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Der Grunge-Style feiert sein Comeback

Wer in den 80er- und 90er-Jahren aufgewachsen ist, erinnert sich an den Grunge-Style wahrscheinlich noch sehr gut. Lange, strähnige Haare, zerrissene Klamotten und ausgelatschte Schnürboots zählen mitunter zu den Markenzeichen für diesen Trend. Momentan feiert der Grunge ein Comeback und die Nostalgischen unter uns können sich wieder ein bisschen jung fühlen.

Was genau ist Grunge überhaupt?

Das Wort „grunge“ bedeutet so viel wie „Dreck“. Und genau das beschreibt auch den Kleidungsstil und das Aussehen der Anhänger: Die Klamotten sollen dreckig, ungepflegt, beschädigt und abgenutzt wirken. Außerdem passen sie auch nicht wie angegossen, sondern sind oftmals zu groß. Aber das kümmert den Träger auch nicht wirklich, er bleibt entspannt, denn ihm ist Gemütlichkeit wichtiger.

Passend zur Kleidung wird auch den Haaren nicht zu viel Aufmerksamkeit geschenkt. Sie sind typischerweise bei beiden Geschlechtern lang gewachsen und durcheinander. Einige Menschen aus der Grunge-Szene färben ihre Haare auch in wilden Farben wie Rot, Türkis oder Violett. Dabei sind die Qualität und das Farbergebnis ebenso zweitrangig wie das regelmäßige Nachfärben.

Um den Look zu komplettieren, schminken sich die Anhänger gerne schwarze Augen und wischen danach ein paar Mal darüber, damit sie aussehen, als ob sie gerade aus dem Bett gestiegen wären. Dabei schminken sich sowohl die Frauen als auch viele der Männer.

Stil-Ikonen der ersten Grunge-Epoche

Viele Bands und Schauspieler waren damals vom Grunge angetan und präsentierten stolz ihre gewollt abgerissenen Looks. Die größten Styling-Idole von damals stellen wir hier einmal vor.

Kurt Cobain – „Vater“ des Grunge


Wer kennt ihn nicht – Kurt Cobain, den Frontman der Band Nirvana. Er verkörperte den Grunge mit Leib und Seele. Das rot karierte Flanellhemd war von ihm nicht wegzudenken. Der 1967 geborene Musiker war mit seinem blonden langen Haar, seinen lässigen Klamotten und seiner „Mir ist alles egal“ – Einstellung besonders bei den Frauen sehr populär. Auch seine Musik spiegelte die Idee des Grunge wider. Seine Partnerin Courtney Love liebte den Look ebenso und lebte ihn mit Haut und Haar. Leider nahm das Leben von Kurt Cobain ein jähes Ende, als er 1994 mit einem Kopfschoss aufgefunden wurde. Die Rede war von Selbstmord, jedoch gab es von Anfang an immer wieder Gerüchte, er sei ermordet worden.

River Phoenix


Auch der Schauspieler River Phoenix war ein begeisterter Fan des Grunge-Looks. Lange unfrisierte Haare, Band Shirts und zerrissene Jeans zählten unter anderem zu seiner Stammgarderobe. River Phoenix wurde mitunter bekannt durch den Film „My Private Idaho“, in dem er einen homosexuellen Drogensüchtigen spielte und damit die Queer-Bewegung in den USA stark pushte. Leider verstarb auch er in jungen Jahren an einer Überdosis.


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Brad Pitt


Der erfolgreiche Hollywood-Schauspieler hat in den 90er-Jahren ebenfalls eine Grunge-Phase durchlaufen. Der Frauenschwarm ließ sich die Haare bis zur Brust wachsen und zeigte sich häufig in Opa-Pullovern und alten, viel zu großen Hemden.

Avril Lavigne


Auch wenn der Grunge-Stil mit Ende der 90er endgültig wieder abflachte, keimt er in jüngerer Zeit immer wieder auf. So vereint die berühmte Sängerin Avril Lavigne („Complicated“, „Skater Boi“) viele Grunge-Elemente in ihrem Style. Als ihre Karriere am Höhepunkt stand, waren ihre Markenzeichen gestreifte Shirts, Baggy Pants und Converse Schuhe. Die Augen hatte sie stets dick und schwarz umrandet.

Die Klassiker unter den Grunge-Klamotten

Nun kommen wir zu den Schlüsselelementen des Grunge-Looks. Eine gute Idee von diesem Stil liefert dir zum Beispiel das US-amerikanische Modelabel Amiri *. Das Modehaus lässt sich von den kultigen Marken der Streetwear inspirieren, um für modisches Chaos zu sorgen. Seit dem Start des Labels im fensterlosen Keller eines thailändischen Restaurants in Los Angeles ist die Marke weltweit auf Expansionskurs und hat ihren festen Platz in der Herrenmode-Szene gefunden. Eine Qualitätsmarke, die man auch bei jedem neu entworfenem Modell wiederfindet. Der Gründer Mike Amiri interpretiert Klassiker der Herrenmode in einem betont rockigen Stil neu und liefert somit urbanes Fashion-Feeling für alle, die gerne bunt kombinieren.

Im Folgenden zeigen wir dir einige typische Grunge-Style Klamotten, die die 90er wieder auferstehen lassen.

Karierte Flanellhemden


Kein Kleidungsstück drückt den Grunge wohl so stark aus wie das karierte Flanellhemd. In Rot hatte es vor 25-30 Jahren wohl fast jeder zuhause im Schrank hängen. Diese Hemden zeichnen sich durch bequemen Tragekomfort aus und wurden ursprünglich gerne von Holzfällern getragen, was ihnen auch den Namen „Holzfällerhemden“ einbrachte.

Bandshirts


Ganz normale T-Shirts mit Bandlogo gehören ebenso zum Stil des Grunge. In Erinnerung an große Grunge-Bands prangen heute deren Logos auf den Klamotten. Jeder kennt etwa das schwarze Nirvana-Fanshirt mit der gelben Aufschrift und dem Smiley.

Doc Martens


Die Schnürstiefel der Marke Doc Martens, kurz Docs genannt, sind immer noch sehr beliebte Schuhe in der Grunge-Szene. Ursprünglich als Gesundheitsschuh entwickelt und zwischendurch sowohl bei linksradikalen als auch bei rechtsradikalen Gruppierungen populär, feiert auch er ein riesiges Comeback. Neben dem schlichten und funktionalen Aussehen punktet er vor allem mit Komfort.

Zerrissene Jeans


Jeans sind die Arbeiterhosen schlechthin. Sie dürfen auf keinen Fall perfekt sein. Für den richtigen Grunge-Look brauchen sie Abschürfungen, Abfärbungen, Löcher und Risse. Leichte Verschmutzungen sind ebenso gewollt. Am besten ist es, wenn du deine Jeans selbst zerreißt und abnutzt, denn dann wirken sie am authentischsten.

Opa-Pullover


Als Opa-Pullover versteht man langweilige Strickpullover oder auch Westen in Naturfarben wie Grau, Braun, Ocker oder Grün. Auch sie sind superbequem und strahlen die „Mir egal“-Einstellung hervorragend aus.

Vielleicht hast du ja Gefallen am Grunge-Style gefunden und man findet dich demnächst beim Shoppen von Flanellhemden, Strickpullovern und Schnürstiefeln. Viel Spaß beim Stylen!

 

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Foto: marc / stock.adobe.com

Ajouré MEN Redaktion
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