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Sexpositiv?! Bitte was?

Klar, du kennst dich aus in der Welt der Erotik. Dennoch triffst auch du von Zeit zu Zeit auf Begriffe, die dir so gar nichts sagen. Einer dieser Ausdrücke ist bestimmt Sexpositiv. Auf einmal ist dieses Wort in aller Munde. Doch was hat es mit diesem Begriff auf sich? Was beschreibt er? Und handelt es sich dabei womöglich um ein für dich interessantes Thema? Diese Fragen wirst du schon bald beantworten können. Lies jetzt weiter und erfahre auf dieser Seite alles Wichtige über Sexpositiv. So leicht kannst du deinen sexuellen Horizont erweitern.

Die Geschichte von Sexpositiv

Ursprünglich stammt der Begriff aus den 70er und 80er Jahren. Er wurde hauptsächlich in der feministischen Bewegung geprägt. Bei Sexpositiv ging es darum, sich von der eher frauenfeindlichen Darstellung von Sex in der Pornographie zu distanzieren. Wichtig war dabei, nicht lustfeindlich aufzutreten, sondern positiv. Es ging aber auch darum, Sex nicht nur der patriarchalischen Kontrolle zu überlassen.

Was bedeutet der Begriff „Sexpositiv“?

In der heutigen Zeit wird das Wort Sexpositiv vor allem für ganz bestimmte Partyreihen benutzt. Es handelt sich um Zusammenkünfte, bei denen es für alle Beteiligten darum geht, neue sexuelle Erfahrungen zu sammeln und sich selbst und den eigenen Körper genauer zu erfahren. Auf den Partys ist jeder willkommen, seine Lust auszuleben. Allerdings geht es auch immer um Achtsamkeit. Es ist stets zu berücksichtigen, wie der Gegenüber reagiert. Nur wenn es allen Beteiligten gefällt, ist es okay. Wer jetzt an muffige und spießige Swinger-Partys denkt, der ist vollkommen falsch gewickelt. Denn die Sexpositiv-Zusammenkünfte sind nicht als Schmuddelabende zu verstehen. Vielmehr geht es bei diesen Veranstaltungen sehr respektvoll zu. Dabei muss Sex nicht unbedingt an jedem Abend das Ziel sein, es ist aber möglich, Sex-Partner zu finden und mit diesen bei dieser Gelegenheit intim zu werden. Ein Muss ist dies jedoch auf keinen Fall!

Welche verschiedenen Arten von Sexpositiv gibt es?

Wie in vielen anderen Bereiche auch ist Berlin in Sachen Sexpositiv ganz vorne mit dabei. In der Hauptstadt gibt es viele Partys mit diesem Thema, sodass hier jeder Experimentierfreudige auf seine Kosten kommt. Aber nicht nur in Berlin geht es heiß her. Sexpositiv-Abende kannst du außerdem in Hamburg oder Frankfurt erleben, denn auch hier boomt die Szene. Und nach und nach kommen weitere Großstädte des Landes hinzu.

In der folgenden Auflistung geben wir dir verschiedenen Anregungen für Sexpositiv-Partys.

  • Die „Pornceptual“-Reihe in Berlin: Die Partyreihe „Pornceptual“ besinnt sich auf die Wurzeln der Idee. Man startete die Erfolgsgeschichte als Erotikgalerie im Online-Bereich. Dabei ging es den Machern darum, nicht die typischen pornografischen Bilder zu präsentieren, die häufig sexistische oder rassistische Klischees bedienen. Stattdessen sollte es inklusiv und queer zugehen. Diese Idee wurde in der Folge weitergedacht zu einer Partyreihe. Viermal im Jahr findet „Pornceptual“ statt. Und die langen Schlangen vor den Berliner Clubs zeigen, dass diese Vorstellung gut aufgenommen wird. Häufig kommen mehrere tausend Personen zu den Events. Und dabei fühlen sich ganz unterschiedliche Typen angezogen: Zum einen sieht man hier Personen in markanten Kostümen aus dem Fetischbereich, ebenso aber auch ganz normale Looks wie die Kombination von Jeans und einfachem Shirt. In den Räumlichkeiten der „Pornceptual“ ist ein eher kunstvolles Ambiente vorzufinden.
  • Die „Poly-Motion“ Partyreihe: Ästhetischer geht es bei der „Poly-Motion“ zu, die ebenfalls in Berlin im ://about blank stattfindet. Auch hier sind die Themen Respekt und geschlechterübergreifende Ausrichtung von zentraler Bedeutung.
  • „House of Red Doors“: Bei der Partyreihe „House of Red Doors“ steht auch eine stylische Inszenierung im Mittelpunkt. Hier geht es eher recht bunt zu, alles wirkt auf angenehme Art verspielt. Dies ist ein starker Gegensatz zum „Black is Beautiful“-Look der „Pornceptual“. In der „Wilden Renate“ hat die „House of Red Doors“-Reihe ihr Zuhause gefunden. Hier werden imposante Shows aufgeführt, an denen bei jedem Event ungefähr dreißig Künstler auf der Bühne beteiligt sind. Zu sehen gibt es ganz unterschiedliche Darbietungen. So kannst du hier zum Beispiel einen echten Feuertanz erleben, in eine aufregende Burlesque-Show eintauchen oder an interaktiven Performances teilnehmen.

Der Spaß steht im Vordergrund

Beim Sexpositiv geht es um die Vermischung von Feiern und Sex. Es wird ausgelassen getanzt, man nippt an einem Drink oder kommt direkt zur Sache. Alles ist möglich an einem solchen Abend. Wer sich lieber zurückhält, ist aber ebenfalls gerne gesehen. Es gibt keine Verpflichtungen. Dass sich alle Anwesenden auf der Party rundum wohlfühlen, ist von großer Bedeutung. Außerdem ist dies auch eins der Geheimnisse der Sexpositiv-Bewegung. Durch das respektvolle Miteinander wird bei den Partys eine für alle Besucher positive Umgebung geschaffen.

Der Knigge für die Sexpositiv-Partys

Du bist neugierig geworden und willst dir eine solche Party mal anschauen? Dann solltest du beim Besuch einer Sexpositiv-Party verschiedenen Regeln beachten. Zunächst einmal musst du dir klar machen, dass Nervosität vollkommen okay ist. Schließlich betrittst du Neuland und weißt noch nicht genau, was auf dich zukommt. Schraube deine Erwartungen aber nicht zu hoch: Nur weil du auf eine Sexpositiv-Party gehst, bedeutet das nicht unbedingt, dass „was geht“. Gib dich aber auf jeden Fall offen für Neues. Denn nur so kannst du interessante Erfahrungen sammeln. Mach dich im Vorfeld schlau, ob es einen bestimmten Dresscode oder ein Motto gibt. Grundsätzlich gilt: weniger ist mehr. Es solle klar sein, dass Sexismus, Homophobie und Machotum beim Sexpositiv keinen Platz haben. Wichtig ist auch immer das gegenseitige Einverständnis.

 

Foto: deagreez / stock.adobe.com

Ajouré MEN Redaktion
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