Deadpool – Die Story
Wade Wilson (Ryan Reynolds), Ex-Special Forces, Söldner und Großmaul, verdient sein Geld damit anderen Leuten das Maul zu stopfen. Das Geschäft läuft gut und als er obendrein mit Vanessa (Morena Baccarin) eine wunderschöne Freundin findet, die ebenso verrückt drauf ist wie er, scheint sein Glück perfekt.
Doch das Glück ist nicht von langer Dauer, denn als bei Wade Krebs im Endstadium diagnostiziert wird, ist für ihn klar, sein Leiden will er seiner Freundin nicht antuen. Vanessa hingegen zeigt sich kämpferisch und sucht nach allerlei Heilungsmöglichkeiten.
Eines Tages, Wade stattet wieder mal seiner Stammkneipe und damit seinem Freundes Weasel (T.J. Miller) einen Besuch ab, wartet dort ein mysteriöser Typ (Jed Rees) auf ihn, der Wade erzählt, dass die Organisation für die er arbeitet, in der Lage ist ihn zu heilen. Doch allzu bald stellt sich heraus, dass man keineswegs die Absicht hat, dem „Patienten“ zu helfen.
Und so findet sich Wade kurze Zeit später furchtbar entstellt und mutiert wieder. Einzig seine besonders starken Selbstheilungskräfte sind ein Bonus, der den Verlust seines Aussehens jedoch nur schwer aufzuwiegen vermag. Und so macht er sich in seiner neuen Rolle als Deadpool auf die Jagd nach der Organisation, deren Kopf Ajax (Ed Skrein) ihm das alles angetan hat.
Totgeglaubte leben länger
Nach 11 Jahren Hin und Her, mit geleaktem Material und mehrmaliger Überarbeitung, ist er nun im Kino zu bewundern, Deadpool, der durchgeknallteste (Anti-)Held aller Zeiten.
Als Ryan Reynolds 2009 für X-Men Origins: Wolverine in die Rolle des Wade Wilson/Deadpool schlüpfte, war bereits von seiner Seite aus der Wunsch da, diesen abgedrehten Helden in einem eigenen Film zu spielen. Zuvor schon hatte er mit verschiedenen Personen an einer möglichen Umsetzung gearbeitet.
Doch nach dem Wolverine Film kamen die Pläne erst einmal zum erliegen. Nun, 11 Jahre nach der ersten Deadpool Planung und verschiedenen Ansätzen später, ist es endlich soweit. Deadpool hat seinen eigenen Spielfilm im Kino. In der Hauptrolle, die treibende Kraft und Deadpool Fanboy, Ryan Reynolds.
Und der Film zeigt was möglich ist, wenn man, trotz der Auflage einen Mainstream tauglichen Film zu produzieren, nicht mit angezogener Handbremse rangeht. So ätzt und kalauert, splattert und prügelt sich Deadpool durch den Verlauf der Handlung. Mal amüsant witzig, mal extrem vulgär und absurd, zeigt der Film die vielen Seiten des, nicht immer so ganz zurechnungsfähigen, Beinahe-Helden.
Ryan Reynold selbst, so hat man das Gefühl, spielt Deadpool nicht, er IST Deadpool. So stülpt er sich den roten Anzug und die Maske wie eine zweite Haut über und verschmilzt mit dem Charakter. Neben Reynolds kommen sowohl Gegner als auch Verbündete zwar nicht so stark zum tragen, dennoch sind, mit Brianna Hildebrand und Andre Tricoteux, die die X-Men Negasonic Teenage Warhead und Colossus spielen, zwei Darsteller am Start, die für gute Action und amüsante Zwischeneinlagen sorgen. Außerdem darf T.J. Miller noch den ein oder anderen coolen Spruch klopfen, was er gekonnt absolviert. Ebenso Bösewicht Ed Skrein hat einige schöne Szenen, die besonders im direkten Kampf mit Deadpool Laune machen.
Die Kameraarbeit, der Look, sowie der Sound vom in der Zwischenzeit in Hollywood sehr etablierten Junkie XL, ist auf dem Niveau der anderen Marvelfilme und damit durchaus sehenswert. Und auch die Actionsequenzen und Effekte gelingen gut, auch wenn sie, Budget bedingt, alle eine Nummer kleiner ausfallen. Die Handlung selbst ist solide inszeniert, kommt jedoch ohne größere Überraschungen oder Raffinessen daher. Die grundsätzliche Schrägheit des Hauptcharakters und viele Seitenhiebe, Anspielungen und Easter Eggs sorgen dennoch dafür, dass man bestens unterhalten wird.
Pool is cool
Mit Deadpool läuft nun ein Film in den Kinos, der es schafft, sowohl mainstreamig zu sein, als auch das absurde Phänomen Deadpool richtig darzustellen. So werden Deadpool-Fans und alle, die auf abgedrehte Superaction mit Anzüglichkeiten, Splatter und einfacher Handlung stehen, voll auf ihre Kosten kommen.
Kinostart: 11. Februar 2016
Fotos: Twentieth Century Fox Deutschland