Wie oft haben Männer als Kind vom Fliegen geträumt. Und damit meinten wir damals nicht, dass wir in ein Flugzeug steigen und dann irgendwo hin in den Urlaub segeln, sondern eher, dass wir selbst fliegen können wollen. Dass das natürlich vollkommen unmöglich war, hat uns damals nicht interessiert. Wieso auch. Immerhin konnte Marty McFly aus „Zurück in die Zukunft“ mit seinem schwebenden Skateboard auch irgendwie fliegen oder wenigstens schweben. Dass die Zeit nicht stehen bleibt, ist bekannt und so hat sich die Firma Hoversurf etwas einfallen lassen. Und um das Ganze nicht nur nach Spaß aussehen zu lassen, gibt es für die ein oder andere Behörde noch einen praktischen Nutzen.
Dass ein so neuartiges Produkt einen einprägsamen Namen benötigt, war von vorneherein klar. So hört das aktuelle Hoverbike auf den Namen Scorpion 3, kurz S-3, entwickelt von dem internationalen Unternehmen Hoversurf Inc, welches in San Francisco, USA, ansässig ist und einen russischen Ursprung hat. Interessenten gibt es bereits. So ist, wie so oft, das Super-Emirat Dubai ganz vorne mit dabei. Hier finden bereits intensive Tests der ersten Prototypen statt.
Das Ziel: Stauvermeidung bis zum Erreichen eines Einsatzortes. Das bedeutet, dass die lästigen Staus in Dubai durch die Scorpions überflogen werden können und somit ein deutlich schnelleres Ankommen möglich ist. Für eine lange Verfolgungsjagd ist das Fluggerät noch nicht ausgelegt, denn die Akkus gehen nach etwa 20 Minuten in die Knie und müssen dann wieder aufgeladen werden. Auch die Reichweite des aktuellen Scorpion 3, welches ca 21 Kilometer zurücklegen kann, ist nicht zwingend für lange Ausflüge oder Streifen-Flüge gedacht.
Die gute Nachricht ist allerdings, dass Hoversurf noch in der Entwicklung ist und der Sprung vom ersten Scorpion zum Scorpion 3 einen Reichweitensprung von sechs auf ca 21 Kilometer machte. Geplant sind ebenfalls neue Batterien, die eine Flugdauer von 40 Minuten ermöglichen, was dann schon nach einem Alltagsnutzen klingen dürfte. Apropos Alltagsnutzen – der S-3 kann bereits eine Nutzlast von rund 300 Kilogramm befördern, was zumindest bedeutet, dass nicht nur Leichtgewichte diese Hoverbikes fliegen könnten. In vielen Ländern ist eine Flug- oder Pilotenlizenz ebenfalls nicht nötig, solange das Fluggerät unter 115 Kilogramm wiegt. Und das trifft auf den Scorpion 3 zu, denn dieser ist ein Leichtgewicht, wenn man bedenkt, dass drei große Batterien befördert werden. Insgesamt kommt der S-3 auf ein Gesamtgewicht von nur 104 Kilogramm und liegt somit weit unterhalb der Grenze. Wie Deutschland hier entscheiden wird, bleibt abzuwarten.
Ganz ungefährlich ist die Benutzung natürlich dennoch nicht. Die vier Rotoren liegen frei und sobald sich der Pilot unachtsam bewegt, könnten Verletzungen auftreten. Ebenfalls kompliziert dürften Landungen werden, wenn sich Passanten in der Nähe befinden, denn dann heißt es „Kopf einziehen“, auch hier könnten die frei liegenden Rotoren für Probleme sorgen. Die Folgen bei einem Fehlverhalten während des Flugs versucht man auszuschließen, indem die modernsten Flugsteuerungssysteme zum Einsatz kommen, die den S-3 stabilisieren und dafür sorgen, dass der Pilot weder zu hoch, noch zu schnell unterwegs ist.
Die Daten auf einen Blick:
- Reichweite: 21 Kilometer (unter den optimalen Voraussetzungen)
- Höchstgeschwindigkeit: 70 km/h
- Flugzeit: 20 Minuten (mit der SD LiPo Batterie)
- Gewicht: 50 kg ohne Batterien
- Gesamtgewicht: 104 kg mit Batterien
- Batterien: 3 tragbare Boxen, jeweils 18 kg schwer
- Batterie-Aufladezeit: 3 Stunden
- Batterie-Auswechselzeit: 1 Minute
- Der Motor, die Kontroller und andere Teile des Hoverbikes werden von Spezialisten in einer Manufaktur hergestellt. Hierbei handelt es sich um exklusive Teile mit einer hohen Zuverlässigkeit
- In der Entwicklung und bald verfügbar: HD-Batterie INR, mit einer 40-minütigen Flugzeit
(Alle Parameter hängen vom Gewicht der Ladung und den Wetterkonditionen ab)
Wer sich für ein Hoverbike Scorpion 3 interessiert, kann auf der hoversurf.com Seite mit einer Anzahlung von 2.000 USD eine Reservierung vornehmen. Der Komplettpreis von 59.900 USD (netto) wird dann bei einer Auslieferung fällig.
AIM HIGH – Ajoure wünscht jetzt schon guten Flug.
Fotos: Hoversurf Media