Viele Menschen wünschen sich einen Partner, der sie von Grund auf kennt. Meistens haben sie aber einen solchen Partner bereits in ihrer Tasche: ihr Smartphone. Denn die vielen iOS-Applikationen sammeln zahlreiche Daten über uns und unser Nutzerverhalten und kennen uns teilweise besser als wir selbst. Schon bei den offiziellen Apps muss im Namen des Datenschutzes daher eine Abwägung zwischen Nutzen und Sicherheit getroffen werden. Umso wichtiger ist es, sich vor Fake-Apps und unseriösen Applikationen zu schützen.
Das Geschäft mit Fake-Applikationen
Warum sollte sich jemand die Mühe machen, Fake-Applikationen zu entwickeln? Die einfache Antwort lautet: Geld. Denn durch gefälschte Applikationen gelangt leicht Schadsoftware auf dein Handy. Diese gibt es in unterschiedlichen Ausführungen, die meisten sind aber in der Lage, Daten auszulesen und an die App-Entwickler weiterzugeben. Und mit persönlichen Daten lässt sich sehr viel Geld verdienen.
Ebenso ist es möglich, dass vertrauliche Informationen wie Zugangsdaten und Passwörter ausgelesen werden. Mit diesen Daten ist es den Fake-App-Entwicklern dann möglich, die Identität der Nutzerinnen und Nutzer zu stehlen oder deren Konten leerzuräumen. Aus all diesen Gründen ist es wichtig, sich bestmöglich gegen solche Apps zu schützen. Im Vergleich von „herkömmlichen“ Endgeräten zu Apple-Produkten ist hier kaum ein signifikanter Unterschied auszumachen, weshalb JEDER Nutzer diesbezüglich zur Vorsicht aufgerufen ist.
Viele Fake-Apps verfolgen die Strategie, dass sie sich wie bekannte und erfolgreiche Apps seriöser Anbieter tarnen. Verbraucher sollten vor allem vorsichtig sein, wenn es dabei um Anwendungen in Zusammenhang sensiblen Daten oder mit Finanzen handelt. Ein gutes Beispiel wäre die Welt der Online-Casinos: das Spielen im Internet begeistert viele mit den regelmäßigen attraktiven Boni-Angeboten. Dementsprechend interessant ist dieser Bereich auch für Programmierer von Fake-Apps. Solche Anwendungen sind dann oft hochwertig gestaltet und unterscheiden sich nur in wenigen Details von den seriösen Originalen. Dies betrifft zum Beispiel den Namen der App. Bei der Auswahl der passenden iOS-Applikationen muss daher großer Wert auf diese Details gelegt werden.
Nur so erkennst du Fake-Apps und holst sie dir gar nicht erst auf dein Gerät.
Aber auch die offiziellen Anbieter haben ihre Methoden
Hast du dich schon einmal gefragt, womit kostenlose Dienste wie Facebook oder WhatsApp ihr Geld verdienen? Denn man kann Mark Zuckerberg viel nachsagen, aber nicht, dass er am Hungertuch nagen würde. Woher stammen also die vielen Milliarden, die so treu und regelmäßig auf sein Konto wandern? Ganz klar: von Werbepartnern. Und die erfolgreichste Werbung schalten diejenigen Unternehmen, die ihre Zielgruppe möglichst genau kennen. Deswegen sind viele Betriebe bereit, große Summen für Informationen über ihre Zielgruppe zu erhalten. Daten sind daher ein kostbares Gut im Internet und auch für die Betreiber von Apps.
Neben der Nutzung von Daten gibt es noch zwei weitere Strategien, mit denen App-Entwickler ihr Geld verdienen. Bei einigen Varianten handelt es sich um Bezahl-Modelle. Hier zahlen die Nutzerinnen und Nutzer einmalig oder regelmäßig einen bestimmten Betrag und dürfen anschließend die Funktionen der App nutzen. Andere Apps sind von Hause aus kostenlos, finanzieren sich aber durch Werbeeinblendungen innerhalb der App. Bei der Auswahl der passenden Apps muss daher genau geprüft werden, welches Geschäftsmodell diese verfolgt und welche Zugriffsrechte die App auf persönliche Daten hat.
An diesen Zeichen erkennst du Fake-Applikationen
Fake-Apps versuchen, wie seriöse Apps auszusehen. Um sie zu entlarven, genügt meist schon ein Blick auf den Dateinamen.
- Gibt es hier Rechtschreibfehler, Buchstabendreher oder Zusätze wie „unofficial“ ist Vorsicht geboten.
- Außerdem solltest du wachsam werden, wenn das App-Logo seltsam aussieht und zum Beispiel die Farben verändert.
- Zusätzlich solltest du dir die Bewertungen zu den Apps genau durchlesen und sehr wachsam sein. Bewertungen ohne Kommentar sind nicht hilfreich und auch zu positive oder negative Kritik ist verdächtig. Immerhin haben App-Anbieter die Möglichkeit, sich Bewertungen zu kaufen.
- Ebenfalls skeptisch solltest du sein, wenn ein Anbieter die Download-Zahlen auf seiner Webseite angibt. Hierdurch will er eine vermeintliche Seriosität suggerieren. Wenn die Downloadzahl dann auch noch niedrig ist, scheint wirklich etwas mit der App nicht zu stimmen.
- Nicht zuletzt lässt sich an den geforderten Berechtigungen viel erkennen. Wozu muss eine Radio-App Zugriff auf das Telefonbuch haben? Je mehr Berechtigungen eingefordert werden, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die App-Entwickler nur hinter deinen Daten her sind.
Datenschutz macht Mühe
Wer seine Privatsphäre beschützen und die Kontrolle über seine persönlichen Daten behalten will, muss sich intensiv mit dem Thema Datenschutz auseinandersetzen. Hierzu gehört unter anderem eine der lästigsten Aufgaben, die du dir vorstellen kannst: das Lesen von AGB. Natürlich ist es bequem, die AGB und die Datenschutzrichtlinien einfach zu akzeptieren und davon auszugehen, dass die App-Betreiber schon keinen Unfug damit anstellen werden.
Ein zuverlässiger Datenschutz sieht jedoch anders aus. Nimm dir daher – bevor du eine neue App herunterlädst und nutzt – unbedingt die Zeit, um dich mit den AGB auseinanderzusetzen. Informiere dich, welche Zugriffsechte die App verlangt und frage dich, ob du bereit bist, die jeweiligen Daten preiszugeben. So schützt du dich und dein Umfeld am besten.
Ebenfalls eine wichtige Aufgabe beim Datenschutz ist es, sich mit Bewertungen und Rezensionen zu beschäftigen. Wenn eine App von vielen Anwenderinnen und Anwendern auf unterschiedlichen, seriösen Portalen gelobt wird, spricht das für deren Qualität. Hierbei sollte aber nicht allein die Anwenderfreundlichkeit berücksichtigt, sondern auch der Datenschutz in den Blick genommen werden.
Außerdem solltest du dir immer genau überlegen, wo du die App herunterlädst. Denn neben dem offiziellen i-Tunes-Store gibt es noch viele alternative Stores. Deren Apps unterliegen allerdings keiner Kontrolle. Und seien wir doch mal ehrlich: Du holst dir deine Medizin doch lieber in der Apotheke als von einem Mann mit Bauchladen vor dem Krankenhaus.
Fazit: Absolute Sicherheit ist nicht zu haben
Mach dir immer klar: Absolute Sicherheit gibt es nicht. Mit dem passenden Datenschutz erreichst du jedoch schon ein Höchstmaß an Sicherheit und schützt dich vor Fake-Applikationen und unseriösen Anbietern. Aber selbst die sinnvollsten Strategien stoßen irgendwann an ihre Grenzen. Denn auch die Entwickler von Fake-Apps entwickeln sich weiter und denken sich neue Strategien aus, um an deine Daten und dein Geld zu kommen. Halte dich in Sachen Datenschutz daher immer auf dem neuesten Stand und nimm dir die Zeit, dich mit neuen Apps und auch Updates ausgiebig zu beschäftigen. Deine Privatsphäre wird es dir danken.
Fotos: Pixabay.com, © HeikoAL, CC0 1.0; unsplash.com, © Derick Anies, CC0 1.0