Schnelles Internet hat viele Vorteile. Du kannst dir Filme per Direktstream anschauen, über schnelles LTE-Netz wunderbar surfen oder Musik hören und du kannst natürlich auch deine eigenen Videos streamen. Die New Yorker Firma YouNow Inc. hat ihr gleichnamiges App in die Welt gespült und somit eine ganz neue Welle nach Deutschland gebracht.
#nofilter #nohirn #hilfe
Auf einmal ist jeder „Live-Schauspieler“ und versucht natürlich so viel wie möglich Zuschauer auf seinen Livestream-Kanal zu ziehen und Likes zu erreichen.
Aber mal kurz zur Erklärung worum es hier genau geht und vor allem wie einfach es ist.
Du lädst dir aus den jeweiligen Stores das App YouNow und startest es auf dem Smartphone oder Pc / Mac. Dann kannst du dich in sekundenschnelle über sein Facebook Profil einloggen. Und schon bist du drin. In der App hast du nun die Wahl, ob du unten in der Mitte auf den großen „NOW“ Button klickst und selbst streamst oder ob du anderen Leuten zuschaust. Es gibt zahlreiche feste Hashtags wie beispielsweise #deutsch #deutsch-girl # guys usw, die für dich die Livestreams filtern.
Wenn dir das Zuschauen nicht genug ist, kannst du ganz schnell deinen eigenen Hashtag anlegen und starten. Du klickst auf „Now“ und in sekundenschnelle sind Zuschauer da, die du animieren kannst. Jeder, der per oneKlick auf deinen Stream kommt, kann dir in diesem Augenblick zusehen. Das Einzige, was du als Live-Streamer sehen kannst, ist, wer auf deinem Stream online ist und wenn jemand von den Zuschauern direkt in den offenen Chat seine Fragen oder Äußerungen schreibt.
Bei den Live-Streamern ist jede Art von Persönlichkeit (und Niveau) dabei. Von der Hobby-Sängerin, die mit ihrer Gitarre vor ihrer Cam sitzt bis hin zu einer jungen Dame die ihre Zeichnungen von Stars präsentiert. Von Gedisse live vom Schulhof bis zum Opa, der gerade den meist jungen Zuschauern über seinen Krebs erzählt.
Hier haben wir auch das Problem, auf das sich auch schon die ersten Anwälte stürzen. Datenschutz ALARM. Hier werden Videos von Menschen gestreamt, die vielleicht nicht ins Netz wollen oder womöglich nicht einmal davon wissen. Live aus dem Schulhof, wie andere Schüler gedisst werden. Lehrer, die beim Unterricht unwissentlich gefilmt werden. Live aus dem Kinderzimmer mit den ekelhaftesten Anspielungen an die jungen Streamer, wie zum Beispiel: „Zeig mal deine Brüste“.
Am gestrigen Abend hatten wir zwei Mädchen (zwischen 14 und 18 Jahren), die ihre Zuschauer damit angeheizt haben, dass sie, sobald sie 10.000 Likes erreicht haben, ihre Brüste zeigen.
Das und noch viele andere Abartigkeiten sind rund um die Uhr erreichbar und geht unserer Meinung nach viel zu weit! Wie lange dieses App noch in Deutschland so gut geht….. warten wir es ab.
Abgesehen von der rechtlichen Seite, lässt das Niveau der Live-Streams natürlich sehr zu wünschen übrig. Assi TV goes Online ist nicht für umsonst die Schlagzeile.
Jetzt können natürlich Kevin und Chantal jedem ihr Wissen bzw. Nicht-Wissen kundtun. Ein sinnloses Gefasel ins Netz spülen und andere belustigen sich daran. Das Schlimme an der Sache ist: Kevin denkt jetzt natürlich er ist der Coolste, weil er 100 Zuschauer hat und gar nicht mitbekommt, wie sich die 100 Zuschauer über ihn lustig machen. Wie sich aber Kevin fühlt, sobald er merkt, dass er stundenlang oder gar tagelang zur Witzfigur wurde, bleibt dahin gestellt.
Das Gefährliche ist, dass tatsächlich jeder die App installieren kann. Es gibt keinerlei Altersbeschränkung. Kids und Jugendliche streamen live aus dem Kinderzimmer. Ist das Zukunft? Muss man so was haben? Wir sind sichtlich schockiert und hoffen, dass hier bald eine Lösung folgen wird.
Fotos: AJOURE´ Men Redaktion