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Was tun gegen Schnarchen?

Was ist der Liebestöter Nummer 1 in Deutschlands Schlafzimmern? Richtig! Das Schnarchen. 73 % der über 40-jährigen und 58 % der unter 40-jährigen Männer stören die Nachtruhe ihrer Liebsten durch das Absägen ganzer Wälder im Schlaf. Mit durchschnittlich 80 Dezibel knattern sie durch die Betten und können so locker mit einem Presslufthammer mithalten. Schnarchen sollte aber auf keinen Fall auf die leichte Schulter genommen werden. Wir klären auf, welche Ursachen dahinterstecken, welche Gefahren das Schnarchen mit sich bringt und was du tun kannst, um den Liebestöter wieder loszuwerden.
 

Ursachen des Schnarchens

Jeder Mensch schnarcht hin und wieder. Gelegentliches „Ratzen“ ist auch nicht gefährlich. Gerade in Verbindung mit einer Erkältung oder einem leichten Schnupfen kann das schon einmal passieren. Auch wenn du dir einen über den Durst getrunken hast, kann es sein, dass du den abendlichen Alkoholkonsum durch das Schnarchen kompensierst. Meist sind solche gelegentlichen Ursachen bekannt und nicht weiter schlimm.

Hellhörig solltest du aber werden, wenn deine Frau, dein Mitbewohner oder sogar Nachbar von gegenüber sich über dauerhafte Lärmbelästigung aus deinem Schlafzimmer (und damit meinen wir nicht „die schönste Sache der Welt“) beschweren. Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Nervosität und Reizbarkeit können ebenfalls Hinweise auf nächtliches Dauerschnarchen sein. Schuld daran sind meist Probleme im Bereich der Atemwege, die unbedingt mit einem Arzt abgeklärt werden müssen.

Mögliche Ursachen des Schnarchens sind:

• Entzündung der Nasennebenhöhlen
• Schnupfen
• Allergien
• Übergewicht – dadurch zu viel Fett im Rachen
• vergrößerte Mandeln
• Nasenpolypen
• ein verkürzter Unterkiefer
• Alkohol- und Zigarettenkonsum
• eine gekrümmte Nasenscheidewand
• zu wenig Bewegung
• auf dem Rücken schlafen
• das Alter

Das Schnarchen kann sowohl auf eine ernsthafte Erkrankung hinweisen als auch Risiken mit sich bringen. Die Wissenschaft betont, dass regelmäßiges Schnarchen das Herzinfarktrisiko um 34 % und das Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden um 67 % erhöht. Nicht nur der Beziehung zum Nachbarn oder der Ehe wegen lohnt es sich also, mit seinem nächtlichen Problem einen Arzt aufzusuchen.
 

Vorsicht bei Schlafapnoe

Mit dem Schnarchen geht bei manchen Menschen die sogenannte Schlafapnoe einher. Das ist sehr gefährlich! Begleiterscheinungen des starken, regelmäßigen Schnarchens sind dabei Atemaussetzer, die bis zu 30 Sekunden anhalten können und immer wiederkehren. Um Atemaussetzer festzustellen (sofern nicht die Dame deines Herzens schon darauf aufmerksam geworden ist), kann man ein Schlaflabor aufsuchen.
 

Wie wird man den Liebestöter los?

Es gibt viele unterschiedliche Methoden, den Liebestöter Schnarchen aus dem Schlafzimmer zu verbannen. Dein Arzt kann dich beraten, nachdem er festgestellt hat, warum du schnarchst. Wir haben eine Reihe wirksamer Mittel für dich zusammengestellt, die dir helfen, deine Nachtruhe und die deines benachbarten Umfeldes wiederzufinden:
 

1. Mundstück

Fast 90 % der nächtlichen Schnarchnasen atmen durch den Mund. Ein Mundstück, das zwischen Lippen und Zähnen eingesetzt und am Oberkiefer fixiert wird, kann die natürliche Nasenatmung wieder ermöglichen.
 

2. Nasenschmetterling/Nasenpflaster

Ein Nasenschmetterling oder ein Nasenpflaster weiten den Naseneingang und ermöglichen so eine unbeschwerte Nasenatmung. Das hilft vor allem den Schnarchern, die durch eine Atemwegsverengung durch den Mund atmen.
 

3. Auf der Seite schlafen

Die meisten Männer, die schnarchen, liegen dabei auf dem Rücken. Versuche also auf der Seite einzuschlafen. Wenn du immer wieder auf den Rücken plumpst, dann besorg dir einen Anti-Schnarch-Rucksack oder binde dir einen Basketball auf den Rücken. Auch ein Seitenschläferkissen kann schon wahre Wunder bewirken.
 

4. Abspecken – durchatmen

Da Übergewicht eine der Hauptursache dafür ist, dass der Rachen zu eng (überfettet) ist, solltest du dringend abspecken. Zu viel Körperfett verursacht nicht nur nächtliches Ratzen, sondern auch andere Krankheiten, die lebensbedrohlich sind (Herzinfarkt, Bluthochdruck, Schlaganfall, Krebs – um nur einige zu nennen). Also, rauf auf das Laufband, Kalorien zählen und weg mit der Schokolade!
 

5. Gesund leben

Und schließlich solltest du auf eine gesunde Lebensweise achten, um dem Liebestöter auf die Schliche zu kommen. Eine ausgewogene, leichte Ernährung, genug Bewegung, keine Zigaretten und mäßig Alkohol sowie eine feste Routine beim Schlafengehen können helfen, Schnarchen vorzubeugen.
 

6. Schnarch-OP

Als letzte Alternative und auch nur bei anatomischen Fehlstellungen ist eine Operation möglich. Die anatomischen Fehlstellungen, die durch eine „Schnarch-OP“ begradigt werden können sind folgende:

• Krumme Nasenscheidewand
• zu große Mandeln
• zu schlaffer Gaumenboden
• ein nach hinten versetzter, zu kurzer Unterkiefer
 

Schnarchen – nicht nur ein gesundheitliches Problem

Über die gesundheitlichen Probleme hinaus kann sich Schnarchen auch als echter Beziehungskiller outen. Wer über Wochen, Monate oder sogar über Jahre nicht mehr richtig durchschlafen kann (von Eltern junger Kinder mal abgesehen) und daher tagsüber mit Müdigkeit zu kämpfen hat, der kann schon ganz schön gereizt sein. Bevor deine Liebste dich zum Arzt schickt (was vernünftig wäre!), zieht sie lieber aus oder schickt dich auf die Couch. Getrennt schlafen ist der Anfang vom Ende. Das Liebesleben weicht der nächtlichen Einsamkeit.
 

Schnarchen ist zu beheben. Sprich mit deinem Arzt und probiere alle sanften Methoden aus, um den Liebestöter zu vertreiben.

 

Foto: Oktay Ortakcioglu/iStock.com

Ajouré MEN Redaktion
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