Der Marsianer – Rettet Mark Watney
Als auf dem Mars ein gewaltiger Sturm losbricht, bedeutet das für die Crew der Ares-3 Mission, sofortigen Missionsabbruch. Bei dem Versuch mitten im Sturm ins Shuttle zu gelangen, wird Botaniker Mark Watney (Matt Damon) von einem umherfliegenden Trümmerteil getroffen und in den Sturm katapultiert. Als sein Team ihn weder finden, noch ein Lebenszeichen vom Biossystem seines Anzuges erhält, gehen sie davon aus, dass Watney umgekommen ist und treten die Rückreise zur Erde an.
Doch Mark Watney lebt und setzt alles daran um dies auch zu bleiben. Doch ohne den Kontakt zur Erde ist sein Kampf aussichtslos. Dennoch läst er sich nicht unterkriegen und setzt alles daran sich in der misslichen Lage zu behaupten. Und dann, endlich, eine Verbindung zur Erde.
Mars macht mobil
Nachdem mit Interstellar ein Weltraumfilm mit viel fiktionaleren Ansätzen erfolgreich ins Rennen geschickt wurde, hat nun Regieprofie Ridley Scott mit „Der Marsianer – Rettet Mark Watney“, einen deutlich realistischeren Film abgeliefert, der dennoch Science-Fiction in Reinkultur ist.
Doch der realistischere Ansatz, der auch schon der Buchvorlage von Andy Weir zugrunde liegt, zahlt sich aus. Scott versteht es, mit klassischer Erzählstruktur, starken Bildern und einem unglaublich starken Haptdarsteller die moderne Robinson Crusoe Erzählung für den Zuschauer lebendig werden zu lassen. Dabei kürzt der Film das Buch an den richtigen Stellen und erweitert (leicht) dort wo es sinnvoll ist, den parallelen Handlungsstrang zu Watneys Überlebenskampf.
Neben der tollen optischen und didaktischen Arbeit des Filmteams, ist es aber vor allem einem Mann geschuldet, dass der Film so lebendig daher kommt. Matt Damon, zeigt als Mark Watney eine grandiose Einzelleistung und präsentiert den nicht aufgebenden, bastelfreudigen Botaniker-Astronauten mit einer unglaublichen Spielfreude, dass selbst die einfachsten Momente ein Hingucker sind.
Und auch wenn ihm mit Jeff Daniels, Chiwetel Ejofor, Jessica Chastain, Sean Bean und vielen weiteren starke Darsteller zur Seite stehen, so lebt und atmet der Film doch mit und durch Matt Damon.
Dass das so gut gelingt liegt allerdings auch an der Geschichte und der Rolle, die, untypisch für Weltallszenarien, viel Humor an den Tag legt, der einen schönen Kontrast zu den teilweise dramatischen Momenten einnimmt, dabei aber nie aufgesetzt wirkt, sondern sich schön ins Gesamtbild integriert. Ebenso die Wahl der Musik, die, das sei hier an dieser Stelle gesagt, etwas unerwartet kommt, dafür aber umso tollere Augenblicke beschert.
Kinostart: 8. Oktober 2015
Guter Film, dank guter Zutaten
Im Gesamten betrachtet ist „Der Marsianer – Rettet Mark Watney“ ein bisschen das, was sich so mancher, der mit Interstellar unzufrieden war, vermutlich erhofft hatte. Aber auch die Zuschauer, die Interstellar mochten, dürfte der Film gefallen. Wer Interesse an einer modernen, realistischen und auf dem Mars spielenden Sci-Fi Version von Robinson Crusoe hat, wird mit dieser Geschichte bestens bedient.
Fotos: Fox Deutschland