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Smartphone-Sucht: Kannst du noch ohne?

Weshalb dich deine Hormone süchtig nach deinem Smartphone machen

Smartphones sind heutzutage nicht mehr wegzudenken. Viele benutzen sie für die einfachen Aufgaben eines Handys, andere kleben mit dem Gesicht förmlich an den kleinen Supercomputern und lassen diese kaum noch aus den Augen. Es ist natürlich jedem selbst überlassen, ob er Briefmarken oder Dungeon Karten sammelt. Wer die Zeit auf Instagram, beim Snappen oder mit Super Mario Run genießt, der macht alles richtig. Wer allerdings das Gefühl hat, er müsse das Handy immer bei sich haben, um nichts zu verpassen, der sollte jetzt genau mitlesen.

Laut einem Test von GIGI ANDROID greifst du ca. 63 Mal nach deinem Handy, mit einer durchschnittlichen Dauer von 2:49 Minuten. Das sind in einer Woche 22 Stunden, die du mit telefonieren, Messengern, surfen und zocken am Handy verbringst. Wer desweilen keinen Sport macht und auch sonst viel Zeit vor dem Computer verbringt, der muss sich weder über körperliche noch geistige Beschwerden wundern.
 

Wie entsteht die Sucht?

Das Glückshormon Dopamin spielt eine wichtige Rolle. Bei einem Glücksspiel wird Spannung aufgebaut und gewinnen wir, so freuen wir uns. Wir belohnen uns mit Freude, mit Glückshormonen wie Dopamin. Ob uns jetzt ein hübsches Mädchen geschrieben hat oder die neue Dungeon Karte verfügbar ist, bei jedem neuen Entsperren des Smartphones wollen wir uns mit einer positiven Überraschung belohnen. Also gucken wir im Schnitt alle 15 Minuten auf unser Handy, weil wir süchtig nach Glücksgefühlen sind.
 

Wann ist es zu viel?

Wann der Aufenthalt in der digitalen Welt anfängt Probleme zu bereiten ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Logisch, dass sich der Dalai Lama weniger in den Social Media aufhält, als Youtuber Lefloid. Doch Lefloid könnte aus diesem Grund seinen Smartphone-Gebrauch auf ein Minimum reduziert haben und der Dalai Lama befindet sich möglicherweise auf Platz eins weltweit in der Candy Crash Jelly Saga. Doch Spaß beiseite.

Die Erkennungsmerkmale einer Sucht können die Vernachlässigung von Pflichten auf der Arbeit, Zuhause oder in der Schule sein. Bei schlechtem Empfang oder leerem Akku kann bei „Süchtigen“ bereits nach kurzer Zeit Stress eintreten.

Jeder kennt es außerdem, wenn die dir gegenüber sitzende Person permanent aufs Display schaut und immer wieder zu schreiben beginnt. Doch so etwas passiert jedem mal und die Stimme im Inneren beruhigt dich, weil es sich ja nur um eine Ausnahme handelt. Zugegebenermaßen ist es aber auch einfacher, ein Gespräch mit stereotypischen Smileys zu führen…

Am besten werden deine Freunde in deiner unmittelbaren Umgebung wissen, ob dein Konsum schon negativ auffällt. Frage sie doch einfach mal. Aber verbal nicht durch Whatsapp!
 

–– Tipp 1/2–
Apps

Ironischerweise kann dir eine App namens (OFFTIME)–Ablenkungsfrei helfen. Sie blockiert SMS und Anrufe für eine bestimme Zeit, aber schreibt dem Anrufer eine Nachricht, in der du angegeben hast, wann man dich am besten erreichen kann. Andere Apps wie Break Free, Menthal oder Stay Focused geben dir eine gewisse Art von Selbstreflexion indem sie dir zeigen, wie viel Zeit du am Handy verbringst und welche Apps du am meisten nutzt.
 

–– Tipp 1 –
Möglichkeiten zur Vermeidung

Einfach das Handy aus machen, auf lautlos oder Vibration schalten wäre zu einfach gesagt. Stattdessen schalte die Push-Nachrichten aus, sodass nicht jede App dir Mitteilungen schicken kann. Gerade bei Spielen sollte man vorsichtig sein. Man sollte auch nicht auf jede E-Mail anspringen. Es ist viel effizienter, wenn du längere Zeitabstände lässt und dann alles systematisch abarbeitetest.

Eine weitere Methode ist es, Ersatz für Handyfunktionen zu finden. Eine Armbanduhr ersetzt das antrainierte nach-der-Uhrzeit-Schauen und Nachrichten-Checken. Das Gleiche gilt für einen klassischen Wecker, einen Taschenrechner, Bieröffner, Ziegelstein usw.
 

–– Tipp 2 –
Regelmäßiges Säubern

Natürlich solltest du dein Smartphone nicht zweimal die Woche aufräumen, aber du solltest schon einmal im Monat nachsehen, welche App du innerhalb der letzten sieben Tage nicht benutzt hast, überlegen, ob es sinnvoll wäre eine davon zu behalten und dann all die unnötigen Spiele-, Ratgeber- und pseudowichtigen Apps löschen. Außerdem solltest du dich auf maximal zwei Messenger beschränken.
 

–– Tipp 3 –
Kommunikation oder was?

Triff verbale und klare Abmachungen, halte dich daran und vermeide unnötiges Schreiben. Anwesenheit sollte dann aber auch Anwesenheit bedeuten und nicht passiv-in-der-Ecke-sitzen-und-anderen-schreiben. Übermäßiger Smartphone Konsum verleitet uns außerdem dazu, Projekte in viele kleine Schritte aufzuteilen. Das bedeutet, wir haben ständig die Möglichkeit zu revidieren, und das tun wir auch. Das führt dazu, dass wir Ziele nicht bis zum Ende verfolgen und uns mit zahlreichen Zwischenergebnissen zufrieden geben.
 

 

Foto: Westend61 / Getty Images

Ajouré MEN Redaktion
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