Für jeden von uns kommt früher oder später das erste Bewerbungsgespräch. Oder zweite, oder dritte. Die Problematik bleibt aber die selbe: die Aufregung. Heute gehen wir mal gemeinsam mit dir alle nötigen Punkte für ein erfolgreiches Gespräch bei deinem zukünftigen Arbeitgeber durch.
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Was ziehst du nur an?
Hier gibt es zwei Möglichkeiten. Die erste wäre, genau das anzuziehen, was du später auch beim Ausüben des Berufes trägst. Diese Faustregel solltest du aber nicht zu weit ausdehnen, da sie in einigen Ausnahmefällen nicht zutrifft, z.B. wenn gewisse Arbeitskleidung vorgeschrieben ist, so wie Schutzkleidung auf dem Bau. In diesem Fall ziehst du ein schickes Hemd, eine normale Jeans und deine guten Schuhe an.
Mit dieser Kombination klappt eigentlich immer alles. Ansonsten achte einfach darauf gepflegt aufzutreten. Hauptsache, du siehst nicht verstrahlt von der Nacht davor aus. Kleinigkeiten wie Festivalbändchen gehören übrigens aufs Festival. Binde dir lieber eine Armbanduhr um. Das wirkt seriös und erwachsen.
Die Vorbereitung
Das Letzte was du willst, ist mit Fragen bombardiert zu werden, mit denen du nicht klarkommst. Also benutze Google, YouTube und LinkedIn, um so viel wie möglich über die Firma herauszufinden, bei der du dich bewirbst. Je mehr Wissen du über das Tagesgeschäft mitbringst, desto besser. Schließlich will dich kein Chef der Welt einstellen, wenn du einen Scheiß über deine Arbeit weißt. Schon allein aus der Stellenanzeige kannst du die ein oder andere wichtige Information herausnehmen.
Du solltest dir den Tag genau durchplanen. Nimm eine Bahn früher, schaue zwischendurch auf die Uhr, stell dir einen Erinnerungswecker. Du willst ganz sicher nicht völlig aus der Puste und total durchgeschwitzt vor jemandem sitzen und ihn allen Ernstes nach einem Job fragen. In kreativ angesiedelten Berufen ist es auch nicht schlecht, ein paar Arbeitsproben zur Hand zu haben. Im optimalen Fall aber hast du eine Website, auf der alles zu sehen ist. Ein Lesezeichen im Browser ist wesentlich angenehmer als ein Schreibtisch voller Zettelwirtschaft.
Nimm dir im Vorfeld am besten einen Freund oder ein Familienmitglied zur Hand, mit dem du ein Gespräch durchgehst. Das kann dir schon mal ein wenig die Anspannung nehmen.
Das Gespräch
Nicht zu früh, nicht zu spät, sondern genau richtig zum Termin erscheinen. Das ist wie den G-Punkt einer Frau zu treffen, ein Fehler beim ersten Mal und schon hast du einen schlechten Eindruck hinterlassen. Wenn du ungefähr fünf Minuten vorher erscheinst, reicht das völlig.
Bitte gib deinem Chef nicht die Fischflosse zur Begrüßung. Ein ganz normaler Händedruck erledigt den Job genau richtig. Versuche im Gespräch immer über die Ecke eines Tisches zu reden. Dies schafft eine offene Atmosphäre und wirkt nicht wie ein Verhör bei der Kripo.
Vergiss nicht, dass vor dir ein ganz normaler Mensch sitzt. Du brauchst also nicht unbedingt wie ein britischer Gentlemen zu sprechen. Das Bewerbungsgespräch ist schließlich genau das. Ein Gespräch. Kein Monolog und auch kein Vortrag. Bei Fragen darfst du nicht schüchtern sein, sondern ruhig raus damit!
Die wichtigste Frage
Nein, nicht wie viele Urlaubstage du hast, obwohl du das auch unbedingt abklären solltest! Wir reden hier von der Frage zum Gehalt. Du erbringst eine Leistung für deinen Chef und die wird bitteschön auch entlohnt. Setz dich an einem Abend vor dem Gespräch hin und geh wirklich realistisch durch, was du an Geld brauchst und was du verlangst. In einer Stadt wie Berlin brauchst du natürlich mehr als in einer Kleinstadt, schon allein wegen den absurd hohen Mieten.
Sofern du ein realistisches Gehalt forderst, und dieses auch mit deinen Leistungen erbringen kannst, solltest du keine großen Schwierigkeiten damit haben, dieses auch zu bekommen. Du hast deinen Gehaltswunsch auch bestimmt schon in deiner Bewerbung erwähnt. Also brauchst du dir gar kein Neues zu errechnen.
Zum Abschluss
Nachdem du also ein erfolgreiches Bewerbungsgespräch hattest und du zur Tür gebracht wurdest, solltest du nicht vor Freude Flickflack springen, sondern zumindest bis du außer Sichtweite des Büros bist, deine Professionalität bewahren. Manche Chefs schauen dir nach dem Gespräch noch hinterher, und das nicht, weil sie deinen Hintern so knackig finden, sondern um zu sehen, ob du dich unter Kontrolle hast und nicht sofort zum Feierabendbier greifst.
Fotos: Yuri_Arcurs; vgajic / Getty Images