Der Genfer Auto Salon 2018 hat es dieses Jahr in sich. Noch bis zum 18. März werden dort die mitunter schnellsten und edelsten Sportwagen gezeigt, die die Automobilbranche derzeit zu bieten hat. In Zeiten von Downsizing erfreut es vor allem die männlichen Besucher, dass hier und da der Verbrauch zweitrangig ist und dafür immer noch Boliden gebaut und veredelt werden, deren PS Zahlen und Umdrehungen jenseits von Gut und Böse liegen. So finden Autoliebhaber auf dem diesjährigen Genfer Auto Salon unter anderem auch das neue Prachtstück aus dem Hause BRABUS. Der Edeltuner hat sich die Mercedes E Klasse 63 S 4MATIC+ geschnappt und ein weiteres Mal gezeigt, wozu man fähig ist.
Nicht, dass man meinen würde, ein E 63 S 4MATIC+ wäre in irgendeiner Weise untermotorisiert oder Schuld an einem Stau, da er nicht vom Fleck kommt. Im Gegenteil. Doch wieso nicht noch ein bisschen mehr Leistung, noch ein bisschen mehr Drehmoment und noch viel mehr Spaß auf der Sonnenseite des Lebens – der linken Spur einer geschwindigkeitstechnisch unbegrenzten Autobahn.
Es gibt zwei Typen von Sportwagen-Besitzer. Die Einen zeigen gerne, dass es sich um einen reinrassigen Sportwagen handelt und greifen zu Fahrzeugen wie AMG GTS, Porsche 911 Turbo S, Lamborghini oder Ferrari. Dann gibt es da noch die Anderen. Die, die eher auf einen Wolf im Schafspelz stehen und nicht gleich von weitem zu erkennen sein wollen. Ok, außer vielleicht am Sound. Und genau diese Liebhaber entscheiden sich dann für den neuen BRABUS 800 auf der Basis eines Mercedes E 63 S 4MATIC+. Hier heißt es „High Performance in Reinkultur“. Und dass BRABUS in der Lage ist alles in den Schatten zu stellen, haben sie mehr als oft bewiesen. Unter anderem bietet der Edel-Tuner das weltweit größte Programm an TÜV-geprüften Performance Upgrades und Hubraummotoren für Mercedes Benz an. So schnappte sich BRABUS den E 63 S 4MATIC+ und verbaute in ihm zwei neu konfigurierte BRABUS Hochleistungsturbolader. Neben dieser und einiger weiterer Konfigurationen verfügt der neue BRABUS 800 nun über einen maximalen Ladedruck von 1,6 bar. Wer an dieser Stelle kurz skeptisch wird und Angst um sein schönes Auto bekommt, der kann versichert sein, dass BRABUS, wie eh und je, weiß was sie tun. Aus diesem Grund liefert der Veredler auch eine Tuning-Garantie über 3 Jahre und bis 100.000 Kilometer mit aus.
Doch was kann BRABUS‘ neues Schmuckstück?
Dank der oben genannten und weiteren Modifikationen legt der E63 S ganze 188 Pferdestärken zu. Doch neben den PS steigt auf das maximale Drehmoment auf unfassbare 1000 Nm an. Und das bei nur 3.600 Touren. Was das für die Fahrleistungen bedeutet, kann man wohl am besten wie folgt erklären. Das im BRABUS 800 schlummernde Triebwerk treibt die Karosserie in nur 3,0 Sekunden auf Tempo 100. Da wird’s für jeden 911 Turbo schon schwierig, denn der braucht genau so lange, wiegt aber wesentlich weniger. Das Gesicht des Porschefahrers: Unbezahlbar.
Geschaltet wird der BRABUS 800 via Neungang-Automatikgetriebe und natürlich den ergonomisch geformten BRABUS RACE Aluminium-Schaltpaddel am Lenkrad. Bei 300 Stundenkilometer ist die vorläufige Endgeschwindigkeit erreicht. Allerdings arbeitet der Tuner an einer höheren Endgeschwindigkeit.
Wie bereits erwähnt, hört man ihm die Kraft hauptsächlich an. Schuld daran ist die aus Edelstahl gefertigte BRABUS Sportauspuffanlage, die mit keramikbeschichteten Endrohrblenden allen E 63 Varianten zur Verfügung steht. Durch die integrierten Abgasklappen kann der V8 auf Wunsch den Sound an den Nagel hängen und schleicht dann nur noch diskret vor sich hin. Das Ganze nennt sich „Coming home“ Modus und erfreut wohl vor allem die Nachbarschaft, denn wer möchte freiwillig auf Sound verzichten, während er in diesem Überflieger sitzt?
Es ist nicht alles Gold was glänzt – und das ist auch gut so, denn Gold käme auch nicht wirklich gut. Optional steht allerdings sportlich-elegantes Sicht-Carbon für die Aerodynamikteile zur Verfügung. Passgenau und noch optimaler bei hohen Geschwindigkeiten und wahlweise mit mattem Coating oder hochglänzend.
Wer am Ende des Tages doch ein wenig zeigen möchte, was gerade auf ihn zugerollt kommt, der kann sich sowohl bei der Limousine, als auch beim T-Modell, für die BRABUS Frontspoilerlippe entscheiden. Der Vorteil: Reduzierter Auftrieb bei hohen Geschwindigkeiten und dadurch eine verbesserte Fahrstabilität. Für die Limousine stehen außerdem noch ein Heckspoiler für den Kofferraumdeckel und ein Carbon-Diffusor an der Heckschürze zur Verfügung.
Angerollt kommt der neue BRABUS 800 auf maßgeschneiderten 21 Zoll Leichtmetallrädern. Entweder als BRABUS Monoblock „Platinum Edition“ Schmiederäder, oder, wie in Genf gezeigt, im Monoblock Y Design.
Austoben kann sich der neue Besitzer ebenso bei der Veredelung des Interieurs. Die Auswahl von Farbe und Polster ist laut BRABUS beinahe grenzenlos. Von Edelholz, Echt-Carbon bis hin zu einer BiColor-Volllederausstattung – es bleiben praktisch keine Wünsche offen.
Bei all der Leistung und Gewicht stellt sich letztendlich noch die Frage des Verbrauchs. Doch auch hier hat BRABUS ganze Arbeit geleistet. Innerorts verbraucht der BRABUS 800 nur 11,7 Liter/100 km, außerorts reduziert sich dieser dann auf 7,6 Liter/100 km. Kombiniert kommen also rund 9,1 Liter auf den stolzen Piloten zu. Vorausgesetzt, dass der Fuß nicht ständig am Limit unterwegs ist.
Wer sich jetzt gerade ein Mercedes E 63 4MATIC+ bestellt hat und sich ärgert, der kann sich direkt wieder beruhigen. Neben der Möglichkeit die Limousine und das T-Modell als Komplettauto zu ordern, gibt es die Option, den E63 stufenweise oder komplett auf das oben genannte Performance-Level umzurüsten.
Fotos: Brabus / PR