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Autobattler: Das hat es mit dem neuen Gaming-Hype auf sich

Beinahe wie aus dem Nichts kamen sie auf – Autobattler, häufig auch Autochess genannt, stellen aktuell den Gaming-Hype Nummer Eins dar und gehören mittlerweile auch auf den unterschiedlichen Streaming-Plattformen zu den beliebtesten Spielen und machen selbst Fortnite ernsthafte Konkurrenz. Was ist an diesem Hype wirklich dran? Wir haben uns mit dem Phänomen Autobattler genauer beschäftigt.

Was sind Autobattler?

Das Spielprinzip ist denkbar einfach und zugegebenermaßen auch nicht wirklich neu. Bereits unzählige Spiele für mobile Geräte waren in den Grundzügen her ähnlich aufgebaut. Der Spieler kann aus unterschiedlichen Einheiten auswählen und platziert diese auf einem Schlachtfeld. In dieser Phase ist Taktik und eine gute Kenntnis der Figuren und deren Fähigkeiten gefragt. Auf der gegenüberliegenden Seite wird dasselbe durch deinen anderen Spieler durchgeführt. Wenn beide Parteien mit ihrer Auswahl zufrieden sind, startet der Kampf. Kein hektisches Klicken ist nötig, keine fantastischen Ausweichmanöver, welche vom hohen Skill des Users zeugen, finden statt. Nein, anstelle der bisher üblichen spannenden und actiongeladenen Kämpfe, wird hier der Sieger ganz von alleine ermittelt. Der Kampf läuft automatisch ab, woher logischerweise auch der Name Autobattler stammt.

Neu ist allerdings die Einbettung dieses Systems. Ausgelöst wurde der Hype durch das chinesische Studio Drodo, welches einen Auto-Chess-Mod für Dota 2 veröffentlichte. Hier treten acht Spieler in mehreren Runden gegeneinander an. Gewinnt ein Spieler eine Runde, bekommt er Geld und kann neue und bessere Einheiten erwerben. Unterliegt er hingegen, verliert er einiges an Lebenspunkten. Wer sein gesamtes Leben verliert, scheidet aus. Und natürlich ist der letzte Überlebende der Sieger.

Das simple Spielprinzip als großes Erfolgsgeheimnis

Der gewaltige Erfolgszug von Auto-Chess dürfte auf genau dieses einfache, in wenigen Sätzen erklärte, Spielprinzip zurückzuführen sein. Im Gegensatz zu sonstigen Spielen, kann wirklich jeder User binnen wenigen Minuten Teil des Spiels sein. Charaktere auswählen, platzieren und schauen was passiert. Die einzelnen Runden sind in wenigen Minuten abgeschlossen, die Lernkurve ist steil, aber nicht zwingend zum (einigermaßen) erfolgreichen Spielen notwendig.

Zahlreiche Spieler haben das große Potential erkannt und mit Streams auf YouTube oder Twitch den Hype zusätzlich angefacht. Die einfachen Spiele bieten sich hervorragend dazu an, dass die Zuseher selbst während sie dem Stream folgen, ebenfalls die eine oder andere Runde absolvieren. Die nötige Aufmerksamkeitsspanne ist erheblich geringer als bei schnellen, actionbasierten Shootern.

Außerdem müssen auch wir von der Redaktion zugeben: Autobattler haben einen wirklich großen Suchtfaktor. Die netten Belohnungen für Siegesserien und Vielspieler, meistens rein kosmetische Gegenstände wie beispielsweise ein neuer Skin für den Avatar oder bestimme Animationen, sorgen für den klassischen „Nur noch eine Runde“-Moment. Microtransitions dürfen bei einem aktuellen Spiel natürlich (leider) auch nicht fehlen, beschränken sich allerdings ebenfalls auf rein kosmetische Dinge.

Die fantastischen Drei der Autobattler:

Dota Auto Chess

Den gesamten Hype losgetreten hat Dota Auto Chess. Durch diese Vorreiterrolle hat dieser Mod von Dota 2 natürlich auch eine gewaltige Menge an Nutzern bereits überzeugt. Das Spiel kann vor allem mit einem gelungenen Balancing und upgradefähigen Gegenständen überzeugen. Noch existieren einige kleinere technische Probleme, welche sich vor allem in langen Wartezeiten äußern, aber auch diese sollten bald behoben werden.

Dota Auto Chess

Dota Underlords

Ebenfalls zu Dota 2 gehört Dota Underlords. Zwei Autobattler in einem einzigen Spiel? Ja, das ist möglich und entstand dadurch, dass die Entwickler von Dota Auto Chess ein Übernahmeangebot von Valve (welche bekanntermaßen ja hinter Dota 2 stehen) abgelehnt haben. Valve macht das einzig logische, entwickelt eine eigene Version und veröffentlicht sie auf Steam. Sofort sieht man, dass die Programmierer wissen, was sie machen. Die Benutzeroberfläche ist einzigartig übersichtlich und daher von großer Bedienerfreundlichkeit. Ein besonderes Highlight ist natürlich auch das mögliche Crossplay zwischen PC und mobiler Version.

Dota Underlords

Dota 2 auf Steam

Teamfight Tactis

Auch League of Legends ist auf den Hype von Autobattlern aufgesprungen. Teamfight Tactis heißt hier diese Variante. Die Anzahl der möglichen Figuren ist im LoL-Universum schlicht und einfach gewaltig und übertrifft jene aus Dota bei weitem. Dadurch ist die Abwechslung viel größer, das Taktieren erheblich abwechslungsreicher. Aber auch hier zeigt sich, dass der Titel noch in den Kinderschuhen steckt und leider noch von etlichen Bugs geplagt wird.

Pro und Contra zu Autobattlern

Das Spielprinzip, welches Elemente aus Strategiespielen mit Sammelkarten verbindet, ist ebenso einfach wie genial. Sowohl Anfänger als auch Profis können hier gleichermaßen erfolgreich sein und vor allem großen Spaß haben.

Negativ ist anzumerken, dass noch kein einziger Autobattler wirklich vollständig ausgereift wirkt. Man merkt ihnen allesamt an, dass der Druck, so schnell wie möglich ein passendes Produkt auf den Markt zu bringen, um gegen die Konkurrenz nicht zu sehr ins Hintertreffen zu geraten, Auswirkungen gezeigt hat. Teils unübersichtliche Interfaces, Bugs hier und da oder unverständliche Tooltips – hier gibt es jedenfalls erhebliches Potential. Der zum Teil erhebliche Zufallsfaktor kann leider auch von Zeit zu Zeit frustrieren. Vor allem, wenn gerade noch die letzte Karte fehlt, um eine Einheit erheblich zu verbessern (und damit dem Sieg ein gutes Stück näher zu rücken), diese aber beim besten Willen nicht erscheint, kann sich ein gewisser Ärger aufstauen. Da aber die einzelnen Runden immer sehr kurzweilig sind und sich nicht auf weitere Spiele auswirken, ist der Frust genauso schnell wieder vergessen.

In Summe zeigt sich, dass Auto-Chess-Mods großes Potential haben und bereits jetzt für gewaltigen Spaß sorgen können. Es lohnt sich auf jeden Fall, das eine oder andere Spiel einmal anzuschauen und sich selbst ein Bild davon zu machen.

 
Fotos: Valve Corporation / Steam; Trailer YouTube Screenshots / Riot Games

Ajouré MEN Redaktion
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