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Desaster – Filmkritik & Trailer

Desaster – Die Story

Anwalt Dr. Würsch (Stefan Kurt) winkt scheinbar die große Kohle. Denn Gangsterboss Mischa (Milan Peschel) möchte von ihm den Aufenthaltsort eines Kronzeugen wissen, der gegen ihn aussagen soll. Dazu läd er Würsch zu sich ins noble Saint-Tropez ein.

Doch Würsch ist nicht ganz so blauäugig und rückversichert sich, indem er die beiden Gangster Ed (Justus von Dohnányi) und Mace (Jan Josef Liefers) anheuert, die während seinem Aufenthalt das Anwesen überwachen und bei Gefahr eingreifen sollen.

Allerdings hat auch Mischas Frau Lydia (Anna Loos) eigene Pläne und will an das Geld ihres Mannes. Um dieses Ziel zu erreichen umgarnt sie den Anwalt, plant aber mit ihrem Bodyguard Johann (Maximilian Simonischek) und dem Geld durchzubrennen. Doch Johann wiederum hat ebenfalls ganz eigene Pläne.

Als Ed dann auch noch den Fehler begeht sich auf dem Anwesen von Mischas Mutter (Angela Winkler) erwischen zu lassen und diese ausversehen die Klippe hinunter wirft, ist das Chaos vollkommen perfekt.

 

 

Auf den Spuren Tarantinos

Desaster, gleich vorweg, ist kein solches. Desaster ist, seit langer Zeit, einmal wieder eine gut gemachte Gangsterkomödie aus deutscher Hand.

Im Stil von Quentin Tarantino und Guy Ritchie geht Regisseur Justus von Dohnányi an den Film heran, wenn auch mit deutlich geringerem Budget und nicht ganz so ausgefeilt, wie es in den Filmen der beiden Regie-Verrückten aus Hollywood oft der Fall ist. Dennoch ist mit Desaster ein Streifen gelungen, der einfach anders und frischer daher kommt, als viele der „großen“ deutschen Produktionen.

Dazu trägt, neben der erzählten Geschichte, vor allem das kleine deutsche Starensemble bei, das frisch und gelungen aufspielt. Vorne weg die beiden Hauptpersonen, gespielt von Liefers und Dohnányi. Aber auch Milan Peschel, Stefan Kurt, Anna Loos und die restlichen Darsteller haben sichtlich Freude an ihren Rollen.

Desaster ist allerdings nicht dieser eine perfekte deutsche Film auf den man Jahre lang gewartet hat. Bis die Geschichte so richtig in Fahrt kommt vergeht etwas zuviel Zeit, etwas mehr Details und die ein oder andere überraschendere Wendung wäre schön gewesen. Dennoch ist der Film gut gemacht und vermag zu unterhalten.

 

Desaster, aber keine Katastrophe

Wer Snatch oder Pulp Fiction mochte und in der Lage ist, sich auf eine deutsche Version dieses Filmgenres einzulassen, der bekommt mit Desaster eine schräge und gut gemachte Gangsterkomödie.

 

Desaster Kinoplakat

Kinostart: 16. Juli 2015
 
Kinoposter: Studiocanal

Mario Macellaio
Mario Macellaio
Mario Macellaio ist ein talentierter Redakteur, der seine kreativen Fähigkeiten als Fotograf und Sounddesigner in die Welt der Kunst und Medien einbringt. Seine tiefe Leidenschaft für das Kino spiegelt sich nicht nur in seiner künstlerischen Arbeit, sondern auch in seiner Rolle als Filmkritiker wider. Mario verbindet seine visuelle und akustische Expertise, um tiefgründige und nuancierte Bewertungen von Filmen zu erstellen, die sowohl die technischen als auch die erzählerischen Aspekte des Filmemachens berücksichtigen. Seine Liebe zum Detail und sein scharfer Blick für Ästhetik machen seine Kritiken zu einem Muss für Kinoliebhaber. Darüber hinaus ist Mario bekannt für seine Schwäche für Wortspiele, die seinen Schreibstil einzigartig und unterhaltsam machen und oft einen humorvollen, geistreichen Unterton in seine Kritiken bringen.

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