Klar, du hast eine super Bauchmuskulatur. Ja? Ich weiß nicht, rein von der Optik her lässt sich das nämlich nur sehr schwer beurteilen. Es gibt die so genannten „Mager-Sixpacks“, wobei die Leute typischerweise nur extrem wenig Körperfett haben, sodass die Muskulatur zum Vorschein kommt (beispielsweise das typische 08/15 Männermodel) und dann gibt’s die dicken Sixpacks, die trotz eines Körperfettanteils von durchaus mal 10-12% zum Vorschein kommen, weil die Muskulatur einfach dick genug ist.
Beispielsweise Rich Froning könnte unter diese Kategorie fallen. In seinem Profil kannst du sehen, dass er nicht gerade dürr gebaut ist. Aber selbst solche Muskelberge sind nicht unbedingt ein Zeichen für eine gut trainierte Bauchmuskulatur. Es kommt nämlich nicht rein darauf an, eine hohe Maximalkraft mit deiner Muskulatur erzielen zu können, sondern vor allem auf die Reaktivkraft.
Unsere Rumpfmuskulatur ist hauptsächlich zur Stabilisierung des Körpers und unserer Bewegungen da. Daher sollte sie auch so trainiert werden und nicht mit Unmengen an Crunches und Sit-Ups. Stabilisierende Übungen in Kombinationen mit dynamischen sind der Schlüssel zum Erfolg. Aber wirklich wichtig wird die Rumpfmuskulatur erst, wenn du sie wirklich reaktiv nutzen musst. Das passiert beispielsweise, wenn du beim Fußball von deinem Gegner in deiner Bewegung zur Seite gedrückt wirst oder als super Beispiel beim Body-Check im Eishockey. Genauso arbeitet deine Muskulatur aber reaktiv, wenn du stolperst und dich noch blitzschnell abfängst. Wer eine ganz schlechte Reaktivkraft besitzt, ist dabei dann enorm anfällig für Hexenschüsse und Co.
Wie aber testest und trainierst du deine Reaktivkraft? Dafür gibt’s eine super Übung, die dir gleich beides zeigt.
Nimm deinen Trainingspartner zur Hand und gehe in den Liegestütz. Dein Partner steht hinter dir und hebt dich an den Füßen hoch bis du in der „Schubkarre“ bist. Und jetzt geht das Spiel für euch los. Dein Trainingspartner sollte jetzt nach Lust und Laune jeweils einen deiner Füße loslassen. Wenn du eine super Reaktivkraft und Körperspannung hast, wirst du nur einen sehr geringen Ausschlag in deinem jetzt freien Bein feststellen. Leider ist die traurige Realität, dass selbst bei vielen sogenannten „Fitness-Experten“ der Ausschlag teilweise so groß ist, dass das freie Bein den Boden berührt. Dein Trainingspartner kann beliebig oft die Seite wechseln oder auch die Frequenz, in der er einen deiner Füße loslässt. So ist sichergestellt, dass du dich nicht darauf vorbereiten kannst, welches Bein als nächstes getestet wird.
Um noch etwas Variation in das Training der Bauchmuskulatur zu bringen, ist beispielsweise auch ein Schubkarrenrennen mit einem zweiten Trainingspaar denkbar. Ebenso eine schier unerschöpfliche Anzahl an Medizinballübung, wie ihr sie auf heartcore-athletics.com findet, sowie jegliche Formen des Krabbelns und Kriechens, wie ihr sie im Primal Move findet.
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