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Priming – So kannst du dich selbst beeinflussen

Priming ist allgegenwärtig und sicherlich wurdest auch du bereits Opfer von Priming. Hinter dem englischsprachigen Begriff versteckt sich eine Technik, die gerne im Bereich Marketing angewendet wird. Es geht darum, Denk- und Verhaltensweisen durch einen Reiz zu beeinflussen. Die Beeinflussung erfolgt so, dass du in der Regel gar nicht merkst, wie du beeinflusst wirst. Ein Bild, ein Wort oder ein Geruch können ausreichen, um dich in deiner Wahrnehmung und in deinem Denken und Handeln zu beeinflussen. Doch der Priming-Effekt ist nicht nur negativ zu sehen, denn du kannst den Effekt auch aktiv nutzen und damit deine kognitive Leistung und deine Kreativität verbessern.

Die grundlegende Funktionsweise von Priming

Vor Priming kann sich niemand wirklich schützen. Die Beeinflussung unseres Denkens, das sogenannte Priming ist umstritten und doch funktioniert es in der Praxis sehr gut. Oft sind es Dinge, die wir gar nicht richtig wahrnehmen, die uns beeinflussen. So wundert es auch nicht, das Priming aus dem Bereich des neurolinguistischen Programmierens (NLP) stammte.

Immer wieder werden interessante Studien zur Thematik durchgeführt. An der Universität Amsterdam zum Beispiel wurden zwei Studentengruppen zusammengestellt. Es wurde darauf geachtet, dass alle Teilnehmer eine ähnliche Ausgangssituation hatten. Jede der Gruppen sollte auf 42 schwierige Trivial-Persiut-Fragen antworten. Während die Teilnehmer der einen Gruppe im Vorfeld darum gebeten wurden, sich vorzustellen, wie es wäre eine Professur innezuhaben, sollte sich die andere Gruppe in Fußballrowdys hineinfühlen. Während die Gruppe, deren Teilnehmer im Vorfeld an eine Professur dachten, 23 der Fragen richtig beantworten konnte, waren es bei der anderen Gruppe nur 18 Fragen.

So faszinierend wie auch befremdlich ist es, wie unsere Verknüpfungen im Gehirn funktionieren und wie wir vom Priming-Effekt in unseren Gefühlen, unserem Gedächtnis und in unserem Verhalten beeinflusst werden. So können uns negative Glaubenssätze, eine negative Wortwahl, als auch positive Glaubenssätze und Wörter extrem beeinflussen. Oft sind uns Verknüpfungen, die unser Gehirn herstellt, noch nicht einmal bewusst.

Unterschiedliche Priminigformen

Der Klassiker ist das semantische Priming. Bei dieser Art von Priming werden einzelne Wörter oder ganze Wortfelder genutzt, um begriffliche Assoziationen zu programmieren. Gelingt dies, ist im Anschluss eine Änderung der Verhaltensweise zu verzeichnen.

Auch Response Priming kennst du unter Garantie. Hier werden schnell nacheinander unterschiedliche Reize gesetzt und der Betroffene soll schnell reagieren. Werden mehrere Fragen gestellt, auf die immer das gleiche Wort die richtige Antwort ist, wird auch die darauffolgende Frage meist mit dem gleichen Wort beantwortet, auch wenn die Antwort völlig abwegig ist. Diese Fragenkaskaden zeigen deutlich, wie sich unser Gehirn überlisten lässt.

Vom sogenannten Medien Priming sind wir alle mehr oder weniger Opfer. In diesem Zusammenhang verwendet man auch gerne der Begriff „Filterblase“. Auf der einen Seite wählen wir selbst Informationsquellen aus. Auf der anderen Seite werden uns in den Massenmedien immer wieder dieselben Botschaften vermittelt. Auch wenn du es nicht möchtest, wird durch das Wiederholen der Botschaften deine Einstellung, dein Weltbild und dein Verhalten beeinflusst.

Affektives Priming beeinflusst uns ebenfalls. hierbei werden Gefühlszustände durch Musik oder Bilder hervorgerufen. Oft verbindet unser Gehirn mit Musik oder Bildern emotionale Erinnerungen, die uns unabhängig von der aktuellen Situation gefühlsmäßig in eine längst vergangene Situation zurückwerfen.

So kannst du Priming für deine persönliche Entwicklung nutzen

Wie du siehst, ist Priming vielfältig und es bietet dir auch die Möglichkeit, dich selbst zu beeinflussen. Wenn du Priming bewusst dazu einsetzt, deine eigenen Leistungen zu steigern und dein Gehirn auf positive Dinge zu polen, wirst du sehr schnell einen Effekt erkennen können. Wichtig ist es, sich nicht negativ zu primen. Dies geschieht häufiger als gedacht, denn sicher kennst auch du Situationen, in denen alles schiefläuft und du dir selbst die Schuld gibst oder dich gar selbst als dumm bezeichnest.

Triff bewusst die Entscheidung, dich positiv zu beeinflussen. Denke nicht darüber nach, dass du etwas nicht schaffen könntest, sondern sage dir, dass du es schaffen wirst. Grundsätzlich ist es deine persönliche Entscheidung, wie du dich selbst polst, denn du hast es in der Hand. Oft merken wir im Alltag gar nicht, wie negativ unsere Gedanken sind. Entsprechend solltest du deine Gedanken und dein Verhalten regelmäßig hinterfragen und bewusst entscheiden, wie du durch Priming deine Gedanken und dein Handeln in positive Bahnen lenken kannst.

Reize prorammieren

Wenn du dich gedanklich darauf polst, konzentriert zu arbeiten und Lerninhalte gut zu verarbeiten, dann wirst du dauerhaft einen Effekt spüren, wenn du dies immer wieder tust. Irgendwann ist dein Gehirn darauf gepolt und du wirst vom Priming-Effekt profitieren. Dies gilt auch für sportliche Herausforderungen, Arbeitsaufgaben und natürlich auch alle anderen Lebensbereiche. Wichtig ist, neue Reize zu programmieren und alte Verknüpfungen im Gehirn nicht einfach hinzunehmen, sondern durchaus zu überprüfen, ob diese dich ausbremsen und negative Effekte hervorrufen. Hilfreich kann sein, anfänglich klare Abläufe einzuhalten. Zum Beispiel immer am selben Platz zu arbeiten, sich eine bestimmte Musik für sportliche Höchstleistungen zu wählen.

Es ist gar nicht so schwer, den Priming-Effekt gezielt zu nutzen und selbst eine positive Programmierung vorzunehmen. Dies ist auch unabhängig vom Alter möglich. Wenn du es schaffst, Priming gezielt zu nutzen, verbesserst und deine Gedächtnisleistung und kannst beeindruckende Ergebnisse erzielen, die dir vorher unmöglich erschienen.

Den gewünschten Effekt erreichst du ganz einfach, denn wichtig sind nur die Verknüpfungen, die du vornimmst. Egal ob du Dinge visualisierst, Musik als Reiz nutzt oder dir einen entsprechenden Glaubenssatz zurechtlegst und diesen täglich wiederholst, der Nutzen überwiegt bei Weitem den Aufwand.

 

Foto: peshkova / stock.adobe.com

Tanja
Tanja
Tanja ist eine vielseitige Redakteurin mit einer tiefen Leidenschaft für Tiere, Reisen und Gesundheit. Sie bringt umfangreiche Erfahrungen im Umgang mit Tieren mit, insbesondere in den Bereichen Hundetraining und Clickertraining für Katzen, und engagiert sich ehrenamtlich im Tierheim. Ihre Reiselust hat sie durch zahlreiche Länder in Europa und Asien geführt, wo sie sich intensiv mit lokaler Kultur und Geschichte auseinandergesetzt hat. Zudem vertieft Tanja ihr Wissen in der Traditionellen Chinesischen Medizin durch eine spezialisierte Ausbildung, ergänzt durch ihre Erfahrungen mit Naturheilkunde und Heilkräutern.

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