AjoureKinoCaptain Phillips - Großes Kino mal ganz anders

Captain Phillips – Großes Kino mal ganz anders

Im April 2009 droht ein amerikanisches Frachtschiff, in internationalen Gewässern vor der Küste von Somalia, von somalischen Piraten geentert zu werden. Der Kapitän, Richard Phillips (Tom Hanks), handelt geistesgegenwärtig und versucht das Beste aus der Situation zu machen, um seine Besatzung nicht zu gefährden. Doch die Piraten lassen sich nicht aufhalten und bringen das Schiff in ihre Gewalt. Der Großteil der Crew kann sich zwar im Schiff verstecken, doch können die Piraten so lange hingehalten werden bis Rettung kommt?

Reale Extremsituation mitreißend erzählt

Der Film basiert auf einer wahren Begebenheit und wurde auf Grundlage des Buches des echten Kapitän Phillips verfilmt. Er bietet genau das, was diese Geschichte und das Kino dieser Tage braucht. Eine realistische Erzählweise die keine Überhelden zeigt, die auch ein Stück weit gar als dokumentarisch daher kommt. Zu all den Superhelden und Fantasiegeschichten bietet dieser Streifen ein starkes Gegenstück.

Tom Hanks als Hauptperson, verwandelt sich nicht plötzlich in den Herrn der Lage, die somalischen Piraten sind nicht stumpf die Bösen und selbst die guten Momente behalten einen bitteren Beigeschmack. Auch werden die Ereignisse nicht zwanghaft filmisch überhöht, um noch mehr Dramatik zu erzeugen. So nimmt man eigentlich jede Handlung ab, ohne den Moment zu haben etwas unrealistisch zu finden oder sich beim „mal wieder typisch Hollywood“-Denken zu ertappen.

Neben den Hauptdarstellern sind Kamera und Schnitt sowie Farbgebung die wesentlichen Elemente, die diesen Streifen so real und lebendig wirken lassen. Ab dem Moment, wo die Piraten beginnen das Schiff zu entern, steht die Spannung, die bis zum Ende nicht abfällt. Auch verkommt der Film nicht zur sinnlosen Schnittorgie und behält, trotz Geschwindigkeit, Ruhe und Souveränität, die einem das ganze Ausmaß der Tragödie noch viel bewusster werden lassen.

Kein bisschen Sehnot

Captain Phillips ist wieder einmal ein Leinwandereignis, bei dem man eine uneingeschränkte Empfehlung aussprechen kann. Großes Kino, das auf allen Ebenen punktet. Ein Film, der über den puren Unterhaltungswert weit hinaus geht und der auch allen Superhelden-Fanboys (wie mir) als Kontrastprogramm durchaus gut tut.

Blackhat – Filmkritik & Trailer

Blackhat – Filmkritik & Trailer

Foto top: wikipedia.de; Captain Phillips (2013) Movie Poster, Columbia Pictures

Mario Macellaio
Mario Macellaio
Mario Macellaio ist ein talentierter Redakteur, der seine kreativen Fähigkeiten als Fotograf und Sounddesigner in die Welt der Kunst und Medien einbringt. Seine tiefe Leidenschaft für das Kino spiegelt sich nicht nur in seiner künstlerischen Arbeit, sondern auch in seiner Rolle als Filmkritiker wider. Mario verbindet seine visuelle und akustische Expertise, um tiefgründige und nuancierte Bewertungen von Filmen zu erstellen, die sowohl die technischen als auch die erzählerischen Aspekte des Filmemachens berücksichtigen. Seine Liebe zum Detail und sein scharfer Blick für Ästhetik machen seine Kritiken zu einem Muss für Kinoliebhaber. Darüber hinaus ist Mario bekannt für seine Schwäche für Wortspiele, die seinen Schreibstil einzigartig und unterhaltsam machen und oft einen humorvollen, geistreichen Unterton in seine Kritiken bringen.

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