CLUESO STADTRANDLICHTER
Irgendwann kam jedoch ein Song.
Einfach so, ohne dass er darauf geachtet hatte, was die anderen gerade so machen, welche Styles da draußen gerade angesagt sind. Der Song war ganz einfach da, ohne Konzept und ohne Plan. “Wir saßen im zweiten oder dritten Bandcamp zusammen. Auf einmal spielte unser Gitarrist Christoph ein paar Akkorde, die Band legte los, alles ging sehr schnell”, erzählt Clueso. “Sogar den Text haben wir gemeinsam geschrieben. Der Song ‘Stadtrandlichter’ war geboren.” Ein Befreiungsschlag. Drama raus, Tür auf. Rock, Electro, Blues, Pop, HipHop, alles rein in die Musik. Ausmisten, über den Tellerrand schauen, tradierte Modelle in Frage stellen. Sich Filme fahren. Alte Seile kappen. Alles neu. Und plötzlich war sie wieder da, die Leidenschaft. Das bisschen Schlampige und Rumpelige, aber auch das Zerbrechliche, Echte und Schöne, das diese Musik so ausmacht.
Wir spüren genau was Clueso sagt: Es ist einfach ein Ton, den man spüren sollte, wenn Clueso im seinem Refrain von Freidrehen singt: “Freidrehen, die Dinge nicht benennen, einfach die Luft anbrennen, kommt lasst uns freidrehen, lass den Gedanken zu, es gibt
nichts zu tun, außer freidrehen, wir hab’n die Zeit gezählt, das hat uns so gefehlt, kommt lasst uns, kommt lasst uns.”
Dieser Sound geht tief in uns, und ja –
auch wir wollen Freidrehen.
Foto: Christoph Koestlin / PR
Clueso – Stadtrandlichter
(Album, VÖ 19.09.2014)