Die Zeit ist gekommen, da für sämtliche Supersportler der Winter naht. Kann man bei der Entwicklung eines Straßenfahrzeugs übertreiben? Kann man die Latte zu hoch hängen? Kann man es so weit bringen, dass man von Wettbewerben ausgeschlossen wird, weil ganz einfach die Leistung zu krass ist? Die Antwort ist: Ja. Naja, oder vielleicht auch nein. Fakt ist allerdings, dass Dodge mit dem Challenger SRT DEMON ein Auto auf den Markt gebracht hat, was alles vorherige in den Schatten zu stellen scheint. Leistung, Beschleunigung, Geschwindigkeit, Preis. Alles unglaublich. Doch schau selbst …
Erstmals wissen wir kaum, wo wir anfangen sollen. Ein Monster zum Preis einer Mücke, der einen Porsche 911 Turbo S alt aussehen lässt. Warum? Ganz einfach: Die Supersportler, die die 0 auf 100 Stundenkilometer zwischen 2,9 und 3,3 Sekunden absolvieren, liegen preislich normalerweise jenseits der 200.000 Euro-Grenze. Für viele ist das kaum zu stemmen. Was aber tun, wenn man auf der Straße einfach auch mal Erster sein will? Die Antwort liefert nun der Dodge Challenger SRT DEMON.
Stell dir folgendes Szenario vor: Du sitzt im SRT DEMON. Deine Hände krallen sich in das Lenkrad, während dein rechter Fuß dazu bereit ist, der Welt zu zeigen, was Power bedeutet. Du kickst aufs Gaspedal und deine Vorderräder heben ab wie bei Vin Diesel in „Fast & The Furious“. Und das ist nicht bildlich gesprochen, denn der SRT DEMON entfaltet beim Beschleunigen unfassbare 1,8 g. Damit drückt dich beinahe das Doppelte deines Körpergewichts in den Sitz. Die 852 PS katapultieren den Wagen dank 1.044 Newtonmeter Drehmoment in nur 2,3 Sekunden auf 60 Meilen pro Stunde, was genau genommen 96 Stundenkilometern entspricht.
Wie ist das möglich? Dodge hat sich sein allseits bekanntes 6,2 Liter Kompressor V8 Aggregat geschnappt und hier kräftig die Schraubenzieher angesetzt. Soll heißen: Hier wurde mächtig modifiziert. Dabei heraus kam der leistungsstärkste V8 Motor, der jemals in Serie gebaut wurde. Mit von der Partie sind unter anderem ein umgestalteter Ansaugbereich, neue Kolben und Ventile und leistungsstarke Benzinpumpen.
Das Drehzahllimit wurde von 6.200 auf 6.500 Umdrehungen pro Minute angehoben und auch der Kompressor erfreut sich von vorher 2,4 nun über 2,7 Liter. Um die Sache rund zu machen, hob Dodge den Ladedruck entsprechend an.
Wem es zu „heiß“ ist, die ganze Zeit mit 852 PS unterm Allerwertesten herumzufahren, der hat die Möglichkeit, die Leistung mittels Zündschlüssel zu drosseln. Dann erfreut sich der DEMON immer noch über satte 500 PS und 972 Nm. Für die Starts, bei denen es dem DEMON die Vorderräder in die Luft hebt, ist eine Launch-Control, ein TransBrake-System und ein verstärkter Drehmomentwandler in der Achtgang-Automatik verantwortlich. Mehr Spaß geht nicht.
Eingefleischte Musclecar-Fans wissen um Dodges Hellcat Bescheid. Der SRT DEMON ist keine „Verbesserung“ der Hellcat, sondern stellt etwas stark begrenztes Neues dar. Der DEMON ist in seiner Grundausstattung eher spartanisch ausgestattet. So fehlen ihm für die Gewichtsreduzierung zum Beispiel Beifahrersitze und Rücksitze. Wer hierauf allerdings nicht verzichten möchte, kann sich diese zum Preis von einem Dollar (!) allerdings wieder einbauen lassen.
Jetzt zur schlechten Nachricht: Den Dodge Challenger SRT DEMON soll es nur ein Modelljahr lang geben. Hiervon gehen 3.000 Exemplare in die USA und 300 nach Kanada. Wer hierzulande also einen fahren möchte, sollte sich schleunigst einen guten Importeur suchen.
Ob sich dieses sensationelle Musclecar lohnt? Nun, wir denken, zu einem Preis von knapp 85.000 Dollar kann man durchaus mal darüber nachdenken, denn zum aktuellen Dollar-Preis bedeutet dies, dass du einen DEMON bereits für rund 76.000 Euro erwerben könntest. Und bei diesem Preis sieht die Konkurrenz aus den Häusern Porsche, Ferrari, AMG und Co. sehr schnell sehr alt aus.
Fotos: Dodge PR