AjoureStyleMen's CareHaarausfall – den Weg zur Glatze aufhalten

Haarausfall – den Weg zur Glatze aufhalten

Kraftvolle Haare und ein modischer Schnitt gehören für viele Männer zum Lifestyle einfach dazu. Umso größer ist der Schock, wenn sich im Laufe des Lebens der Haaransatz langsam zurückbildet und sich schleichend eine Glatze bildet. Was früher ein Problem älterer Männer war, trifft heutzutage oft schon im jungen Erwachsenenalter auf. Wir zeigen, wie der Haarausfall bei Männern entsteht und welche sinnvollen Möglichkeiten es gibt, diesem vorzubeugen.

Ein Risiko in jedem Lebensalter

Einen gepflegten und attraktiven Auftritt wünscht sich wohl jeder Mann. Neben angesagter Kleidung der Saison und einer gründlichen Bartpflege fällt den Haaren eine besondere Bedeutung zu. Der gewählte Haarschnitt und eine gepflegte Gesamtheit der Frisur stehen für Gesundheit, Attraktivität und ein gehobenes Selbstwertgefühl. Doch leider ist volles und schönes Haar für viele Männer keine Selbstverständlichkeit mehr.

Fortschreitender Haarausfall kann schon früh im Leben für eine Ausdünnung der Haare sorgen. Längst sind Männer zwischen 20 und 30 Jahren von einer Halbglatze betroffen, die oft eine komplette Rasur des Kopfes aus modischen Gründen vorziehen. Tatsächlich macht eine Halbglatze den Mann optisch älter, speziell wenn die Ausdünnung der Haare nicht gleichmäßig stattfindet. Und wer möchte schon wie sein eigener Großvater aussehen?

Der Lebenszyklus von Haaren im Profil

Ein durchschnittlicher Verlust von 100 Haaren pro Tag ist normal. Nach dem Waschen, Bürsten und Föhnen können es auch 200 oder mehr Haare sein. Kein Mann sollte also in Panik geraten, wenn sich im Laufe der Tage mehr und mehr Haare in der Bürste ansammeln.

Jedes einzelne Kopfhaar befindet sich über Jahre hinweg in einer Wachstumsphase, wobei es im Regelfall häufig zurückgeschnitten wird. Nach den Jahren kommt es zu einer Verhornung der Haarwurzel, wonach das Haar nur noch locker an der Kopfhaut sitzt und beispielsweise beim Bürsten leicht herausgezogen werden kann. An der gleichen Stelle bildet sich im Idealfall eine neue Haarwurzel.

Ist ein Haarausfall von deutlich mehr Haaren pro Tag zu erkennen, stellen sich zwei grundlegende Fragen: Was sind die individuellen Gründe für den Haarverlust? Und: Lässt sich ein positiver Einfluss auf das Haarwachstum und die Entstehung neuer Haare nehmen?

Was sind Gründe für den Haarausfall?

Leider gibt es nicht den Hauptgrund, weshalb Haarausfall eintritt. Speziell im steigenden Lebensalter ist der Haarverlust ein Teil des natürlichen Alterungsprozesses – was nicht heißt, dass man innerhalb bestimmter Grenzen gegensteuern kann. Zu erkennen, welche Gründe individuell vorliegen, sind der wichtigste Schritt zur Prävention eines weiteren Haarausfalls in der Zukunft.

Hatten der Vater oder Großvater bereits früh im Leben eine Glatze? Dann dürften erbliche Faktoren in den frühen Haarausfall einspielen. Verschiedene Erkrankungen können ebenfalls den Ausfall der Haare begünstigen, beispielsweise eine Fehlfunktion der Schilddrüse oder Probleme mit dem Stoffwechsel. Gleiches gilt für die Einnahme von Medikamenten oder die Durchführung medizinischer Behandlungsmethoden. Einen Extremfall stellt die Chemotherapie dar.

Letztlich spielt die Ernährung eine große Rolle. Für den gesunden Aufbau der Haarstruktur wird Eiweiß benötigt, genauso wie diverse Vitamine und Mineralien. Werden diese durch die Ernährung nicht ausreichend zugeführt, fehlt dem Körper schlichtweg das Material, um neue und gesunde Haare zu bilden.

Einfluss von Stress nicht unterschätzen

Auch wenn er häufiger als Ursache für Symptome und Krankheiten aller Art genannt wird, ist Stress beim Thema Haarausfall nicht zu unterschätzen. Dies gilt zum einen für den inneren Stress, den viele Männer zwischen Beruf und Freizeit erleben. Laufen Körper und Geist permanent auf Hochtouren, bleibt wenig Zeit zur physischen und psychischen Regeneration. Unter diesem Stress kann sich der Körper entscheiden, die Produktion neuer Haare zu vernachlässigen. Schließlich ist das Kopfhaar weitaus weniger lebenswichtig als viele andere Funktionen im gestressten Körper.

Unter Stress sind jedoch auch äußere Strapazen für Haare und Kopfhaut zu verstehen. Autoabgase und andere Umweltgifte können die Kopfhaut reizen und das Haarwachstum beeinflussen. Entzündete Stellen auf der Kopfhaut verhindern ein gesundes Wachstum oder sorgen dafür, dass die Haarwurzeln ihren festen Sitz einbüßen. Rötungen oder die Bildung von Schuppen sollten deshalb immer als Warnzeichen für einen Stress der Kopfhaut oder inneren Stress ernst genommen werden.

Männer häufiger betroffen als Frauen

Während Männer schon früh im Leben unter einem Haarausfall leiden können, sind Frauen deutlich weniger betroffen. Meist erleiden Frauen erst im höheren Lebensalter einen dauerhaften Haarverlust. Tritt dieser im Laufe des Lebens ein, liegen meist andere Gründe als beim Mann vor. Im Regelfall hat der Haarverlust bei Frauen einen hormonellen Auslöser wie eine reduzierte Östrogen-Produktion, beispielsweise:

  • in der Schwangerschaft und Stillzeit
  • bei der Einnahme von Hormonpräparaten
  • bei Verhütung mit der Pille
  • mit dem Eintritt der Wechseljahre

Männer sollten hormonelle Gründe für das Auftreten des Haarausfalls nicht gänzlich ausschließen, auch wenn dieser seltener eintritt als bei Frauen. Zu wenig Östrogen oder zu viel Testosteron als wichtigste Sexualhormone des Menschen beeinflussen die Haarbildung erheblich, wobei Männer und Frauen über beide Hormone verfügen.

Frühzeitige Erkennung wichtig

Der Übergang von einem normalen und natürlichen Haarverlust hin zu einem krankhaften Haarausfall verläuft im Regelfall schleichend. Nur die wenigsten Männer schauen sich Tag für Tag ihren Haaransatz im Spiegel an oder messen nach. Trotzdem empfiehlt es sich Haarausfall rechtzeitig zu erkennen, da so die Gewohnheiten des Lebens hinterfragt und geändert werden können.

Männern jeden Alters ist zu empfehlen, regelmäßig nach dem Kämmen oder Bürsten der Haare zu prüfen, wie viele Haare herausgezogen wurden. Nachzählen muss hier natürlich niemand. Allerdings entsteht ein Gefühl, wie viele Haare in der Bürste „normal“ sind und wann dauerhaft zu viele Haare mit herausgezogen werden.

Ernster ist die Situation, wenn im Laufe des Alltags Haare ausfallen. Vielleicht fallen abends immer wieder Haare auf der Kleidung auf oder beim Gang unter die Dusche werden ohne großen Widerstand viele Haare mit heruntergespült. Eventuell lassen sich auch einzelne Haare oder ganze Haarbüschel ohne großen Widerstand aus der Kopfhaut ziehen.

Den Arztbesuch nicht scheuen

Liegen ein oder mehrere der oben beschriebenen Symptome vor, ist der Besuch bei einem Arzt empfehlenswert. Im besten Fall stellt sich der vermutete Haarausfall als falscher Alarm heraus. Eine Umstellung der Lebensgewohnheit mit besserem Essen und weniger Stress können Haare und Kopfhaut wieder stärken. Ob dies so ist oder ein pathologischer Haarausfall vorliegt, können Hautärzte mit einer Vielzahl von Methoden analysieren:

  • Das Wachstum der Haare und die Verteilung auf der Kopfhaut lassen sich über ein sogenanntes Trichogramm erfassen.
  • Empfehlenswert ist die Erstellung eines Blutbildes, da sich so ein Mangel für wichtige Bausteine der natürlichen Haarproduktion aufdecken lässt.
  • Wird der Haarausfall infolge einer Krankheit oder Infektion vermutet, können eine Biopsie oder ein Abstrich der Kopfhaut wertvolle Erkenntnisse liefern.

Der Gang zum Arzt ist alleine schon lohnenswert, um hormonelle und medizinische Ursachen auszuschließen. Liegen diese vor, kann mit den richtigen Medikamenten und weiteren Maßnahmen die Ursache des Haarausfalls gänzlich beseitigt werden. Viele Männer sind ihrem Haarausfall also nicht hilflos ausgeliefert und können durch einen einfachen Arztbesuch Sicherheit und ein besseres Lebensgefühl gewinnen.

Lässt sich der Haarausfall stoppen?

Ob der vorliegende Haarausfall aufzuhalten ist oder nicht, hängt wesentlich von seiner Ursache ab. Selbst bei einer gesunden und bewussten Lebensweise vieler Männer lässt sich der Haarverlust nicht stoppen, wenn dieser aus erblichen Gründen auftritt. Die Gabe von Medikamenten oder einer Ernährungsergänzung wird hier nicht den gewünschten Effekt zeigen.

Viele Männer sind jedoch nicht von einem genetisch bedingten Haarausfall betroffen. Über die Jahrzehnte etabliert hat sich die Gabe von Arzneimitteln mit Wirkstoffen wie Minoxidil, die direkt auf der Kopfhaut aufgetragen werden. Produkte dieser Art müssen jedoch dauerhaft angewendet werden, ansonsten tritt wieder der gefürchtete Haarausfall ein.

Die Behandlung mit Hormonpräparaten ist ebenfalls denkbar, sofern dies eindeutig die Ursache des männlichen Haarausfalls ist. Eine hormonelle Therapie hat jedoch immer Folgen für den gesamten Körper, so dass genau zu überlegen ist, ob dies vom Mann gewünscht wird. Eine fachkundige Beratung durch den behandelnden Arzt ist dringend anzuraten, um Vor- und Nachteile gegeneinander abzuwägen.

Die richtige Ernährung gegen Haarausfall

Wie oben angesprochen, benötigen Haare für ein gesundes Wachstum ausreichend Eiweiß und eine Reihe von Vitaminen und Mineralien. Vor allem Zink ist für ein gesundes Haarwachstum zu nennen, sowie Biotin als Grundbaustein für eine Vielzahl von Zellen des menschlichen Körpers. Werden diese nicht ausreichend mit der täglichen Ernährung zugeführt, ist Haarausfall oft nur eines von vielen Symptomen des Körpers.

Ein Blutbild beim Arzt klärt diesen Umstand ab und zeigt, wo bei der Ernährung für ein neues, kraftvolles Haarwachstum angesetzt werden kann. Falls es schwierig ist, die benötigten Nährstoffe über die Ernährung zuzuführen, ist die Einnahme einer Nahrungsergänzung eine Überlegung wert. Dies kann auch der erste Schritt sein, bevor es zu einer Behandlung mit medizinischen Wirkstoffen oder Hormonen kommt.

Dem Stress als Ursache auf der Spur

In früheren Jahrzehnten war es eher selten, dass ein junger Mensch über Haarausfall und den Ansatz einer Glatze klagte. Das Phänomen scheint sich mit der Zeit gehäuft zu haben, die Gründe hierfür sind vielfältig und aktuell noch in der wissenschaftlichen Untersuchung. Neben Umweltgiften kommt Stress und die moderne, hektische Lebensweise sehr häufig zur Sprache und ist tatsächlich ein Ansatzpunkt, um sich dem eigenen Haarausfall kritisch zu nähern.

Jeder Mensch verarbeitet körperlichen und seelischen Stress anders. Hautprobleme sind keine Seltenheit, Entzündungen, eine Schuppenflechte oder die Neurodermitis werden ebenfalls oft mit Stress in Verbindung gebracht. Da die Kopfhaut einen speziellen Bereich der menschlichen Haut darstellt, wäre eine Stressreaktion nicht verwunderlich.

Die größte Herausforderung für viele Männer ist, Stress im eigenen Leben zu akzeptieren und dies als einen Faktor für den individuellen Haarausfall anzusehen. Das Problem: Viele Menschen fühlen sich nicht gestresst oder nehmen großen Druck nicht wahr, bis es zu spät ist. Es muss nicht zum Burn-out kommen, bis endlich der immense Stress des Lebens verstanden wird. Symptome wie ein Haarausfall sollten deshalb als frühzeitiges Warnzeichen angesehen werden.

Sind Hausmittel wirklich hilfreich?

Wer nicht gleich zu Hormonpräparaten oder ähnlichen Arzneimitteln greifen möchte, sollte einen Blick auf Hausmittel werfen. Diese sind seit Generationen im Umlauf und stellen von der Erkältung bis zu Hautproblemen eine Linderung in Aussicht. Ob Hausmittel wirklich wirken, ist seit Jahrzehnten Bestandteil der Forschung. Zwischen wertvollen Erkenntnissen und einem reinen Mythos bringen Studien unterschiedliche Ergebnisse zutage.

Im Falle von Haarausfall und seiner natürlichen Bekämpfung sind diese Hausmittel seit vielen Jahrzehnten bekannt:

  • Bier
  • frisches Hühnerei
  • Franzbranntwein
  • Kokosöl
  • Apfelessig

Die Ansätze, wie diese Hausmittel gegen Haarausfall helfen sollen, sind gänzlich unterschiedlich. Apfelessig oder Kokosöl sind natürliche Klassiker, die gegen Bakterien, Keime und Pilze helfen sollen. Hier wird gehofft, die gereizte oder gerötete Kopfhaut zu beruhigen, die für ein schnelleres Ausfallen der Haare mitsamt der Haarwurzel verantwortlich sein kann.

Im Falle von Bier oder Hühnerei wird stattdessen gehofft, Eiweiße und andere Nährstoffe direkt auf und in die Kopfhaut zu bringen. Wie effektiv dies funktioniert, ist von Mann zu Mann verschieden. Eine regelmäßige Bierkur wird zudem nur wenig helfen, wenn ansonsten viel Stress und eine ungesunde Ernährung vorherrschen.

Ist ein erneutes Haarwachstum möglich?

Mit einem Mittel gegen Haarausfall ist es ähnlich wie mit der magischen Diätpille: Gäbe es ein Präparat, das die gewünschte Wirkung zu 100 % zusichert, wäre der Herausgeber um viele Milliarden Euro reicher. Auch wenn viele Pharmaunternehmen forschen und Fortschritte beim Ausbremsen des natürlichen Haarausfalls zu verzeichnen sind, ist das schnelle Nachwachsen von Haaren nicht per Knopfdruck möglich.

Operative Eingriffe, beispielsweise durch das Verpflanzen von Eigenhaar, stellt eine Alternative dar. Diese setzt jedoch voraus, dass die Kopfhaut nicht erkrankt und entzündet ist. Ansonsten könnten die frisch verpflanzten Haare schnell wieder verlorengehen. Eine Abklärung der Gründe für den Haarausfall ist deshalb ebenfalls wichtig, damit eine Haarverpflanzung oder ähnliche Maßnahmen den gewünschten Erfolg bringen.

Leben mit weniger Haaren akzeptieren

Für viele Männer geht es nicht alleine um den Verlust der Kopfhaare. Schnell wird aus einem zurückgehenden Haaransatz ein Drama, da Auswirkungen auf diverse Lebensbereiche gefürchtet werden. Das Empfinden der eigenen Attraktivität, Frische und Jugend leidet, Auswirkungen auf die Beziehung oder geringere Chancen bei der Partnersuche werden ebenfalls gefürchtet.

Hier ist die Erkenntnis wichtig, dass Haarausfall zum Leben dazugehört und die Anzahl der Haare auf dem Kopf nicht wirklich etwas über die eigene Persönlichkeit aussagt. Wer sich unabhängig von der Frisur zu akzeptieren lernt, wird auch in anderen Lebensbereichen besser mit sich umgehen können. Dies heißt nicht, dass der Ausfall der Haare einfach akzeptiert werden sollte. Dank der vielen beschriebenen Ansätze zur Behandlung lässt sich dieser zumindest effektiv ausbremsen. Dies zu schaffen, kann außerdem ein Zeichen einer gesunden und bewussten Lebensweise darstellen.

 

Foto: denis_vermenko / stock.adobe.com

Ajouré MEN Redaktion
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