AjoureKinoRoboCop Filmkritik zum Kinostart

RoboCop Filmkritik zum Kinostart

Im Jahr 2028 besitzt der OmniCorp Konzern die globale Vormachtstellung auf dem Markt der Robotertechnologie. Auf der ganzen Welt werden OmniCorp Drohnen zur Sicherung des Friedens und für Polizei- und Aufklärarbeiten eingesetzt, außer in den USA. Dort gilt ein, von Senator Dreyfus verfasstes Gesetzt, das den Einsatz von bewaffneten Robotern verbietet.

Um dieses Gesetzt zu umgehen, und die Amerikaner für Roboter zu begeistern, zieht der Omnicorp-Vorsitzende Raymond Sellars (Michael Keaton), einen Spezialisten für kybernetische Prothesen, Dr. Dennett Norton (Gary Oldman), zu dem Projekt hinzu. Dieser soll aus einem Polizisten und einer Maschine einen Roboter-Polizisten machen. Ein Roboter der dennoch denken und fühlen kann, effektiv und menschlich zugleich.

Der geeignete Proband findet sich rasch in Cop Alex Murphy (Joel Kinnaman), der zur selben Zeit Opfer eines Anschlags wird und dessen Leben auf der Kippe steht. Doch getrieben von Gier und Macht hat Raymond Sellars andere Pläne als einfach einen besonders guten Polizisten mit übermenschlicher Stärke zu schaffen. Ihm geht es alleine um den Verkauf seiner Robotereinheiten. Deshalb kann er einen Roboter der zuviel denkt auf Dauer auch nicht gebrauchen. Doch RoboCop, wie der neue Alex Murphy nun genannt wird, hat da auch noch ein Wörtchen mitzureden.

Es ist nicht alles Gold was glänzt

Eines vorweg, man kann dem Film nicht vorwerfen, dass er nicht gut aussieht. Effekte, genau wie Kameraarbeit, sind toll gemacht. Leider will der Rest des Films nicht ganz so glanzvoll nachziehen. Nein, schlecht gemacht ist er bei weitem nicht. Gary Oldman spielt auch wieder gekonnt und die paar wenigen Momente in denen Robocop Darsteller Joel Kinnaman wirklich etwas zeigen darf sind auch von ihm gut dargeboten.

Der Streifen krankt jedoch daran, dass er zuviel auf einmal sein will. Die Familie, die unter dem Verlust von Alex Murphy leidet, mehrere Bösewichter und Nebencharaktere die sich quasi um Screentime streiten und ein RoboCop der wenig zum Einsatz kommt. Dazu mit Samuel Jackson ein paar Parts, die so gar nicht recht zum Rest des Films passen wollen. Wenn die Geschichte zwischen Familiendrama, Actionfilm und Gesellschaftskritik springt und dabei weder das eine noch das andere so richtig bedienen kann, wünscht man sich, die Macher hätten ein klein wenig die Konzentration auf einen der Bereiche gelegt. So verliert der Film in seiner Gesamtheit etwas und bleibt lediglich ein ordentlich gemachter Film, der darauf hoffen lässt, dass eine mögliche Fortsetzung sich auf einen Erzählkern konzentriert und RoboCop, in der schönen Optik des ersten Teils, einem besonders fiesen Bösewicht das Handwerk legen darf.

Der ganz große RoboCo(u)p ist nicht geglückt

RoboCop ist alles andere als schlecht, nur gesehen haben muss man den Film nicht zwingend, da es besser erzählte Filme aus dem Genre gibt. Außer man ist eingefleischter Robocop-Fan. Dann darf man sich im Kino entweder herzhaft darüber aufregen, dass der neue RoboCop ja nicht mehr so gut ist wie der alte oder ein Tränchen verdrücken, dass RoboCop endlich wieder da ist.
 

Foto: PR / Robocop (2014) Movie Poster, Distributed by José Padilha

Mario Macellaio
Mario Macellaio
Mario Macellaio ist ein talentierter Redakteur, der seine kreativen Fähigkeiten als Fotograf und Sounddesigner in die Welt der Kunst und Medien einbringt. Seine tiefe Leidenschaft für das Kino spiegelt sich nicht nur in seiner künstlerischen Arbeit, sondern auch in seiner Rolle als Filmkritiker wider. Mario verbindet seine visuelle und akustische Expertise, um tiefgründige und nuancierte Bewertungen von Filmen zu erstellen, die sowohl die technischen als auch die erzählerischen Aspekte des Filmemachens berücksichtigen. Seine Liebe zum Detail und sein scharfer Blick für Ästhetik machen seine Kritiken zu einem Muss für Kinoliebhaber. Darüber hinaus ist Mario bekannt für seine Schwäche für Wortspiele, die seinen Schreibstil einzigartig und unterhaltsam machen und oft einen humorvollen, geistreichen Unterton in seine Kritiken bringen.

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