AjoureTechnikSmart Guns - Eine coole Idee, die wohl nichts bringen wird!

Smart Guns – Eine coole Idee, die wohl nichts bringen wird!

Dass Amerika ein riesiges Schusswaffen-Problem hat, sieht wohl die ganze Welt, außer Amerika selbst. Die Waffenlobby schafft es immer wieder, sich mit den dümmsten Argumenten, die wir uns vorstellen können, aus der Affäre zu ziehen. Nun kommt die nächste Erfindung auf uns zu, die der Waffengewalt endlich Einhalt bieten soll. Dass die Erfindung mit dem Namen Smart Guns wirklich eine Lösung für das Problem darstellt, denken wir zwar nicht, allerdings finden wir die Technologie sehr interessant.

 

Waffen mit personengebundener Autorisierung

Das Grundprinzip der Smart Guns ist relativ simpel, es handelt sich um eine Waffe, die nur von ihrem Besitzer abgefeuert werden kann, da dieser die benötigte Autorisierung besitzt. Die Idee stößt bei Waffengegnern und Politikern auf Begeisterung, da sie sich dadurch weniger Verluste durch Waffengewalt erhoffen. Natürlich hat die zimperliche Waffenlobby hier wieder einen Grund zum Meckern bekommen, da sie sich an mehr Beschränkungen halten müssten.

 
Smart Guns

 

Löst diese Erfindung wirklich das Problem?

Für Opfer von Waffengewalt, die von ihrer eigenen Waffe verletzt oder getötet werden, könnte diese Technologie eine wirkliche Lösung sein. Denn solche Vorfälle kommen vor allem in Amerika öfters vor. Meistens trifft es in so einem Fall einen Polizisten, dessen Waffe aus seinem Holster geklaut wurde. Außerdem würde es verhindern, dass Kinder, die in den Besitz der Waffen ihrer Eltern kommen, die Waffe auch wirklich abfeuern können. In Amerika hört man beinahe täglich von einem Vorfall und die Todesopfer durch Schusswaffen bleiben hoch. Deswegen können die neuen Smart Guns für Waffenhersteller und Gesetzgeber die Lösung sein. Durch ihre Funktion wären gestohlene und illegal gekaufte Waffen damit unbrauchbar.

Wenn man die Argumentation so sieht, könnte man glauben, dass die Smart Guns eine wirkliche Lösung darstellen, allerdings sind die illegalen Waffen nicht das Problem. Die Mehrzahl der Menschen, die durch Waffen sterben, werden nämlich durch legal erworbene Waffen getötet. Die beiden letzten großen Anschläge in Amerika wurden beide mit den eigenen Waffen verübt. Außerdem würde es die Menschen auch nicht vom Selbstmord mit der eigenen Waffe abhalten, wobei diese Menschen wohl auch andere Wege finden würden.

Ein weiteres Problem der Smart Guns ist, dass kein einziges bis jetzt getestetes System vollkommen sicher ist. Die Waffen werden durch die Nutzung von Technologie erst intelligent und diese Technologie kann man mit Hacks oder Zugangscodes umgehen. Diese Waffen zu knacken ist auch nicht wirklich schwer, es gibt Videos, in denen Hacker die Waffen mit herkömmlichen Magneten aus dem Supermarkt austricksen.

 
Smart Guns

 

Wie werden Waffen zu Smart Guns?

Im Film James Bond Skyfall konnten wir schon eine Smart Gun beobachten, die von niemand geringerem als James Bond selbst benutzt wird. Diese Waffe basiert auf der sogenannten Dynamic Grip Recognition (DGR), eine Technologie, die den Griff, beziehungsweise die Hand des Trägers erkennt. Eine solche Waffe gibt es momentan noch nicht auf den Markt, das New Jersey Institute of Technology ist allerdings gerade dabei, eine solche Waffe zu entwickeln. Eine weitere Möglichkeit, die Waffen intelligent zu machen, ist der Fingerabdrucksensor, den wir schon von unseren Smartphones kennen. Eine Waffe mit dieser Technologie wurde schon 2015 von einem MIT-Studenten entwickelt, der momentan daran arbeitet, sie markttauglich zu machen. Eine andere Herangehensweise können wir bei dem deutschen Hersteller Armatix sehen, dieser hat seine Pistole mit einer Armbanduhr gekoppelt. Sollte die Pistole sich aus einem gewissen Radius von der Armbanduhr entfernen, so kann man sie nicht mehr abfeuern. Diese Chips, die der Waffe signalisieren, dass sie abgefeuert werden kann, können überall eingebaut werden, beispielsweise in Ringen oder sogar unter der Haut.

Die Technologie, die hinter den Smart Guns steckt, ist wirklich interessant, allerdings werden selbst intelligente Waffen nicht verhindern können, dass Menschen erschossen werden. Es ist kaum denkbar, dass es für dieses Problem irgendwann einmal eine technische Lösung geben wird. Für die Politik und die Medien sind die Smart Guns allerdings ein gefundenes Fressen, um die Schlagzeilen aufzupeppen. Unserer Meinung nach können nur strengere Regulierungen beim Waffenbesitz der ausschlaggebende Punkt sein. Dafür muss man einfach nur die Todesfälle durch Schusswaffen in Deutschland und Amerika vergleichen und die Lösung des Problems liegt auf der Hand.

Smarte Waffen kamen in Kingsman ja nur zu oft zum Einsatz

Kingsman: The Golden Circle – Kinokritik & Filmtrailer

 

Fotos: Caroline Purser; Justin Paget; Artfully79 / Getty Images

Ajouré MEN Redaktion
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