieses sorgt zwar dafür, dass das Auto nach Möglichkeit nicht umkippt, allerdings sind wir dann wieder bei der Problematik, die Gefahr zu erkennen. Das kulturelle Treffen der anderen Art geht hoffentlich gut für Volvo aus, denn der Zeitplan ist eng. 2021 sollen Volvos Autos anderen Herstellern in Sachen autonomes Fahren Konkurrenz machen.
Der Gedanke, dass ein Raum voller geschulter Ingenieure auf einen Bildschirm mit Kängurus schaut, ist schon amüsant. Die Beuteltiere richtig einzuschätzen frisst hoffentlich nicht allzu viele Ressourcen, denn bereits vor etwa anderthalb Jahren wurde im Tidbinbilla Naturreservat in Canberra ein Forschungsaufenthalt durchgeführt, um die Tiere genauestens zu studieren.
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