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Sechs Tipps zum Autokauf

Die Anschaffung eines Fahrzeugs ist eine kostspielige Investition, die gut überlegt sein will. Auf dem Markt für Gebraucht- und Neuwagen besteht jedoch das Risiko, an einen Händler zu geraten, der versucht, dich zu übervorteilen. Die nachfolgend erklärten sechs Tipps beim Autokauf helfen dir, die für dich beste Entscheidung zu treffen.

Fallstricke beim Autokauf

Beim Kauf eines neuen Fahrzeugs sind vier-, fünf- oder gar sechsstellige Eurobeträge im Spiel. Der Konkurrenzdruck auf dem Markt ist angesichts der Vielzahl an Autohändlern groß. Um die eigenen Gewinne zu optimieren, greifen die Händler gelegentlich zu Tricks, die sich in rechtlichen Grauzonen bewegen.

Zu den größten Fallstricken beim Autokauf zählen versteckte Mängel, die sich negativ auf den Fahrzeugwert auswirken, dir jedoch beim Kauf verheimlicht wurden. Wenngleich ein Auto äußerlich in gutem Zustand erscheint, verstecken sich gelegentlich schwerwiegende Probleme unter dem auf Hochglanz polierten Lack.

Dazu gehört weiterhin die Historie des Fahrzeugs: Die Folgen von Unfällen oder Wasserschäden sind nur selten auf den ersten Blick zu erkennen, wirken sich gegebenenfalls gravierend auf das Fahrverhalten und insbesondere auf den späteren Wiederverkaufswert aus. Im ungünstigsten Fall versucht ein Händler, dir ein gestohlenes Fahrzeug zu verkaufen, das dich in unerwarteten Kontakt mit den Strafverfolgungsbehörden bringt.

Ferner lauern Fallstricke auf dich, wenn du den Fahrzeugkauf per Kredit finanzieren möchtest. Dazu findest du weitere Informationen in der folgenden Grafik.

Autokredit
Quelle: Finanzcheck.de

Sechs nützliche Tipps zum Autokauf

Die nachfolgend erklärten Tipps zielen darauf ab, dass du Mängel erkennst, noch bevor du den Kaufvertrag unterzeichnest. Hat dich ein Autohändler mutwillig getäuscht oder ist ihm zumindest Fahrlässigkeit vorzuwerfen, kannst du den Vertrag zwar anfechten. Der Rechtsweg ist jedoch steinig und mit finanziellen Risiken zu deinem Nachteil gepflastert. Am besten ist es deshalb, etwaige Mängel am Fahrzeug möglichst frühzeitig zu erkennen.

Frage dich, ob der Tachostand plausibel ist

Der Kilometerstand ist entscheidend für die Wertigkeit eines Fahrzeugs. Je mehr Kilometer ein Auto zurückgelegt hat, desto stärker ist der Verschleiß wichtiger Bauteile und desto höher ist das Risiko, dass unerwartete und kostspielige Reparaturen auf dich zukommen. Deswegen sind manipulierte Tachos inzwischen eher die Regel als die Ausnahme auf dem Kfz-Markt: Experten nehmen an, dass der Kilometerstand jedes dritten gebrauchten Autos in Deutschland manipuliert ist. Im Durchschnitt zahlen Kunden dadurch rund 3.000 Euro mehr, als das Fahrzeug wert ist. Überdies stellt ein manipulierter Tachostand ein Risiko für deine Sicherheit dar, denn wenn dich der Verkäufer nicht zuverlässig über die Serviceintervalle informiert, drohen unerwartete und teils gefährliche Pannen.

Kontrolliere deshalb das Scheckheft auf Unregelmäßigkeiten: Sieht es auffällig neu aus oder ähneln sich die Unterschriften stark? Kommen dir Zweifel an der Echtheit der TÜV-, HU- oder Reparaturberichte? Stellst du Auffälligkeiten bei den Aufklebern im Motorraum fest?

Frage im Zweifel bei den genannten Werkstätten oder beim TÜV nach, bevor du den Kaufvertrag abschließt.

Überprüfe zudem, ob die angegebene Laufleistung zum Zustand des Fahrzeuginterieurs passt.

Lasse dich nicht unter Druck setzen

Jeder Autoverkäufer versucht, dich schnellstmöglich zum Abschluss des Geschäfts zu überreden. Dahinter verbergen sich nicht zwangsläufig unlautere Absichten.

Das Risiko, einen Kaufvertrag vorschnell zu unterzeichnen, steigt, wenn du dich ohne einen Plan zum Kfz-Händler begibst.

Lege eine Obergrenze für dein Budget fest und frage dich, was dein neues Fahrzeug leisten und über welche Ausstattungsmerkmale es verfügen soll.

Ein konkreter Plan hilft dir dabei, dich beim Verkaufsgespräch nicht blenden zu lassen. So vermeidest du, ein Kfz zu kaufen, das nicht deinen Vorstellungen entspricht und dein Budget sprengt.

Scheue dich nicht, Fragen zu stellen oder auf Unstimmigkeiten hinzuweisen und dazu Erklärungen einzufordern.

Lasse dich vom Autoverkäufer nicht dazu bringen, etwas zu kaufen, das du nicht möchtest. Du bist dem Verkäufer nichts schuldig und es ist nicht verwerflich, wenn du dich während des Verkaufsgesprächs dazu entscheidest, vom Kaufvorhaben Abstand zu nehmen.

Preisverhandlungen sind erlaubt

Der ausgeschriebene Preis eines Fahrzeugs ist nicht in Stein gemeißelt. Du kannst mehrere Hundert Euro oder sogar mehr sparen, wenn du dich auf eine Preisverhandlung mit dem Verkäufer einlässt.

Dazu informierst du dich umfassend über den Preis vergleichbarer Fahrzeuge, bevor du dich auf den Weg zum Händler machst. Im Internet verfügbare Datenbanken helfen dir, einen realistischen Ausgangspunkt für die Verhandlung festzulegen.

Lasse den Verkäufer zunächst seine Preisvorstellung äußern oder lasse dir das ausgeschriebene Angebot verbal bestätigen. Nenne anschließend deine Vorstellungen über den Kaufpreis.

Betone deine persönlichen Vorteile als Käufer, etwa deine Kreditwürdigkeit und die Möglichkeit, die Zahlung noch am selben Tag zu leisten.

Macht der Verkäufer ein Angebot, dann schweige zunächst. Dies kann den Händler dazu bringen, seinen Preis zu verbessern, um eine Reaktion bei dir hervorzurufen.

Berücksichtige nicht nur den Fahrzeugpreis, sondern auch die weiteren Kostenfaktoren, etwa die Steuern, Versicherungsprämien und Verkaufsgebühren.

Sei bereit, die Verhandlung abzubrechen, wenn sie nicht nach deinen Vorstellungen verläuft.

Unternimm eine Probefahrt

Unternimm eine Probefahrt, bevor du den Kaufvertrag unterschreibst. Nur so hast du die Möglichkeit, den Fahrkomfort und das Fahrverhalten des Fahrzeugs zu überprüfen. Achte auf ungewöhnliche Geräusche im Innenraum oder unter der Motorhaube; störende Vibrationen weisen auf Probleme und versteckte Mängel hin. Stelle ebenso sicher, dass das Fahrzeug auf einer geraden Strecke die Spur hält. Ist dies nicht der Fall, verschweigt der Händler womöglich einen schwerwiegenden Unfall in der Fahrzeughistorie.

Nutze die Erfahrungen aus der Probefahrt für die Preisverhandlung.

Lasse das Fahrzeug durch einen unabhängigen Sachverständigen inspizieren

Besonders bei teuren Gebrauchtfahrzeugen kann es sich lohnen, das Kfz durch einen unabhängigen Sachverständigen begutachten zu lassen. Dieser deckt versteckte Mängel auf, die für Laien nicht offensichtlich sind. Er überprüft den Motor, die Aufhängung, die Bremsen, die Elektronik und andere wichtige Komponenten.

Stelle sicher, dass die Mehrkosten für den Sachverständigen in Relation zum Gesamtpreis des Fahrzeugs stehen.

Verzichte keinesfalls auf einen Kaufvertrag

Gelegentlich versuchen Fahrzeughändler, dir einen Gebrauchtwagen zu verkaufen, ohne einen förmlichen Vertrag aufzusetzen. Ist dies der Fall, sollten bei dir die Alarmglocken schrillen. Ohne einen Kaufvertrag stehst du vor nahezu unüberwindbaren Schwierigkeiten, wenn Probleme mit dem erworbenen Fahrzeug auftreten und du deinen Garantieanspruch durchsetzen willst.

Versucht der Händler, sich dem Aufsetzen eines Kaufvertrags durch Ausreden zu entziehen, hat er mit hoher Wahrscheinlichkeit etwas zu verbergen. In diesem Fall nimmst du sofort Abstand von deinem Kaufvorhaben.

Fazit – beim Autokauf genau hinschauen

Überprüfe vor dem Kauf eines Fahrzeugs, ob dieses sein Geld wert ist. Suche insbesondere nach Hinweisen, die auf eine Manipulation des Kilometerstandes hindeuten. Unternimm vor dem Abschluss des Geschäfts eine Probefahrt und scheue dich nicht, mit dem Verkäufer über den Preis zu verhandeln, um bares Geld zu sparen.

 

Foto: Iryna / stock.adobe.com

Ajouré MEN Redaktion
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