AjoureLifestyleBeziehungErotik in Sozialen Netzwerken – Warum Nacktheit uns polarisiert

Erotik in Sozialen Netzwerken – Warum Nacktheit uns polarisiert

Wie viel Haut sollte in sozialen Netzwerken erlaubt sein und ist es okay, dass ein Unterschied zwischen Frau und Mann gemacht wird? Diese und ähnliche Fragen beschäftigen viele Nutzer seit langem und die Meinungen sind so unterschiedlich wie Tag und Nacht. Das ist wohl einer der Gründe, weshalb das Thema Nacktheit immer noch stark polarisiert. Wie die Richtlinien aktuell aussehen, warum Menschen das Bedürfnis haben, sich nackt im Internet zu zeigen und was stillende Frauen mit dem ganzen Thema zu tun haben, erfährst du hier.

Sind Nacktbilder auf Instagram & Co erlaubt?

Seit ewigen Zeiten war Nacktheit auf Plattformen wie Facebook, Instagram und TikTok weitgehend verboten. Neuere Veränderungen erlauben jetzt etwas mehr Spielraum, allerdings nur, wenn es um Themen wie Gesundheit oder Kunst geht. Werden beispielsweise in Gemälden oder Kunstwerken nackte Körper gezeigt, ist das okay. Ähnlich sieht es aus, wenn es um gesundheitliche Bildung geht. Wenn also eine Frauenärztin ein informatives Video für junge Frauen hochlädt. Nackte Fotos am Strand oder aus erotischen Zwecken sind weiterhin Tabu und werden vom Algorithmus entfernt.

Dennoch finden Creator Wege die Richtlinien zu umgehen und TikTok Porn zu betreiben. Es werden zum Beispiel alle notwendigen Körperstellen knapp bedeckt und sexy Posen oder Tänze performt. Erotikstars nutzen die Plattformen aber auch, um sich von einer anderen Seite zu zeigen, private Situationen aus dem Alltag zu teilen oder die Follower beim Shoppen mitzunehmen.

Warum wird Nacktheit auf Social Media geteilt?

Warum Menschen sich nackt oder freizügig in sozialen Netzwerken zeigen, lässt sich nicht allgemein beantworten. Für Viele ist es eine Möglichkeit, sich selbst auszudrücken und ihren Körper lieben zu lernen. Vor allem Frauen möchten ihre Körper nicht mehr verstecken und sich zeigen, wenn sie darauf Lust haben. Posts im Bikini am Strand sind keine Aufforderung für respektlose oder unangebrachte Kommentare, sondern zeigen eine schöne Erinnerung und dass man sich wohlfühlt.

Plattformen wie TikTok und Instagram lassen sich zudem super für Promotionen und Werbung nutzen. Wer beruflich OnlyFans betreibt, als Pornodarstellerin oder Camgirl tätig ist, kann so neue Kunden gewinnen und mehr Menschen erreichen. Sexuelle Posts und Nacktheit sind für manche Creator Teil des Jobs.

Ein weiterer Grund, weshalb immer mehr Influencer Haut zeigen ist, um den unrealistischen Beauty-Standards den Kampf anzusagen. Besonders für junge Frauen und Männer ist Social Media gefährlich, denn es zeigt ihnen unrealistische Körper und stark bearbeitete Bilder. Sie wachsen mit falschen Erwartungen und einem verzerrten Selbstbild auf, was schlimme Folgen für das eigene Selbstvertrauen und Wohlbefinden haben kann. Wenn sie mehr “echte” Körper im Internet sehen, lernen sie zu verstehen, was normal ist und was nicht. In gewisser Weise ist Nacktheit auf Social Media also wichtig, solange man sich die richtigen Vorbilder sucht.

Free the Nipple

Die größte Diskussion ist schon lange der menschliche Nippel. Der ist auf Plattformen wie Facebook und Instagram zwar okay, aber nur solange er zu einem Mann gehört. Frauen dürfen nach wie vor keine Nippel zeigen. Das wird teilweise geschickt umgangen, mit durchsichtigen T-Shirts, Zensuren oder sehr knappen Bikinis, richtig gezeigt werden dürfen sie aber nicht. Seit einigen Jahren wird mit dem Hashtag #FreetheNipple gegen diese Ungerechtigkeit protestiert, bisher nur mit mäßigem Erfolg. Immerhin stillende Frauen dürfen mittlerweile Nippel zeigen. Wenn in Aufnahmen von besonderen Momenten, wie der Entbindung oder dem Stillen unbedeckte weibliche Brustwarzen zu sehen sind, ist das laut Facebook unbedenklich.

Fazit

Die Nacktheit auf sozialen Netzwerken wird wahrscheinlich auch weiterhin polarisieren. Die Menschen werden immer wieder Wege finden, den Algorithmus auszutricksen und Richtlinien zu umgehen, um sich für die Freiheit über den eigenen Körper einzusetzen. Da die Meinungen zu dem Thema so weit auseinander gehen, ist zukünftig kaum mit einer Regelung zu rechnen, die alle glücklich macht.

 

Foto: Volodymyr / stock.adobe.com

Ajouré MEN Redaktion
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