AjoureLifestylePeopleSimon Böer - Der "Herzensbrecher" im Interview

Simon Böer – Der „Herzensbrecher“ im Interview

Als alleinerziehender Pfarrer Andreas Tabarius verdreht Schauspieler Simon Böer (39) in der Serie „Die Herzensbrecher“ (samstags 19.25 h, ZDF) den Damen gleich reihenweise den Kopf. Kein Wunder, denn er ist nicht nur äußerst charmant, sondern sieht auch noch wahnsinnig gut aus. Wir wollten wissen, welche Parallelen es zwischen Simon Böer und seiner Rolle gibt, auf was er niemals verzichten könnte und was Männer anziehend macht.

Herr Böer, als Andreas Tabarius schmachten Ihnen die Damen nur so hinterher. Was, denken Sie, macht ihre Rolle so unwiderstehlich? Wie muss ein Mann sein, auf den die Frauen fliegen? Und, gibt es Parallelen zwischen Ihnen und Ihrer Rolle?

Die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Daher gibt es kein Geheimrezept zu verraten, wie ein Mann sein sollte, um auf Frauen anziehend zu wirken. Ich glaube an Authentizität und nicht an gängige Männerbild-Clichés. An erster Stelle steht aber auf jeden Fall, als Mann erst mal mit sich ins Reine zu kommen und ein gesundes Selbstverständnis von Männlichkeit zu entwickeln. Um es kurz zu machen: Männer, lasst Euch von niemandem erzählen, wie ihr zu sein habt: Hört auf Eure innere Stimme und genießt Eure Männlichkeit.

Ich habe die Rolle des Andreas Tabarius als einen humorvollen und trotz Schicksalsschlägen lebensbejahenden Mann angelegt. Er stellt sich den Sonnen- wie den Schattenseiten des Lebens und hat eine starke innere Richtung. Und ja, natürlich gibt es da auch Schnittstellen zu meiner Person.

Und andersherum: Wie können Frauen das Herz eines Mannes erobern?

Leider auch hier kein Patentrezept außer Authentizität und Freude an der eigenen Weiblichkeit – die eine kerlige Seite nicht ausschließt: Selbstbewusste Männer lieben Frauen, mit denen man Pferde stehlen kann! (lacht)
 

Simon Böer
Foto: ZDF / Martin Rottenkolber

 

In „Die Herzensbrecher“ können Sie sich vor Angeboten kaum retten. Wie hat es sich angefühlt, das Objekt der Begierde zu sein?

Ich bin emanzipiert genug, dass ich kein Problem damit habe auf das „Objekt“ der Begierde reduziert zu werden (lacht). Im Ernst: Klar, in einem Haushalt mit fünf Kerlen, sind auch die Damen der Schöpfung immer wieder Thema! Aber ich spiele ja nur eine Rolle und der Fokus liegt auch eher auf dem Familienmensch und Pfarrer Tabarius. Zumindest nach meinem Empfinden.

Sie sind verheiratet und Vater von zwei Kindern. Ihre Familie wohnt in Berlin, sie drehen viel in Köln. Was ist Ihr Geheimrezept für eine erfolgreiche Beziehung auf Distanz?

Grundsätzlich ist das Geheimrezept einer guten, lebendigen Beziehung, dass man dem Partner seine Freiräume lässt. Ich möchte, dass sich meine Frau voll entfalten kann und sich nicht von mir eingeengt fühlt – und das beruht auf Gegenseitigkeit.

Nur so kann jeder immer wieder neue Impulse in die Beziehung bringen. Gedankenaustausch ist das A und O. Die Sicht meiner Frau auf die Dinge des Lebens interessiert mich nach zehn Jahren immer noch. Man darf auch mal unterschiedlicher Meinung sein – und gelegentlich auch bleiben. Wenn man sich nicht einigen kann, kommt man halt zu einer „Zweinigung“. Hat alles in allem viel mit Respekt zu tun.

Ich hätte keine Lust, auf Dauer eine Fernbeziehung zu führen. Meine Familie fehlt mir gerade sehr. Mit der Liebsten ist das ja immer noch eine andere Nummer als mit den Kids: man dated sich halt am Wochenende und verzehrt sich den Rest der Woche nach dem Anderen. Sowas hält man schon mal eine Zeit aus. Aber dass ich meinen Kindern gerade nicht jeden Tag mit Rat und Tat zur Seite stehen kann, tut schon weh! Auf Dauer werden wir unseren Lebensmittelpunkt wohl wieder ins Rheinland verlegen, weil ich gerade hier so viele Baustellen habe. Neben „Herzensbrecher“ drehe ich gerade eine Comedy-Serie mit Cordula Stratmann für den WDR, „Die Kuhflüsterin“. Und trotz der knapp bemessenen Zeit würde ich gerne nach einem Drehtag mal in den Schoß der Familie fallen. Meine Frau ist Personal-Yogalehrerin und somit geographisch nicht festgelegt. Vielleicht ziehen wir demnächst um.
Mal schauen, was kommt!
 

Simon Böer
Foto: ZDF / Frank Dicks

 

Sie machten sich auch als Model einen Namen, hatten viel Kontakt zur Fashion-Szene. Was ist für Sie ein Dauerbrenner im Kleiderschrank und von was haben Sie sich modemäßig gerne getrennt? Was ist für Sie in & out?

Mode macht mir Spaß – auch wenn ich wirklich nicht alles mitmachen muss. Ich habe kürzlich das Label PME Legend entdeckt. Ein sehr kerniger, männlicher Brand der nach Abenteuer riecht und gerade im Sturm meinen Kleiderschrank erobert.

Klassisch mag ich Pierre Cardin sehr gerne. Die Anzüge, vor allem die Smokings sind der Hammer. Aber auch casual gefällt mir die aktuelle Winterkollektion sehr. Ich mag es also immer wieder gerne, neue Entdeckungen zu machen und sortiere dann auch alten Kram aus. Was in oder out ist, entscheidet jeder für sich selbst. Mit Mode sollte man(n) spielerisch umgehen. Es ist generell immer schön zu sehen, wenn ein Mensch Sinn für seinen ganz eigenen Stil hat. Bei Männern nochmal schöner, weil seltener.

Die Arbeit vor der Kamera stellen sich viele einfach vor. Dabei ist es tatsächlich ein harter Knochenjob: oftmals mehr als 12 Stunden am Set, viel unterwegs – oft über Monate -, Stunden in der Maske und Garderobe, aus dem Koffer leben, auf Knopfdruck funktionieren… Wie halten Sie sich fit?

Dieser Beruf ist kein Zuckerschlecken und trotzdem für mich die wundervollste Berufung. Ich bin schon jemand, der hin und wieder auf den Putz haut. Rock´n´Roll ist eine Lebenshaltung. Außerdem bin ich ein Genussmensch, esse und trinke leidenschaftlich gerne. Während eines solchen Drehmarathons, wie ich ihn gerade vollbringe, ist Disziplin also doppelt so wichtig. Das innere und äußere Gleichgewicht muss stimmen: Gesunder Körper – gesunder Geist. Dafür mache ich Yoga, gehe laufen und messe mich hin und wieder mit unseren Beleuchtern in der Muckibude. Ich mache autogenes Training und fahre leidenschaftlich gerne Longboard – das macht den Kopf frei. Allein die Zeit ist meist knapp und ich bin abends oft so platt, dass ich schon auf der Couch einpenne, obwohl ich nur mal kurz die Beine hochlegen wollte.
 

Simon Böer
Foto: ZDF / Martin Rottenkolber

 

Auf welche Dinge könnten Sie im Leben niemals verzichten?

Ich versuche mir ständig vor Augen zu halten, dass ich irgendwann einmal alle „Dinge“, also alles Materielle, alle Form dieser Welt losgelassen werden muss. Je schneller man im Leben lernt dass „Dinge“ sehr verzichtbar sind, umso intensiver kann man sie genießen. Hört sich paradox an, ist aber sehr sinnig. Aber wenn Sie jetzt so konkret fragen: Aktuell würde Ihnen jeder am Set sagen, dass mir mein iPhone ein unverzichtbarer Gegenstand ist. Es stellt momentan meine Verbindung zum „normalen“ Leben dar. Es ist der Draht zu meiner Familie, meinen Freunden, gleichzeitig mobiles Büro usw.! Ich bin gerade häufig damit beschäftigt. Wenn ich zu Hause bei meinen Lieben bin, genieße ich es aber auch sehr, einfach mal offline und nicht erreichbar zu sein.

In „Die Herzensbrecher“ laufen Haushalt und Leben sagen wir mal eher unkonventionell ab. Mögen Sie privat lieber ebenfalls das kreative Chaos oder Ihr Umfeld ordentlich und strukturiert?

Ich bin Waage und schwanke zwischen den Extremen. Ich fühle mich besser, wenn eine äußere Ordnung herrscht. Leider kann ich die nicht halten und falle zeitweise in, wie Sie es nett ausdrücken, „kreatives Chaos“, was solange herrscht und dummerweise auch wächst, bis ich es nicht mehr aushalte. Das deckt sich schon ziemlich mit dem Herzensbrecher-Haushalt.

Welche Projekte stehen bei Ihnen als nächstes an?

Ich drehe jetzt erst mal bis Mitte November meine Serien und freue mich riesig auf eine Auszeit – wobei mich jedes gute Drehbuch sofort zum Workaholic mutieren lässt, diese Auszeit also angreifbar bleibt. Im neuen Jahr steht einiges an, was verspricht, sehr spannend zu werden. Ich freue mich drauf.

 

Simon Böer im TV: Samstags, 19.25 h, „Die Herzensbrecher“, ZDF

 

Simon Böer
Foto: ZDF / Frank Dicks

 
Foto top: Clemens Bilan / 2014 Getty Images

Dagi Lühn
Dagi Lühn
Dagi Lühn ist eine dynamische freie Journalistin, die sich durch ihr Studium in Kommunikation und ihre Leidenschaft für Boulevard-Themen und Beauty auszeichnet. Ihre Artikel zeugen von einer tiefen Begeisterung für diese Bereiche, wobei sie oft ihre Expertise und persönliche Vorliebe für Beauty-Trends einfließen lässt. Neben ihrer beruflichen Tätigkeit zeigt Dagi eine besondere Hingabe für Tiere, insbesondere im Bereich des Reitsports, was nicht nur ihre persönliche Leidenschaft widerspiegelt, sondern auch in ihrer journalistischen Arbeit einen besonderen Stellenwert einnimmt.

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